Sturmbringerin
wurde.
Wuchtig donnerte er mit dem schweren Hammer auf die Klinge, immer und immer wieder. Schweiß trat ihm auf die Stirn und rann an seiner Schläfe hinab. Das Metall wurde immer dunkler und Quentin wusste, dass er die Klinge zurück ins Feuer legen musste. Sollte er jetzt weiter auf sie einschlagen, würde sie nur brechen.
Verärgert ging Quentin zurück zur Esse und pumpte kräftig Luft ins Feuer hinein. Seine Laune wurde zusehends schlechter. Er warf das Schwert mehr in die Glut als dass er es hineinlegte.
»Bist du heute Morgen aufgewacht und hast feststellen müssen, dass dir jemand die Schuhe gestohlen hat, während du geschlafen hast oder warum hast du so schlechte Laune an diesem wunderbaren Tag?«, fragte eine bekannte Stimme hinter ihm.
»Wie du siehst, trage ich meine Schuhe, Magoras«, erwiderte Quentin gedehnt, während er sich zu seinem Besucher umdrehte.
Quentin musterte Magoras finster, auch wenn sein Freund keine Schuld an seiner Situation hatte.
»Was ist es dann, das deine Stimmung trübt?«
Ohne groß zu überlegen, nahm Quentin einen der Holzscheite, die neben seiner Esse gestapelt waren, und warf ihn Magoras vor die Füße.
Magoras versicherte sich mit einem Blick, dass Quentin nicht ein weiteres Scheit nach ihm werfen würde, dann bückte er sich und hob das Stück Holz vom matschigen Boden auf. Kritisch musterte er es, dann zuckte er mit den Schultern.
»Was ist damit?«
»Es ist feucht.«
»Kein Wunder, du hast es gerade in den Schlamm geworfen.«
Quentin schnaubte wütend. »Das war es vorher schon. Immerhin wurde es erst vor zwei Tagen geschlagen. Kannst du mir verraten, wie ich mit diesem Mist arbeiten soll?«
Seine Arbeit betreffend war Quentin ein unverbesserlicher Perfektionist. Er wusste, dass er seine Wut nicht an Magoras auslassen sollte, doch wusste er nicht wohin sonst damit.
Ungläubig sah Magoras ihn an. »Soll das heißen, du hast noch nichts davon gehört?«
»Wovon gehört?«
»Unser Problem mit dem feuchten Holz wurde gestern gelöst.«
»Wie das?« Überraschung machte sich in Quentin breit.
»Der Elementar hat sich darum gekümmert und dem Holz die Feuchtigkeit entzogen. Jetzt ist es so trocken als hätte man es für mehrere Jahre aufgeschichtet und gelagert.«
»Ein Elementar?«, fragte Quentin aufgeregt. »Ich dachte, die gibt es gar nicht mehr.«
»Dachte ich bis gestern auch, aber dann hat eine von ihnen Kaj befreit und ist mit ihm, ihrem Gefährten, sowie zwei Heilern zu uns gestoßen.«
»Soll das heißen, wir haben jetzt nicht nur einen Elementar sondern auch noch zwei Heiler in unserem Lager?«
Magoras nickte begeistert. »Ja, sie wollen sich uns sogar anschließen.«
Na, wenn das keine guten Nachrichten waren. Elementare sowie heilende Magie waren laut Quentins Kenntnisstand fast ausgestorben und nun befanden sich beide in seiner unmittelbaren Nähe.
»Der Elementar war beim Holzschlagen gestern eine große Hilfe. Im Anschluss hat sie dann das geschlagene Holz getrocknet. Außerdem hat Zersia, so heißt die Heilerin, einen Mann, der von einem Baumstamm halb zerquetscht worden war innerhalb kürzester Zeit wieder zusammengeflickt und sein Bein gerettet, das man eigentlich hätte abnehmen müssen.
Es ist wahrlich erstaunlich wozu die beiden in der Lage sind. Zersia ist gerade dabei sich in der Krankenstation einzurichten. Sie hat schon einige der Verletzten dort geheilt«, schwärmte Magoras mit entrücktem Gesicht. »Außerdem sind beide auch noch hübsch anzusehen«, fügte er lausbübisch grinsend hinzu.
»War klar, dass dir das nicht entgeht«, sagte Quentin kopfschüttelnd, doch nun musste auch er lächeln. Wenn auch aus einem anderen Grund als Magoras ahnte.
»Ich bin sicher, du wirst es ebenfalls bemerken, wenn du sie zu Gesicht bekommst.«
Quentin wollte noch etwas erwidern, doch Magoras winkte
ab. »Ich muss weiter, aber ich kümmere mich darum, dass man dir vernünftiges Holz bringt«, versprach er und wollte sich schon abwenden.
»Danke!«, rief Quentin ihm hinterher.
Sein Blick schwenkte hinüber zu seiner Arbeit. Die Klinge glühte wieder und er konnte sie weiter bearbeiten. In Gedanken war er bei ihren neuen Mitstreitern. Er musste sie unbedingt kennenlernen. Doch wie sollte er das am geschicktesten anstellen?
Er drosch abermals auf die Klinge ein, als ihm eine Idee kam. Verdammt, das würde wehtun… Aber es war der schnellste Weg und ihm fiel nichts Besseres ein. Was hatte er zu befürchten, wenn die Heilerin wirklich
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