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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Ihm wurde kalt. Eine Fregatte hatte keinen Grund, mit offenen Kanonendecks zu segeln, es sei denn, ihr Kommandant erwartete einen Kampf. Und am Horizont war kein anderes Schiff auszumachen. Nein, die Fregatte segelte direkt auf die Aurora zu, und jede ihrer Kanonen kündigte Unheil an.
    »Ihre Befehle, Sir?«, fragte Osborn.
    Austin nahm das Fernrohr herunter. »Wir segeln weiter und halten die Augen offen. Um ihr zu entkommen, sind wir zu schwer beladen, und sie hat mehr Kanonen als wir.«
    »Denken Sie, sie werden versuchen, uns zu entern?«
    »Dazu haben sie keinen Grund. Wir sind ein Handelsschiff und bewegen uns auf dem vereinbarten Seeweg. Der Krieg ist vorbei.«
    »Nicht für jeden«, murmelte Osborn grimmig.
    Austin stimmte ihm stillschweigend zu. Englische Fregatten betrachteten amerikanische Schiffe bis heute oft als günstige Beute. Es kam häufiger vor, dass amerikanische Handelsschiffe von ihnen geentert, die Crew bedroht und die Ladung gestohlen wurde. Zwar war das illegal, und die britische Krone versprach Entschädigungen, aber passiert war bisher wenig.
    Der Gedanke an die Papiere in seiner Kajüte, die Briefe, beunruhigte ihn wie ein unangenehmes Jucken zwischen den Schulterblättern. Er war auf offener See und ein Viertel seiner Mannschaft in der Brigg eingekerkert. Wieder einmal fragte er sich, ob die Meuterei womöglich Teil eines größeren Plans gewesen war, um ihm die Dokumente zu stehlen. Miss Adams könnte als unfreiwillige ahnungslose Finte benutzt worden sein. Von wem? Foster? Oder von jemand anders, der bislang noch nicht in Erscheinung getreten war?
    Auf jeden Fall wäre jeder englische Captain überglücklich, die Papiere in die Hände zu bekommen. Man würde ihn umgehend in die Admiralität erheben. Und Austin, der zu viel wusste, würde wahrscheinlich erschossen oder aufgehängt werden.
    »Wir behalten sie im Auge«, wiederholte er. »Wir transportieren eine halbe Schiffsladung Brandy. Sollten sie uns Schwierigkeiten machen, stecken wir einfach die Fässer in Brand und bewerfen sie damit.«
    Osborn lachte kurz, drehte sich dann weg und rief den wartenden Matrosen die Befehle zu.

    »Sie waren heute Abend an Deck.«
    Miss Adams’ Stimme drang so laut durch die Wand zwischen ihrer und Evangelines Kabine, als wären gar keine Bretter dazwischen. »Ich habe gehört, wie Sie sich an dem Riegel zu schaffen machten. Wie gerissen von Ihnen!«
    Evangeline lehnte sich gegen die rauhe Wand. Als der Schiffsrumpf aufs Wasser aufschlug, vibrierte das Holz an ihrem Rücken. Ihr Mund schmerzte noch von Captain Blackwells grobem Kuss, und immer noch konnte sie seinen Körper unter ihren Händen fühlen.
    Seine Augen hatten ihr gesagt, dass er sie begehrte, aber sie hatte auch die Wut und Kälte gesehen, die ihn von ihr fernhielten. In erster Linie war er ein Captain. Sein Verlangen hielt ihn nicht davon ab, sie zu bestrafen, weil sie ihn beinahe um sein Schiff gebracht hatte. Und so würde er seine Drohung wahr machen und sie entweder verhaften lassen oder nach England zurückschicken.
    »Aber wie dumm, dass Sie sich ertappen ließen!«, fuhr Anna fort. »Vor allem bevor Sie mich befreien konnten.«
    »Ich habe nicht versucht zu fliehen. Mir war nicht wohl, und ich brauchte frische Luft.«
    »Dummes Ding! Sie haben Ihre Chance vertan.«
    Evangeline starrte wütend an die Wand. »Und wohin sollte ich fliehen? Wir sind mitten auf dem Ozean!«
    »Das überlassen Sie mir. Ich habe viele, viele Freunde.«
    »Captain Blackwell wird eine zweite Meuterei im Keim ersticken.«
    Anna klang eisig. »Sie haben einmal einen Weg nach draußen gefunden. Das werden Sie wieder und öffnen mir die Tür. Falls Sie es nicht tun und ich hier allein rauskommen sollte, gnade Ihnen Gott!«
    »Solange Sie in Ihrer Kajüte eingesperrt sind, können Sie mir wohl kaum gefährlich werden.«
    Die Stimme hinter der Wand wurde zu einem bösartigen Zischen. »Seien Sie sich nicht zu sicher, dass ich für immer hier drinbleibe! Ich bin schon aus ganz anderen Gefängnissen entflohen.«
    »Umso schlimmer«, entgegnete Evangeline und legte sich das Kissen über den Kopf.

    Düstere Gedanken belasteten Austin, als er die Stufen zu seiner Kajüte hinabstieg. Er hatte Osborn gesagt, dass er sich ausruhen wollte, um bei Kräften zu sein, wenn die Fregatte nahe genug war, um zur Bedrohung zu werden. In Wahrheit wollte er ein sichereres Versteck für die Dokumente finden, falls sie geentert wurden. Im schlimmsten Fall würde er sie einfach in

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