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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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zu, und Evangeline warf ihre Decke beiseite. »Nicht nötig. Ich komme schon.«
    Sogleich wandte Jameson den Blick ab. Evangeline stieg aus dem Bett und überlegte. Sie musste den Captain alarmieren oder Jameson zur Vernunft bringen. »Ich möchte wenigstens meine Füße bedecken«, sagte sie, holte ihre kleinen Stiefel unter der Koje hervor und zog sie sich über.
    »Beeilung!«, zischte Anna.
    Evangeline trippelte zu Tür, wobei ihr dünnes Hemd lose flatterte. Während sie den kalten Korridor entlangliefen, schnürte sie die Bänder fester zu.
    »Wenn ich mit Ihnen gehe«, sagte sie zu Anna, »versprechen Sie mir, Captain Blackwell, sein Schiff und Mr. Jameson unversehrt zu lassen?«
    »Mein Gott, sind Sie anmaßend! Ich will nichts mehr mit diesem scheußlichen Schiff zu tun haben. Und Mr. Jameson und ich haben uns geeinigt. Unser Unternehmen wird sein Verlust nicht sein.« Sie warf Jameson einen besonders reizenden Blick zu, und Jameson räusperte sich.
    »Still jetzt!«, sagte er, als sie aus dem Gang und in die Schatten an Deck huschten.

    Austin schob das Päckchen in das neue Versteck und arrangierte alles so, dass niemand eine Veränderung bemerken würde.
    Dann trat er an die Bugfenster und blickte zum heller werdenden Himmel. In wenigen Stunden würde er wissen, ob die englische Fregatte sie bedrohte oder einfach nur vorbeisegelte.
    Im Grunde dankte er Gott, dass sie zu einem so passenden Moment erschienen war. Sein Körper verspannte sich bei der Erinnerung daran, wie Evangeline sich in seinen Armen, ihre seidigen Lippen sich unter seinen angefühlt hatten.
    Seward musste es gesehen haben, ebenso wie Osborn. In seinem ganzen Leben hatte Austin sich noch nie bei einer Frau derart vergessen. Er hatte stets seine Bedürfnisse und Gefühle im Griff, gestattete niemals, dass sein Verlangen ihn von seiner Aufgabe als Kommandant ablenkte. Trotzdem kochte ihm das Blut in den Adern wie die Lavaströme, die er auf pazifischen Vulkanen gesehen hatte. Er hatte freiwillig zwei Wachen übernommen, seit er der kleinen Sirene begegnet war, weil er hoffte, der kalte Wind könnte seine unanständigen Gedanken fortblasen.
    Hätte sie doch bloß nicht gesagt, wie sehr sie das Meer liebte! Ihre Freude war unübersehbar gewesen, als sie an der Reling gestanden hatte, um die Wellen und die salzige Ozeanbrise zu genießen. Trotz ihrer Seekrankheit behauptete sie, das Leben an Bord als Wohltat zu empfinden, und traf Austin damit mitten ins Herz. Eine Freude, die er zu unterdrücken gelernt hatte, regte sich in ihm, und er hatte Mühe, sie wieder zurückzudrängen.
    Die See hatte sein Leben zerstört. Früher einmal hatte er das Segeln, die Freiheit, die nicht enden wollenden Wunder der Welt geliebt, die sich ihm boten. Aber er war all dessen überdrüssig. Das Meer hatte seine Ehe ruiniert und ihn einsam und verbittert gemacht. Er hatte versucht, seine junge und wunderschöne Frau mit auf seine Reisen zu nehmen, doch sie hatte es gehasst. Sie hasste die Seekrankheit, den endlosen Ozean, die Langeweile. Wütend hatte Austin sie nach Hause zurückgebracht.
    Sie hatte ihrer Zuneigung zu einem seiner Offiziere nie nachgegeben, aber sie brachte sie zu der Erkenntnis, dass sie Austin nicht wollte. Austin hatte sich ein Kind mit ihr gewünscht, nur verweigerte sie sich ihm. Und da er nicht willens war, an eine Frau gebunden zu sein, die nichts von ihm wissen wollte, beantragte er die Trennung. Sie wurde bewilligt. Er hatte seiner Frau ein Haus und ein Einkommen gegeben, bevor er wieder in See stach, diesmal um das Horn von Afrika herum gen Pazifik. Die lange Reise sollte ihm Zeit geben, die Schmach der gescheiterten Ehe zu verwinden.
    Währenddessen wurde seine Frau, die allein in Boston war, sehr krank und starb, ehe er wieder den Hafen erreichte.
    Das Meer hatte sie getrennt und war zugleich sein Zufluchtsort gewesen. Freiwillig hatte er sich für gefährliche Routen und gefährliche Ladungen gemeldet, sich an den Blockaden vorbeigewagt, welche die Engländer während des Krieges einzurichten versuchten, und war Verbrecherbanden und Piraten ausgewichen. Seine Abenteuer trugen ihm Ruhm und Ehre ein, obwohl sie einzig dem Zweck dienten, den Schmerz ob seines zerstörten Lebens zu übertönen.
    Letztlich war er auch das leid. Nach Boston zurückzukehren, sich hier und da mit Frauen einzulassen, brachte ihm keine Erleichterung, so dass er erneut in See stach, müde und lustlos.
    Bis die Sirene Evangeline Clemens auf seinem Deck

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