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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Viscount oder sogar dem Sohn eines Marquess.«
    Er grinste, woraufhin der Captain ihn mit einem strengen Blick bedachte.
    »Solange sie auf diesem Schiff ist, steht Miss Clemens unter meinem Schutz. Sie äußerte den Wunsch, zu ihrer Cousine nach Boston zu reisen, und ich werde sie dorthin bringen.«
    »Ich schlage vor, wir überlassen ihr die Entscheidung.«
    »Wenn sie in Boston ankommt. Bis dahin werden Sie sie in Ruhe lassen. Sollten Sie sie bedrängen, bevor wir am Pier sind, werde ich Sie in die Brigg werfen!«
    Lord Rudolph bleckte die weißen Zähne. »Die ist bereits überfüllt. Ich darf Sie daran erinnern, dass ich ein Engländer und der Sohn eines königlichen Peers bin.«
    »Was an Bord meines Schiffes verdammt noch mal nichts bedeutet!«
    Die beiden Männer starrten sich schweigend an. Nach einer Weile trank Wittington den Rest seines Brandys. »Ich würde Sie liebend gern einmal mit ins Oberhaus nehmen, Captain. Dort dürften Sie eine ziemliche Verwüstung anrichten.«
    Austin stand auf. »Mein Koch bereitet ein ausgezeichnetes Poulet. Es wird bald in der Offiziersmesse serviert, und Sie müssen hungrig sein.«
    Wittington stellte sein Glas ab und erhob sich ebenfalls. »Ich verstehe, Captain. Danke für den Brandy. Guten Abend.«
    Er verneigte sich, während Austin nur mit dem Kopf nickte. Dann ging Lord Rudolph hinaus in den Korridor. Albright schloss die Tür hinter ihm.
    Austin nahm sein Glas wieder auf und leerte es.
    Einen Teufel würde er tun und stillschweigend zulassen, dass Wittington Evangeline zurück nach England brachte! Zwar hatte Austin selbst vorgehabt, sie wieder dorthin zu bringen, aber inzwischen wollte er sie nicht einmal mehr in der Nähe von England wissen – nicht wenn Wittington dort war.
    Sie konnte in Boston bleiben, und falls nicht als Gouvernante, würde er sich etwas anderes einfallen lassen. Er könnte Captain Gainesborough um Rat bitten. Wenn Evangeline eine britische Agentin war, wäre es allemal besser, sie im Auge zu behalten. Und hieße das, er müsste sich von der Sirene verführen lassen, dann musste er eben damit leben.

    »Captain, ich muss mit Ihnen sprechen!«, rief Evangeline zum Puppdeck hinauf.
    Captain Blackwells breiter Rücken war ihr zugewandt, und er drehte sich nicht einmal um. Stattdessen sah er weiter durch sein Fernrohr auf den weiten leeren Ozean.
    Wenngleich sie sein Verhalten ziemlich einschüchternd fand, durfte sie nicht gleich wieder aufgeben. Sie hatte Mr. Seward gebeten, mit dem Captain zu reden, doch er konnte leider nichts ausrichten. Und während Lord Rudolph sich nun auf dem Vordeck betont geschäftig gab, raffte Evangeline all ihren Mut zusammen, um den Captain selbst anzusprechen.
    Sie wartete, bis einer der Matrosen seinen Befehl bekommen hatte und wieder gegangen war, dann stieg sie die steile Leiter zum Kommandodeck hinauf.
    Erst einmal war sie hier oben gewesen, während der Meuterei, und da hatte sie schreckliche Angst gehabt. Sie erinnerte sich, wie sie auf der Bank gekauert war, während Austin seelenruhig wieder das Kommando über sein Schiff übernommen hatte.
    Vom obersten Deck aus überblickte man das gesamte Schiff. Über ihnen ragten die Masten auf, an denen die straffen Segel in der steifen Brise knallten. Unzählige Taue kreuzten sich zu den phantastischsten Mustern, und der Wind heulte, wie Evangeline es sonst nur von zu Hause kannte, wenn der Sturm sich unter den Dachvorsprüngen fing. Hinter dem Schiff erstreckte sich der endlose Ozean, in dessen Oberfläche die Bugwelle ein weißes V zeichnete.
    Lornham, der am Ruder stand, bemerkte Evangeline zwar, sagte jedoch nichts. Auch Osborn sah sie, lüpfte verwundert die Brauen und wandte sich ab. Sie sah, dass seine Mundwinkel zuckten.
    Energisch marschierte sie auf Austin zu und baute sich hinter ihm auf. »Captain, ich muss mit Ihnen reden!«
    Er drehte sich um. Sein Blick wirkte so zornig, dass Evangeline unweigerlich einen Schritt zurückwich. Dabei betrachtete er sie distanziert und ausdruckslos, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen.
    Tapfer reckte sie das Kinn. »Es ist wichtig, Captain, sonst würde ich nicht …«
    »Seward!«
    Der junge Lieutenant, dessen Haar im Sonnenschein leuchtete, kam blitzschnell die Leiter herauf. »Sir.«
    Austin vollführte eine kurze Handbewegung und wandte Evangeline wieder den Rücken zu. »Bringen Sie sie hinunter!«
    Seward biss sich unsicher auf die Unterlippe, blickte auf den Rücken des Captains und sah dann unglücklich

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