Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)
bedeckt zu Ihnen zurückgebracht. Ich würde sagen, Sie gaben bisher nicht sonderlich gut auf sie acht.«
»Die Person, die ihr Schaden zufügte, ist weit weg.«
»Ach ja, die berühmte Miss Adams! Ich begegnete ihr kurz, was ausreichte, dass mir das Blut in den Adern gefror. Gemäß Miss Clemens wickelt sie Männer mühelos um ihren kleinen Finger. Ich bewundere Sie, dass Sie ihrem Charme nicht erlagen.« Wieder prostete er Austin spöttisch zu.
»Sie ist zu durchschaubar.«
»Für einen aufmerksamen Mann. Wie dem auch sei, ich würde lieber über Miss Clemens sprechen. Was wird aus ihr?«
Austin lehnte sich wieder zurück. »Sie hat eine Cousine in Boston. Anscheinend hat diese Cousine ihr eine Stelle als Gouvernante in einem vermögenden Haushalt beschafft.«
Wittington wurde blass. »Eine Gouvernante – meine Retterin? Einem solch grausigen Schicksal würde ich sie niemals ausliefern!«
»In Amerika halten wir es nicht für ein grausiges Schicksal, wenn man für seinen Lebensunterhalt arbeitet.«
»Deshalb halten wir euch ja auch für Barbaren. Miss Clemens ist keine Amerikanerin. Sie ist als Engländerin geboren und aufgewachsen, und ich werde Teufel nochmal nicht zulassen, dass sie eine Gouvernante wird! Sie wäre ja kaum besser gestellt als eine Dienstmagd!«
»Die Entscheidung liegt nicht bei Ihnen.«
»Vielleicht nicht, aber ich habe durchaus vor, ein Wort mitzureden. Ich bin ihr Landsmann. Darüber hinaus bin ich ihrem Stiefbruder einmal in London begegnet. Der Mann ist ein Idiot und nicht geeignet, sich um sie zu kümmern. Sobald wir in Boston sind, werde ich für sie die Rückfahrt nach England buchen und sie persönlich begleiten.«
Austin umklammerte sein Glas. Am liebsten wäre er aufgesprungen und hätte Wittington gesagt, dass er Evangeline nirgends hinbegleiten würde. »Ihre Familie hatte sie mit einem notorisch untreuen Narren verlobt und wurde wütend, als sie sich von ihm lossagte. Sie wollen sie nicht zurück. Und ich würde behaupten, sie haben sie auch nicht verdient.«
»Ich stimme zu, dass ihre Familie sie schlecht behandelt hat. Sie erzählte mir die Geschichte von dem widerlichen Harley. Sollte ich ihm je begegnen, werde ich ihn fordern!«
Er sprach kühl, so wie englische Aristokraten über Untergebene sprachen.
»Und Sie wollen sie zu den Menschen zurückbringen, die sie so gedemütigt haben?«
»Sie missverstehen mich, Captain. Ich will sie mit zu mir nach Hause nehmen.«
Austin biss die Zähne zusammen. »Einen Teufel werden Sie tun!«
Kapitel 12
B eruhigen Sie sich, Captain!« Wittington lächelte überheblich. »Meine Mutter wird sie mit offenen Armen empfangen, insbesondere wenn sie erfährt, dass Miss Clemens den unwürdigen Hintern ihres Sohnes aus dem Feuer gerettet hat. Sie wird sie fördern und in die Gesellschaft einführen. Wenn jemand Miss Clemens zu einer guten Partie machen kann, dann meine Mutter.« Der letzte Satz klang ein wenig verbittert.
»Beabsichtigen Sie, Miss Clemens mit irgendeinem englischen Gecken zu verheiraten?«
»Ich versichere Ihnen, dass meine Mutter die angesehensten Leute kennt. Sie wird einen Mann für Miss Clemens finden, der von hoher Abstammung und gutem Charakter ist. Denken Sie nicht auch, dass sie eine Belohnung für das verdient hat, was sie tat? Mit einer guten Heirat wird sie zur Herrin eines wohlhabenden Haushaltes und viel Einfluss in der Gesellschaft haben.«
Austin versuchte, sich Evangeline vorzustellen, das Haar elegant frisiert, wie sie ruhig an der Seite ihres Gatten stand und die Gäste in ihrem vornehmen Herrenhaus begrüßte.
Nein, Evangeline war nicht dafür gemacht, brav dazustehen, während andere sich über ihre Kleider und ihre Haare unterhielten. Diese charakterlosen, kalten Engländer würden nie wissen, um wie vieles schöner sie in ihrem zerrissenen Hemd, mit dem zerzausten Haar und dem rußverschmierten Gesicht aussah! Sie hätten keine Ahnung von ihrem wundervollen Lachen, wenn das Schiff über die Wellen ritt, wüssten nicht, dass sie tödlicher Gefahr entkommen war, um hinterher zu bedauern, dass sie die Sehenswürdigkeiten nicht gesehen hatte.
»Es wird ihr in Boston wohlergehen«, sagte Austin.
»Als Gouvernante – oder verheiratet mit einem Bankier … oder gar einem Captain?«
Austin zuckte nicht einmal mit der Wimper. »Es wäre keine Schande, mit einem solchen Mann verheiratet zu sein.«
»Sie verdient weit Besseres. Ein Bankier ist nichts im Vergleich zu einem Baronet, einem
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