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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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ein gerissener Bursche, Blackwell.« Er nahm einen Schluck Brandy und ließ das Glas von seinen Fingern baumeln. »So ungern ich Sie auch enttäusche, ich habe keine besonders aufregende Geschichte. Ich war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort, das ist alles.«
    Austin schwenkte seinen Brandy. »Weswegen wurden Sie verhaftet, und wie lautete Ihre Strafe?«
    »Das möchte ich nicht beantworten, Captain«, erwiderte Wittington, »obwohl dieser Brandy hervorragend ist.«
    »An Bord eines Schiffes ist das Wort des Captains Gesetz. Seine Befehle sind zu befolgen, und bei Zuwiderhandeln setzt es eine Strafe. Einzig dieses System gewährleistet, dass es auf einem Schiff zivilisiert zugeht.«
    »Was manch ein Captain als Chance nutzt, um sich zum Zuchtmeister aufzuschwingen. Gott stehe der Mannschaft bei, deren Captain einen Hang zur Grausamkeit aufweist! Ihre eigene Crew scheint recht zufrieden, folglich würde ich Sie eher als Zuchtmeister ohne Hang zur Grausamkeit bezeichnen.«
    »Ich bestrafe niemanden grundlos, aber ich bestrafe durchaus.«
    Wittington stellte sein Glas ab und sah Austin ruhig an. »Ich bin keiner Ihrer Matrosen oder Offiziere.«
    »Sie sind hier unter meiner Schirmherrschaft – auf Miss Clemens’ Bitte hin.«
    »Ich weiß, und ich bin meiner Retterin auf ewig Dank schuldig. Interessant finde ich allerdings, dass Sie mich um ihretwillen aufnahmen.«
    »Oh, ich war versucht, Sie den Wölfen zu überlassen. Es ist Ihre Entscheidung, Wittington. Sie können den Rest der Reise komfortabel oder unbequem verbringen.«
    Wittington lachte. »Als Gast oder Gefangener, meinen Sie? Und das würden Sie tun, nicht wahr? Ich habe alles über die Meuterei gehört und wie Sie sie niederschlugen, indem Sie Ihren Ersten Offizier erschossen. In Ihrer Brigg sitzen ein Dutzend Männer, die Ihre vorschnelle Entscheidung bereuen, Sie zu stürzen. Hinzu kommen ein paar weitere zerknirschte Gestalten hier und da. Und niemand wagt es, sich gegen Sie zu erheben. Ich habe daher Bedenken, was Miss Clemens’ Sicherheit auf diesem Schiff angeht.«
    Sie war hier nicht sicher, wenn auch aus anderen Gründen als denen, die Wittington meinte. Austin hatte sich gezwungen, ihr fernzubleiben, und es fiel ihm unaussprechlich schwer. Dennoch hielt er durch, auch wenn es das Schwerste war, was er je tun musste. Sie trieb ihn in den Wahnsinn.
    »Wir kommen vom Thema ab. Warum waren Sie in Havanna im Gefängnis?«
    Wittington hob sein Glas. »Ich sehe, es ist zwecklos, Ihnen ausweichen zu wollen. Auch wenn Sie mir nicht glauben – ich war wirklich zur falschen Zeit am falschen Ort. Ich bog in eine Seitengasse ein und fand mich unversehens inmitten einer heftigen Auseinandersetzung. Zwei Männer vergnügten sich damit, einen dritten zu ermorden. Als ich dazwischengehen wollte, flohen die beiden, und ich blieb mit blutverschmierter Kleidung und der Leiche zurück. Die Gendarmen nahmen mich sofort fest und sperrten mich ein, auf dass ich bis zum Prozess hinter Schloss und Riegel bleiben sollte. Das Urteil wäre zweifellos Hängen gewesen. Ich weiß, dass der Mann, den sie als ihren Amtsrichter ausgaben, mich nicht für schuldig hielt, aber sie waren alle froh, jemanden zu haben, dem sie die Schuld geben konnten. Immerhin erlaubten sie mir, nach meiner eigenen Prozessvertretung zu schicken, und auf die wartete ich.« Er trank einen Schluck Brandy. »Vermutlich werden sie überrascht sein, wenn sie ankommen und erfahren, dass ich fort bin.«
    »Sie wirken ruhig für einen Mann, der knapp dem Tod entkommen ist. Selbst auf der Pier benahmen Sie sich, als seien Sie auf einem Abendspaziergang. Oder ist das schlicht Ihre unterkühlte englische Art?«
    »Ich hegte nie den geringsten Zweifel, dass ich freikäme. Mein Vater ist der Marquess of Blandesmere, ein Mann mit großem Einfluss, vor allem in den gegenwärtigen Querelen mit den Franzosen. Er würde kaum zulassen, dass sein einziger Sohn und Erbe in einem spanischen Gefängnis für ein Verbrechen gehängt wird, das er nicht begangen hat.«
    Austin überkreuzte seine Füße. »Dann haben Sie Glück. Viele Männer in dem Gefängnis werden nie wieder das Tageslicht sehen – es sei denn, Miss Adams hat es geschafft, sämtliche Mauern zu sprengen. Es war sogar erstaunlich günstig für Sie, dass Sie nicht in Ihrer Zelle waren, als Miss Clemens hereingestürmt kam. Sie hätte Sie sonst nie gefunden.«
    »Ich gestehe, das war reines Glück. Die Wachen entwickelten eine gewisse Sympathie für

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