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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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mit den Händen abfangen. Auf den rauhen Bohlen riss er sich die Handflächen auf.
    Blitzschnell drehte er sich auf den Rücken und traf seinen Angreifer mit einem heftigen Tritt, so dass dieser stöhnend in den Schatten zurückwich. Austin sprang auf und stürzte ihm nach. Er kollidierte mit einem harten, sehnigen Körper, der sich wie ein Wilder gegen ihn zur Wehr setzte. Sie rangen miteinander, rollten über das harte Deck. Immer wieder hieb der andere mit Fäusten nach Austins Gesicht, doch die konnte er abwehren, während er zugleich auf eine Chance wartete, selbst zuzuschlagen.
    Dann blitzte ein Messer in der Dunkelheit auf, dessen Klinge auf ihn niedersauste. In letzter Sekunde schaffte Austin es, sich zur Seite zu rollen und in die Hocke aufzurichten.
    Der andere griff erneut an. Austin wich aus und griff nach dem Messer, doch der Mann entwischte ihm und attackierte ihn von der Seite. Sein Gesicht war im Schatten und sein Haar bedeckt, so wie Austin es bei Kämpfern im Osten gesehen hatte. Wittington konnte es nicht sein, denn dafür war er zu klein, aber es könnte irgendjemand aus seiner Mannschaft sein, einschließlich Osborn oder Seward.
    Der Mann stürzte sich auf ihn, und beide landeten wieder auf dem Boden. Wieder und wieder stach er mit dem Messer zu, schnelle, geschmeidige Stiche, von denen einer Austins Jacke an der Schulter aufschlitzte. Ein kurzer heller Schmerz durchfuhr ihn.
    »Captain!«, rief Seward erschrocken, und im nächsten Moment war er da, packte den Angreifer unter den Achseln und riss ihn hoch. Beide verschwanden im Schatten.
    »Er hat ein Messer!«, keuchte Austin.
    Sewards Stöhnen sagte ihm, dass er es schon bemerkt hatte. Austin lief ihnen nach, konnte jedoch nichts sehen. Das Mondlicht erhellte die riesigen Segel, aber dieser Teil des Decks war stockfinster.
    Hinter sich vernahm Austin eilige Schritte und Lornham, der fragte, was los wäre. Austin spürte eine Bewegung in der Dunkelheit und griff in die Richtung. Tatsächlich konnte er den Angreifer bei der Jacke packen, riss ihn zurück und drückte ihm den Arm in die Kehle.
    »Sir«, ächzte Seward, »ich bin’s.«
    Austin fluchte. Er ließ den Lieutenant los, der sich aufrichtete und seinen Hals rieb.
    »Wo ist er hin?«
    »Weiß ich nicht. Ich hatte ihn schon, aber er ist mir wieder entkommen. Dafür habe ich sein Messer.«
    Er hielt es in die Höhe. Austin nahm es und ging damit ins Licht.
    Lornham kam zu ihm. »Sir? Was ist passiert?«
    »Jemand hat gerade versucht, den Captain umzubringen«, antwortete Seward.
    »Was?! Wer?«
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Austin. Das Messer war ein ganz gewöhnliches, kein Souvenir, das sich leicht seinem Besitzer zuordnen ließ. Es war ein normales Küchenmesser, das jeder hätte aus der Kombüse entwenden können.
    »Als ich vorhin nachsah, fehlte keiner der Gefangenen, Sir«, sagte Lornham. »Sie waren alle noch in der Brigg.«
    »Das war kein Gefangener. Er war viel zu kräftig für einen von Fosters Leuten, und er hatte auch keine Meuterei im Sinn.«
    Seward sah ihn mit großen Augen an. »Teufel nochmal, Sir!«
    »Sie verbringen zu viel Zeit mit dem Engländer. Sie hören sich ja schon an wie er. Lornham, gehen Sie zurück auf Ihren Posten! Seward, Sie kommen mit mir!«
    »Ja, Sir.«
    Lornham salutierte und ging, warf Austin allerdings noch einen fragenden Blick zu. Seward eilte hinter dem Captain her in Richtung Vorschiff.
    Eine feste Leiter führte in den Bug hinunter. Das Vorschiff war ein großer offener Raum, in dem die niederen Offiziere und die Matrosen schliefen. Die älteren Seeleute hatten ihre Schlafstätten in kleinen abgeteilten Nischen, die ihnen etwas mehr Privatsphäre gestatteten, aber der Rest der Männer nächtigte in Hängematten, die an den breiten Deckbalken befestigt waren.
    Einige der Hängematten waren besetzt, doch die meisten Männer hatten sich auf der freien Fläche in der Mitte versammelt. Ein paar standen, andere hockten, wieder andere knieten, während sie dem komplizierten Karten- und Würfelspiel folgten. Wittington war ebenfalls dabei und rief die Wetten in seinem englischen Oberklassejargon aus.
    Einer der Männer bemerkte Austin.
    »Der Captain!«
    Karten und Würfel fielen zu Boden. Ein lautes Stiefelschaben setzte ein, als alle sich hastig aufrichteten oder aus ihren Hängematten schwangen, um strammzustehen. Das allgemeine Gemurmel wurde zu einem Flüstern, bis schließlich völlige Stille eintrat.
    Die Männer sahen ihn verstohlen an,

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