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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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reden Sie?«
    »Lord Rudolph erzählte mir, die Damen in Siam könnten ihre Hände so nach hinten biegen.« Sie bog ihre Finger zurück, bis sie im rechten Winkel zum Handgelenk standen.
    »Ich bleibe in den Häfen und sehe mir keine Tänzerinnen an.«
    »Ich würde sie gern sehen. Ich würde sogar gern die Häfen sehen.«
    »Tja, ich bin ihrer überdrüssig.«
    »Das ist unmöglich. Ich würde solcher Dinge niemals überdrüssig – nicht, wenn ich sie mit Ihnen sehen könnte.«
    Er wurde sehr still, und zum ersten Mal seit Tagen sah er sie richtig an, als könnte er geradewegs in sie hineinschauen. Das war ihr unheimlich. Sie wünschte, sie wäre irgendwo, nur nicht diesem dunklen prüfenden Blick ausgeliefert.
    »Sie sind eine gefährliche Frau, Evangeline. Sie sagen Dinge, die ich hören möchte, so dass ich mir wünsche, ich könnte Ihnen jedes Wort glauben.«
    »Ich lüge nicht, Captain! Miss Pyne betonte stets, wie wichtig Ehrlichkeit sei.«
    »Ach ja, die orakelnde Miss Pyne!« Er schwieg kurz. »Warum sind Sie heute Nacht in meine Kajüte gekommen?«
    »Das wissen Sie bereits. Um mein Gebetbuch zu holen.«
    »War es das erste Mal, dass Sie danach suchten?«
    »Ja.«
    »Ich werde so tun, als glaubte ich Ihnen.«
    »Es ist die Wahrheit. Ich habe versucht, Sie um das Buch zu bitten, doch Sie verweigerten es mir. Unvernünftigerweise, wie ich anfügen möchte.«
    »Deshalb beschlossen Sie, es sich heimlich zu nehmen? Dachten Sie, ich würde es nicht vermissen?«
    »Warum in aller Welt sollten Sie? Es ist mein Buch!«
    »Weil ich alles, was mit Ihnen zusammenhängt, besonders deutlich wahrnehme. Ich würde es sofort fühlen, wenn etwas von Ihren Sachen verschwunden ist. Und ganz gewiss werde ich Ihnen nicht dieses große schwere Buch aushändigen, das sehr gut als Waffe benutzt werden kann.«
    »Als Waffe? Bibelverse können niemandem weh tun!«
    »Sie können, sofern Sie jemandem damit auf den Kopf schlagen.«
    »Das würde ich nie!«
    Sein Wangenmuskel zuckte. »Ihre Unschuld ist betörend, Sirene. Ich bin beinahe verlockt, mich Ihnen vollkommen zu ergeben.«
    »Dann lassen Sie mir mein Buch?«
    »Ich sagte beinahe .«
    Er ging zu den Schränken und steckte das Buch wieder dorthin zurück, wo sie es hergeholt hatte. Dann nahm er einen Schlüssel aus seiner Westentasche und verriegelte den Schrank.
    Evangeline seufzte. »Wie soll ich ohne mein Buch in den Schlaf finden?«
    Er sah sie an. »Darum kümmere ich mich.«
    Dann schritt er zu seinem Bett und zog die Überdecke zurück, unter der ein helles Leinenlaken festgesteckt war. Auch das zog er zurück, und Evangelines Herzschlag beschleunigte sich.
    Nun blickte er wieder zu ihr. »Kommen Sie her!«
    Unsicher ging sie auf ihn zu. Ihr Hals fühlte sich an, als hätte sie Pergament geschluckt.
    Er langte unter die Matratze, angelte ein kleines Buch hervor und hielt es ihr hin. »Dies ist mein Gebetbuch. Ich leihe es Ihnen, damit Sie in den Schlaf finden, bis wir in Boston sind. Es ist klein genug, dass ich nicht fürchten muss, Sie könnten jemanden damit verletzen.«
    Als er es ihr gab, fühlte sie die Wärme seiner Hand auf dem bräunlichen Einband. Zweifellos las er gewöhnlich darin, während er in seinem Bett lag – in einem Nachthemd, aus dem oben seine schwarze Brustbehaarung herauslugte.
    »Ich rufe Seward. Er wird Sie zu Ihrer Kabine geleiten.«
    Evangeline blickte zu ihm auf. »Ich kann allein hingehen. Er braucht nicht Tag und Nacht mein Kindermädchen zu spielen.«
    »Eigentlich nicht, nur bin ich wenig geneigt, Ihnen zu glauben, wenn Sie mir sagen, Sie würden in ihre Kabine gehen.«
    »Werde ich. Wo sollte ich sonst hin?«
    »Mir fallen da gleich einige Plätze ein, an denen Sie für Ärger sorgen könnten. Aber eines sei Ihnen gesagt, Evangeline: Falls ich Sie in fünf Minuten außerhalb Ihrer Kabine antreffe, werde ich Sie über Bord werfen!«
    Sie biss sich auf die Unterlippe. »Ich würde ertrinken, bevor Sie das Boot hinuntergelassen haben, um mich zu retten. Das wäre Mord!«
    »Ja.«
    »Sie wollen mir Angst machen, aber ich habe keine Angst vor Ihnen.«
    »Nein?«
    »Nein, habe ich nicht. Aber ich gehe in meine Kabine zurück, da Sie es sich doch so sehr wünschen.« Sie hielt inne. »Geben Sie mir einen Gutenachtkuss, bevor ich gehe?«
    Ein geradezu beklemmendes Schweigen trat ein, während seine Augen, die so dunkel wie die Nacht waren, auf ihrem Gesicht verharrten.
    »Nein«, sagte er schließlich leise.
    Das eine Wort traf sie wie ein

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