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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Schwall kaltes Wasser.
    Leider verweigerten ihre Beine ihr den Dienst, so dass sie nicht fliehen konnte. Folglich blieb sie stehen, was umso besser war, als sie ihm auf die Art zeigen konnte, dass sie sich nicht vor ihm fürchtete und sich auch nicht geschlagen gab.
    Langsam hob sie eine Hand und strich mit den Fingerspitzen über den klaffenden Ausschnitt seines Hemdes. Sie konnte seinen Puls am Hals fühlen, und die kleine Vertiefung unter seinem Kehlkopf war ein wenig feucht von Schweiß. Sachte malte sie seine festen Muskeln nach, erkundete sie fasziniert und tauchte in die schwarzen Locken ein. »Sie bemühen sich sehr, furchteinflößend zu sein«, flüsterte sie. »Und Sie verstecken so vieles in sich, das Sie niemanden sehen lassen.«
    Er stand regungslos da. Auch als sie den Kopf hob, reagierte er nicht; also küsste sie ihn aufs Kinn, das wie Sandpapier unter ihren Lippen war.
    »Gute Nacht, Captain«, hauchte sie.
    Keine Antwort. Sie zog ihre Hand zurück, wandte sich von ihm ab und drückte sich das kleine Buch an die Brust.
    Er öffnete ihr die Tür. Ohne zu ihm aufzusehen, eilte sie an ihm vorbei. Sie fürchtete, sich restlos zu blamieren, falls sie ihn nochmals um einen Kuss bat.
    Und er bot ihr keinen an. Stattdessen hielt er ihr die Tür auf und schloss sie fest hinter ihr, kaum dass sie draußen war.

    Austin beobachtete Evangeline, als sie zur Treppe eilte, die zu den Passagierkabinen führte. Das Mondlicht spiegelte sich in ihren Brillengläsern. Sein Herzschlag hatte sich noch nicht wieder beruhigt, und selbst der kühle Wind vermochte nichts gegen sein brodelndes Inneres auszurichten. Ihre leise Bitte um einen Kuss würde ihn noch bis in seine wilden Träume verfolgen.
    Sein Verlangen hatte geantwortet: Ja, ja, ja! Nimm sie jetzt, hier, auf dem Bett, auf dem Boden, egal wo! Nimm sie dir, versinke in ihr, benutze sie, um all deine Ängste und deinen Kummer auszulöschen! Warum zum Teufel nicht?
    Er war machtlos gegen sie, obwohl er wusste, dass sie sein Ruin, sein Niedergang sein würde. Trotzdem hatte es ihn seine gesamte Kraft gekostet, das eine Wort zu sagen: Nein .
    Und dann hatte sie ihn berührt, ihn gestreichelt, ihn gebrochen, denn sie erkannte, dass sie gewonnen hatte, ganz gleich, was er tat oder sagte.
    Er hätte auf seinem Posten bleiben und sie das verfluchte Buch nehmen lassen sollen!
    Oben an der Treppe zögerte sie, und Austin holte seine Taschenuhr hervor. Bisher waren drei Minuten, fast vier vergangen. Ein paar Sekunden noch, und er müsste sie in ihre Kabine zerren, sie schelten, sie bestrafen und ihr zeigen, wer der Herr auf diesem Schiff war.
    Da verschwand sie. Enttäuscht klappte er die Uhr zu.
    Die kleine Närrin hielt es für vollkommen harmlos, sich allein auf einem Schiff zu bewegen. Sie war sich überhaupt nicht bewusst, welche Gefahr für sie von dem Schiff, von seinen Männern, von ihm selbst ausging. Eine einzelne Frau an Bord eines Handelsschiffes befand sich ständig in Gefahr, selbst wenn der Captain nicht zufällig jede Sekunde an ihren göttlichen Körper dachte.
    Was der Grund gewesen war, weshalb er Lornham gerufen hatte, damit dieser seinen Posten übernahm, als er gesehen hatte, wie sie auf Zehenspitzen über Deck zu seiner Kabine geschlichen war. Er hatte lange genug gewartet, um sie bei dem zu ertappen, was sie vorhatte, und war dann hineingegangen, als hätte er keine Ahnung und wollte einfach nur ins Bett gehen.
    Nun wusste er immer noch nicht, ob sie nur wegen des Buches gekommen war oder finsterere Pläne hegte. Auf jeden Fall hatte sie sich unter seinem Schreibtisch versteckt, ihn nicht durchwühlt. Aber nächstes Mal würde er es erfahren. Indem er ihr sein eigenes Gebetbuch gab, brachte er sie um die Ausrede, sie würde nach ihrem suchen. Das nächste Mal, das er sie in seiner Kabine vorfand, müsste sie sich eine neue Geschichte ausdenken.
    Er blickte sich an Deck um. Wo zum Teufel war Albright? Er hätte doch verhindern sollen, dass sie bis in die Kapitänskajüte gelangte. Er musste sich wohl eine zweite Wache nehmen, damit seine Kabine rund um die Uhr bewacht war.
    Er machte sich auf den Weg zum Vorschiff. Alle Männer, die keinen Dienst hatten, wären dort beim üblichen Karten- und Würfelspiel. Aus unerfindlichen Gründen glaubten sie alle, der Captain wüsste nichts davon.
    Auf Höhe des Hauptmastes erfolgte der Angriff aus tiefster Dunkelheit. Etwas traf ihn in die Kniekehlen, und er schlug der Länge nach hin, konnte sich allerdings noch

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