Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)
entfachte.
Kühn schlang sie ein Bein um seinen Schenkel. Mochte er sie ruhig für liederlich halten! Es war ihr egal, ebenso wie die Tatsache, dass Miss Pyne in Ohnmacht fiele, könnte sie sie sehen. Seine harte Erektion schmiegte sich an ihren erhitzten Schoß, und sehnsüchtig rieb sie sich an ihm.
Ihre Leidenschaft drohte sie zu verbrennen. Sie griff mit den Händen in sein Haar, löste seinen Zopf und tauchte tief in seine Locken ein.
Er gab einen kehligen Laut von sich und hauchte: »Sirene! Verdammt, meine wunderschöne Sirene!«
Nun öffnete er die Haken ihres Mieders, während er sie erneut voller Zärtlichkeit küsste. Kühle Luft strich ihr über die bloße Haut, bevor seine warme große Hand unter den Stoff glitt.
Evangeline reckte sich ihm entgegen, denn sie wollte seine Hände auf ihren Brüsten fühlen, wollte, dass er sie nahm. Mit dem angewinkelten Bein presste sie ihn fester an sich, und gleichzeitig spielten ihre Finger mit seinem wundervollen Haar.
Plötzlich hörte sie Schritte vor der Kabine.
Sie erschrak und schrie fast auf, hätte Austin sie nicht immer noch geküsst. Allerdings nahm sie ihre Hände aus seinem Haar und ihr Bein herunter. Schließlich unterbrach er den Kuss.
Er starrte sie an, die Brauen bedrohlich zusammengezogen. »Verdammt, Evangeline!«
»Ich würde Sie fordern«, erklang Lord Rudolphs Stimme hinter ihm. »Aber ich weiß nicht, wie man diese Barkasse führt, also warte ich, bis wir den Hafen erreichen …«
Austin drehte sich um, betrachtete Lord Rudolph und zog behutsam die Hand aus Evangelines Mieder.
»Das ist ein Schiff, keine Barkasse.«
»Wie Sie es nennen, ist mir Teufel nochmal egal! Guter Gott, Sie hier vorzufinden, wie Sie sie betatschen, Sie Unhold, Sie Mistkerl …«
Evangeline eilte auf ihn zu. »Lord Rudolph, ich meine, Rudy, er hat nicht … ich meine, ich habe ihn gebeten, mich zu küssen.«
»Rudy?«, wiederholte Austin entsetzt.
Sie rang die Hände. »Austin!«
»Austin?« Lord Rudolph bebte vor Zorn.
»Ich habe ihn gebeten, mich zu küssen, Lord Rudolph. Leider bin ich wohl ein recht liederliches Wesen.«
»Sie sind nicht liederlich«, widersprachen Austin und Lord Rudolph im Chor.
»Das ist nicht das erste Mal, dass ich ihn darum bat. Bei unserer ersten Begegnung versuchte ich, ihn zu verführen, wenngleich ich es vor allem tat, weil ich um sein und mein Leben fürchtete. Bisher war ich noch nie liederlich, doch wie es scheint, bin ich es geworden. Was ich meine, ist, falls Sie mich nicht heiraten wollen, Lord Rudolph, kann ich es verstehen.«
»Sie heiraten ?«, fragte Austin perplex.
»Ja, Captain«, entgegnete Lord Rudolph scharf, »die Fau, die sie eben befingerten, ist meine künftige Gemahlin.«
»Die Frau, die ich eben küsste, ist meine künftige Gemahlin!«
»Aber nein, ich habe ihr vor nicht einmal einer Stunde einen Antrag gemacht!«
»Und ich bat sie vor nicht einmal zehn Minuten, mich zu heiraten!«
Beide Männer sahen Evangeline an.
Würde sich doch der Boden unter ihren Füßen auftun, damit sie ins untere Deck fiel und den Rest der Reise eingequetscht zwischen der Ladung verbringen konnte! Sie wandte sich zu Austin. »Ich hätte es Ihnen gesagt. Aber dann war da der Splitter …«
Lord Rudolph erschrak. »Da war was?«
Sie hielt ihren Zeigefinger in die Höhe. »Ein Splitter. Aus Holz. In meinem Finger.«
»Und Sie wollten sich gleich beide Hände verbinden lassen? Aber wir kommen vom Thema ab. Ich habe bezeugt, wie der Captain sich Ihnen aufgedrängt hat.«
»Er hat sich nicht …«
»Doch, habe ich«, fiel Austin ihr ins Wort. »Ich hätte mich ihr sogar noch viel mehr aufgedrängt, wären Sie bei Ihrem Kartenspiel geblieben!«
»Prahlen Sie nicht auch noch mit Ihren verwerflichen Absichten! Ich werde Evangeline heiraten und sie auf immer von Männern wie Ihnen fernhalten!«
» Sie werden sich ihr nicht einmal auf fünf Meter nähern. Ich heirate sie und halte sie fern von englischen Lügnern wie Ihnen!«
Beide Männer standen sich wütend gegenüber.
»Sie gehen zu weit, Captain!«
»Nicht weit genug, Wittington. Sagen Sie ihr, wer Sie wirklich sind und warum Sie sich in der Karibik herumtrieben! Ich könnte Sie allerdings auch den Rest der Reise in der Brigg verbringen lassen.«
Lord Rudolph trat einen Schritt auf ihn zu. »Damit Sie Miss Clemens in Ruhe entehren können? Das erlaube ich nicht!«
Austin machte ebenfalls einen Schritt auf Lord Rudolph zu. »Auf meinem Schiff entscheide ich,
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