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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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was erlaubt wird und was nicht!«
    »Gehört es zu den Privilegien des Captains, die Damen an Bord zu schänden? Sie sind ein Schurke …«
    »Schluss jetzt – alle beide!«
    Beide Männer waren sofort stumm, während Evangeline sich zwischen sie drängte und jedem eine Hand auf die Brust legte. Eine Freundin hatte ihr vor Jahren erzählt, wie zwei rivalisierende Gentlemen um ihre Hand gekämpft hatten. Sie hatte gelacht und gesagt, es wäre höchst unterhaltend gewesen. Evangeline indessen fand es kein bisschen unterhaltsam, sondern beängstigend.
    »Ich habe keinem von Ihnen beiden zugesagt! Ich bat Captain Blackwell, mich zu küssen, und ich weiß nicht, warum er etwas anderes behauptet. Offen gestanden bin ich durch Ihrer beider gegenwärtiges Verhalten geneigt, keinen der Anträge anzunehmen.«
    Beide starrten sie fassungslos an.
    Evangeline war den Tränen nahe, deshalb preschte sie zwischen ihnen hindurch, durch die Offiziersmesse und von dort die Treppe hinauf an Deck.
    Lieutenant Lornham, der ausgerechnet diesen Moment wählte, um von seinem Spaziergang zurückzukommen, stieß mit ihr zusammen. Ihre tränennassen Augen machten die Konturen seines wettergegerbten Gesichts unscharf, als er erst sie ansah, dann hinunterblickte und wieder sie ansah. Stumm drehte er sich um und ging.

    Wittingstons Hand landete schwer auf Austins Schulter. »Lassen Sie sie gehen. Sie will allein sein.«
    Austin hatte nicht übel Lust, Lord Rudolph die Faust auf dessen verbliebenes Auge zu knallen. Noch lieber wollte er Evangeline nachlaufen und sie schütteln, bis sie versprach, ihn zu heiraten. Aber er beherrschte sich. Wenn er eines in seiner glücklosen Ehe gelernt hatten, dann zu erkennen, ob eine Frau wollte, dass man ihr nachlief, oder nicht.
    Also wandte er sich wieder Wittington zu. »Sie haben ihr einen Antrag gemacht, ja? Wie kommen Sie darauf?«
    »Sie ist Engländerin. Und sie hat mir einen sehr großen Gefallen erwiesen, für den sie eine Belohnung verdient. Und welches ist Ihr Grund?«
    »Mein Grund ist, dass ich …« Er zögerte. »Ich brauche eine Frau, und sie hätte es gut bei mir.«
    »Bei mir hätte sie es besser.«
    »Das ist Ansichtssache. Es ist Evangeline, die die Wahl wird treffen müssen.«
    »Ich kann ihr Reichtum, Prestige, Ansehen und einen Titel bieten. Und Sie? Die Lohntüte eines verbrauchten Captains?«
    »Ich habe ein schönes Haus in Boston und reichlich Vermögen. Als meine Frau wäre sie hochangesehen.«
    »Ich kann sie zur Marchioness of Blandesmere machen.«
    »Es spricht nichts dagegen, dass sie Mrs. Blackwell wird.«
    Sofern man außer Acht ließ, dass seine erste Frau es gehasst hatte. Evangeline könnte ebenso empfinden. Lord Rudolph hatte bessere Karten als er, und das wusste der Mann. Welche Frau würde es nicht vorziehen, in den Hochadel einzuheiraten? Sie war Engländerin. Zweifellos wollte sie englisches Geld und einen englischen Namen. Vielleicht würden die beiden sich zusammen in der Welt herumtreiben und spionieren.
    Bei dieser Vorstellung verkrampften sich Austins Muskeln. Sich auszumalen, wie sie mit Wittington zusammen war, brachte sein Blut in Wallung. Er wäre verdammt, würde er sie einfach gehen lassen!
    »Ihr Bruder könnte auch etwas mitzureden haben«, sagte Wittington.
    »Er ist ihr Stiefbruder und sie volljährig. Außerdem gehören Zwangsehen der Vergangenheit an.« Austin spannte die Schultern an. »Ich gehe nach oben und sehe nach ihr.«
    Diesmal machte Lord Rudolph keine Anstalten, ihn zurückzuhalten. Austin sprang die Treppe hinauf. Sein Herz pochte, und er war maßlos aufgebracht. Seit zwei Tagen, seit er begriffen hatte, dass er Evangeline heiraten musste, hatte er überlegt, wie er sie fragen sollte. Nachts hatte er sich Formulierungen ausgedacht, die bei Tag albern und geistlos klangen. Und als er schließlich – vollkommen falsch – damit herausgeplatzt war, dass er sie heiraten wollte, stellte sich auch noch heraus, dass Wittington ihm eine halbe Stunde zuvorgekommen war!
    Jetzt musste er ihr erklären, warum die beste Lösung ihres Problems war, ihn zu heiraten. Sie wollte nicht nach England zurück und er sie nicht in Wittingtons Nähe wissen. Ihre Pläne, Gouvernante zu werden, waren hinfällig, und ihm behagte es genauso wenig wie Wittington, dass sie Hausangestellte wurde. Erst recht wollte er sie nicht dem Amtsrichter übergeben. Ob sie schuldig war oder nicht, er könnte seine Sirene nie ausliefern, auf dass sie gehängt oder ins

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