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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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verzerrte das einst so wunderschöne Gesicht zu einer scheußlichen Fratze.
    Evangeline hielt hörbar die Luft an.
    »Das ist Ihre Schuld«, sagte Anna zu Austin, »und die Ihrer Schlampe!«
    Austin sah ihr gefährlich ruhig ins Gesicht. »Wenn Sie Evangeline etwas tun, bringe ich Sie um!«
    »Dazu werden Sie keine Gelegenheit haben.«
    Geschmeidig ging Anna von Austin zu ihrem Piraten, der Evangeline immer noch bei den Haaren hielt.
    Evangeline blickte zu ihr auf. Das Böse, das sie gespürt hatte, während sie sich auf dem Schiff befanden, lag nun offen in Annas Zügen. Sie gab sich keine Mühe mehr, es zu verbergen. Grob drückte sie Evangeline den Pistolenlauf gegen die Wange. »Niemand in diesem Raum bewegt sich ohne meine Erlaubnis, oder Miss Jungfer Clemens stirbt! Sie sind doch noch eine Jungfer, nicht wahr, meine Teure? Oder sind Sie inzwischen seine Geliebte?«
    Als Evangeline rot wurde, lachte Anna schrill. »Sie sind aber schnell, meine Teure!« Dann sah sie auf. »Ah, Mr. Seward, Sie hier!« Sie knuffte Sebastian. »Er ist der, von dem ich dir erzählt habe, Liebster.«
    Sebastian lachte, wobei sein fauliger Atem Evangeline entgegenschlug. »Meine Kleine is’ wohl nich’ gut genug für dich, häh?« Seine Stimme klang grob, seine Sprache ungebildet. Evangeline fiel auf, dass er nur etwas sagte, wenn Anna ihn aufforderte. Offenbar hatte sie ihn gut unter Kontrolle. »Schon lustig, muss ich sagen.« Er hob seine Pistole und zielte auf Seward. »Zeig dei’m Captain, wie mächtig du ihn bewunderst, Junge!«
    Anna lachte wieder. »Du bist der Beste, Liebster! Hol den hochnäsigen Captain von seinem Podest!«
    »Na, los, schluck ihn, Junge!«, geiferte Sebastian.
    Evangeline begriff nicht, was das zu bedeuten hatte, wohingegen Seward zutiefst entsetzt wirkte. Sie spürte, wie sehr die beiden es genossen, böse Spiele mit ihren Gefangenen zu treiben. Lord Rudolph schien beinahe zum Bersten angespannt und ballte die Fäuste in den weichen Lederhandschuhen. Einzig Austin stand vollkommen ruhig da und sah Anna an, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
    Sebastian drückte den Pistolenlauf fester in Evangelines Wange. »Mach schon, Junge!«
    »Mr. Seward«, sagte Austin, »stehen Sie auf, und kommen Sie her!«
    »Aber, Sir …«
    »Jetzt, Seward – das ist ein Befehl!«
    Lord Rudolph wandte den Blick ab, während Anna lachte und Sebastian mit der kalten harten Pistole über Evangelines Schläfe strich.
    Furchtbar elend sah Mr. Seward aus, als er auf Austin zuging, der am anderen Ende des Sofas blieb. Austin redete ruhig auf ihn ein – Evangeline vermutete, dass er versuchte, ihn zu beschwichtigen. Zugleich bemerkte sie, dass Mr. Seward am ganzen Leib zitterte.
    Sie verstand immer noch nicht, was vor sich ging. Lord Rudolph hielt das Gesicht weiter abgewandt, und nun sank Mr. Seward langsam vor Austin auf die Knie.
    Da begriff sie. Blankes Entsetzen packte sie, trieb ihr die Tränen in die Augen. Als sie den Kopf senken wollte, bohrte sich der Pistolenlauf noch fester in ihre Haut.
    »Nein!« Ihr Schluchzen hallte durch den Raum.
    Im selben Moment sah Austin sie mit regungsloser Miene an. »Evangeline«, sagte er leise. »Runter!«
    Keine Sekunde später richtete sich Seward behende auf, als würde ihn eine unsichtbare Kraft nach oben ziehen, und drehte sich um. Er hielt eine Pistole in beiden Händen.
    Ein Donnerknall dröhnte durchs Zimmer, und es stank nach Rauch. Evangeline warf sich nach vorn, wobei Sebastian ihr einige Haare ausriss. Sie schlug mit der Schulter auf dem Boden auf und bekam zunächst keine Luft mehr.
    Dann hörte sie Anna schreien, bevor noch ein Schuss abgefeuert wurde. Hastig krabbelte Evangeline unter das hochbeinige Sofa und rollte sich zusammen. Sebastians schwere Stiefel waren nur Zentimeter von ihrem Ohr entfernt, und während sie hinsah, landete erst ein roter Tropfen darauf, dann noch einer und noch einer. Die Stiefel schwankten, und die roten Tropfen fielen nun wie Regen. Sebastian kippte nach hinten. Sein massiger Körper krachte zu Boden wie eine mächtige Eiche. Dabei traf er auf den Couchtisch, von dem Mahagonisplitter aufstoben.
    Annas Schrei zerriss die Luft. »Sie haben ihn umgebracht! Sie Bastard! Sie haben ihn umgebracht!«
    Gütiger Himmel, sie würde Seward erschießen – oder Austin! Evangeline robbte unter dem Sofa hervor und packte Annas Knie. Mit einem weiteren Schrei fiel Anna nach hinten.
    Sie entwand sich Evangelines Griff und kroch auf allen vieren zu

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