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Sturmflut: Ein Fall für Suna Lürssen (German Edition)

Sturmflut: Ein Fall für Suna Lürssen (German Edition)

Titel: Sturmflut: Ein Fall für Suna Lürssen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Wassermann
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zur Normalität übergehen. Es kann nicht gut sein, alles wieder und immer wieder durchzukauen, meinst du nicht? Irgendwann musst du doch mal zur Ruhe kommen.«
    »Das habe ich ihr auch schon gesagt, aber sie hört ja nicht auf mich«, warf Carolin ein. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihre Freundin mit einem fast vorwurfsvollen Ausdruck an.
    Suna hatte das Bedürfnis, für ihre Klientin Partei zu ergreifen, aber sie sagte nichts. Sie wollte sich nicht zwischen die Freundinnen drängen, sondern eine neutrale Beobachterposition einnehmen – zumindest in der ersten Zeit. In dieser Situation schien es ihr daher ratsam zu sein, sich aus den Meinungsverschiedenheiten herauszuhalten.
    Ihre Sorge stellte sich ohnehin als unbegründet heraus.
    »Es ist lieb, dass ihr euch meinetwegen Gedanken macht, aber ich denke, das ist ganz allein meine Entscheidung, okay?«, sagte Fenja mit erstaunlich fester Stimme.
    Kristian hob abwehrend beide Hände. »Aye, Ma’m«, gab er grinsend zurück. »Du bist der Chef. Zumindest hier im Hynsteblom. Und ich freue mich ehrlich, dass du den Laden wieder aufmachst. Es war ganz schön leer hier ohne meine schönen Nachbarinnen.«
    Sie wurden durch die Türglocke unterbrochen, die einen neuen Besucher ankündigte. Eine schlanke Frau mit stark blondierten Haaren und reichlich Make-up betrat das Geschäft. Zielstrebig steuerte sie auf Fenja zu. Carolin und Kristian ignorierte sie komplett, und auch Suna würdigte sie keines Blickes.
    »Meinen herzlichsten Glückwunsch, meine Liebe«, rief sie mit hoher Stimme. »Es ist ja so schön, dass das Hynsteblom endlich wieder offen ist. Die Straße wirkte ja fast wie ausgestorben ohne euch. Es war beinahe totenstill !«
    Suna meinte im ersten Moment, sich verhört zu haben, aber sie war ziemlich sicher, dass die Frau das letzte Wort besonders betont hatte. Fassungslos starrte sie zuerst zu Fenja und dann zu Carolin und Kristian hinüber. Dabei entging ihr nicht, dass die beiden bedeutungsvolle Blicke tauschten, während Fenja ein gepresstes »danke« murmelte.
    »Tja, Mädels, dann genießt mal euren ersten Tag«, meldete sich Kristian zu Wort. »Ich muss leider los und meinen Laden öffnen. Ich wünsche euch auf jeden Fall einen erfolgreichen Neustart.«
    Er hob zum Abschied flüchtig die Hand und verließ das Hynsteblom, dicht gefolgt von der blonden Frau, die so schnell verschwand, wie sie gekommen war.
    »Viel Erfolg euch beiden. Man sieht sich«, säuselte sie noch, bevor die Tür hinter ihr ins Schloss fiel.
    Carolin starrte ihr mit zusammengekniffenen Augen hinterher. »Dass die Schlampe es überhaupt wagt, hier aufzutauchen!«, zischte sie, während Fenja die Faust auf den Mund gepresst hatte und sichtlich bemüht war, ihre Fassung wiederzuerlangen. Carolin legte sanft den Arm um ihre Schultern. »Es tut mir so leid«, sagte sie mit sanfter Stimme. »Kann ich irgendetwas für dich tun?«
    »Nein, es geht schon. Ich brauche nur ein paar Sekunden.« Fenja schüttelte den Kopf und atmete ein paar Mal tief durch. »Das war Claudia Kronholz«, meinte sie dann an Suna gewandt. »Ihr gehört der Souvenirshop schräg gegenüber.«
    »Und sie wäre sicherlich eine der Ersten, die ein Freudenfest veranstalten würde, wenn Fenja ihren Laden ganz dichtgemacht hätte«, ergänzte Carolin düster.
    Suna sah die beiden interessiert an. »Wieso das?«
    »Ach, das ist nichts Ernstes«, gab Fenja, die sich inzwischen wieder beruhigt hatte, mit einer wegwerfenden Handbewegung zurück. »Ihr Laden läuft nicht besonders gut und sie gibt mir die Schuld daran. Sie glaubt, ich würde ihr sämtliche Kunden vor der Nase wegschnappen, was natürlich totaler Schwachsinn ist.«
    »Sie hat eben ein echt beschissenes Sortiment, und das noch zu absoluten Wucherpreisen«, warf Carolin ein, was ihr einen strafenden Blick ihrer Chefin einbrachte. »Stimmt doch«, rechtfertigte sie sich achselzuckend.
    »Wie auch immer. Jedenfalls hat sie in den letzten Wochen überall herumerzählt, wie toll ihr Laden läuft, seitdem das Hynsteblom geschlossen ist«, berichtete Fenja weiter. »Dementsprechend wenig begeistert war sie, als sie von der Wiedereröffnung gehört hat.«
    In diesem Moment ertönte wieder die Türglocke. Gleich vier Leute – ein Mann und drei Frauen im Rentenalter – betraten das Geschäft und kamen strahlend auf Fenja zu.
    Suna verzog sich inzwischen klammheimlich ins Hinterzimmer.
    Sie hatte eigentlich geplant, eine Liste der Besucher des ersten Tages

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