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Sturmflut: Ein Fall für Suna Lürssen (German Edition)

Sturmflut: Ein Fall für Suna Lürssen (German Edition)

Titel: Sturmflut: Ein Fall für Suna Lürssen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Wassermann
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den Laden betrat.
    Fenja schüttelte den Kopf und verzog unglücklich das Gesicht. »In ihrer Wohnung war Carolin nicht. Ihre Sachen sind aber noch da. Nur ihre Jacke und die Stiefel fehlen. Ich habe dann auch noch bei ihrem Nachbarn geklingelt. Das ist ein ganz netter Typ, der ab und zu Pakete für sie annimmt und so etwas. Aber der hat auch keine Ahnung, wo sie stecken könnte.«
    »Jetzt mach dir mal nicht zu viele Sorgen«, redete Suna beruhigend auf sie ein. »So lange ist sie ja noch nicht weg. Wenn sie nicht innerhalb der nächsten zwei, drei Stunden auftaucht, können wir immer noch etwas unternehmen. Hast du denn noch einmal probiert, sie auf dem Handy zu erreichen?«
    »Ein paar Mal. Es geht immer sofort die Mailbox dran. Ich habe ihr schon einen ganzen Roman draufgequatscht. Und ich habe sogar im Krankenhaus angerufen, ob sie dort eingeliefert worden ist.« Fenja lächelte verlegen. »Aber auch das war erfolglos. Auf dem Rückweg habe ich übrigens auch noch über Kristian nachgedacht. Bist du sicher, dass der Anruf von seinem Anschluss kam?«
    »Von seinem Computer«, berichtigte Suna. »Er muss eine Aufzeichnung von Marks Stimme haben, die er zusammengeschnitten und dann abgespielt hat.«
    Fenja lehnte sich matt an eines der Regale im Verkaufsraum. »Ich verstehe das nicht. Mir fällt immer noch kein Grund ein, warum er etwas gegen mich haben könnte.«
    »Naja, es gäbe da schon gewisse Möglichkeiten, das herauszufinden«, begann Suna vorsichtig. Als Fenja nicht darauf reagierte, sprach sie einfach weiter. »Die eine wäre, ihn direkt damit zu konfrontieren, wie wir das bei Jonas gemacht haben. Allerdings war bei ihm das Motiv ja relativ klar, er musste es nur noch zugeben. Bei Kristian sieht das ein bisschen anders aus. Wenn er alles abstreitet, sind wir immer noch nicht schlauer als vorher, haben ihn aber damit gewarnt. Deshalb würde ich eher etwas anderes vorschlagen.«
    Fenja blickte auf, als Suna eine Pause einlegte. »Und das wäre?«
    »Ich könnte auf seinem Handy eine Spionagesoftware installieren. So können wir seine Gespräche mithören, seine SMS lesen und das Handy sogar ziemlich genau orten.« Suna zog eine Grimasse. »Ich muss dich allerdings vorwarnen, denn das ist nicht ganz legal, wenn der Besitzer des Handys nicht zugestimmt hat. Das heißt, wir würden uns damit strafbar machen. Falls er die Software entdeckt und uns anzeigt, könnten wir ein paar Scherereien haben.«
    Fenja schnaubte verächtlich. »Weißt du was, das ist mir ehrlich gesagt vollkommen egal. Wenn er wirklich etwas mit dem Anruf zu tun hat, würde ich noch ganz andere Sachen machen, um ihn festzunageln.«
    »Okay, dann machen wir das.« Suna grinste. »Und ich muss zugeben, so gefällst du mir schon viel besser.«
    Die beiden besprachen kurz, wie sie vorgehen wollten. Dann griff Fenja zum Telefon und wählte Kristians Nummer.
    »Hey Kris, ich bin’s, Fenja«, meldete sie sich, nachdem er abgenommen hatte. »Ich habe eine ganz dringende Bitte an dich. Könntest du kurz rüberkommen und mir helfen? Ich brauche unbedingt einen starken Mann.« Sie nickte Fenja mit einem verschwörerischen Lächeln zu und reckte den Daumen in die Luft zum Zeichen, dass er zugesagt hatte.
    Keine zwei Minuten später kam Kristian ins Hynsteblom. Suna hatte schon befürchtet, dass er für den kurzen Weg auf seine Jacke verzichteten würde, doch das Wetter war so schlecht, dass er sie selbst für die paar Meter zwischen den Ladentüren übergeworfen hatte. Er zog sie aus und hängte sie nachlässig an einen der Kleiderständer mit den Sylt-Blusen in der Nähe des Eingangs.
    Gerade als Fenja ihm erklären wollte, was sie vorhatte, klingelte sein Handy. Er zog es aus seiner Jackentasche und grinste sie entschuldigend an. Das Gespräch ging wohl um einen seiner Aufträge und bestand nur aus ein paar kurzen Sätzen. Nachdem es beendet war, steckte er das Telefon wieder in die Jacke.
    »Der Retter in der Not ist da«, verkündete er. »Was gibt es denn?«
    »Es geht um die Skulptur.« Fenja wies auf eine große, abstrahierte Darstellung eines Leuchtturms aus Stein, Holz und Stahl. »Ich finde, dass sie da unten auf dem Boden gar nicht richtig zur Geltung kommt. Hier auf dem Tresen könnte ich sie mit dem richtigen Licht viel besser in Szene setzen, findest du nicht?«
    Kristian legte den Kopf schief und betrachtete den vorgesehenen Standort. »Hm, könnte schon ganz gut wirken. Willst du es mal ausprobieren?« Er bückte sich, um die schwere

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