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Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht

Titel: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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Pixie.
    Schon in Aradon hatte sie ihn hin und wieder bemerkt. Scheinbar hielt er sich immer noch in ihrer Nähe auf, mochten die Windgeister wissen, warum. Sie wollte gerade ins Kissen zurücksinken, als der violette Lichtball vor das Fenster zurückkehrte. Diesmal blieb er vor dem Glas schweben. Hel stieg aus dem Bett und beugte sich zum Licht vor. Mit einem leisen Seufzen stellte sie fest, dass Tix seinen Hintern an die Scheibe rieb.
    Hel schob das Fenster ein Stück auf. »Hast du keinen anderen, dem du nachstellen kannst?«
    »Ihr kriegt Ärger!«, zirpte der Pixie. Sein Gesicht, kaum größer als Hels Daumennagel, teilte sich in einem breiten Grinsen, das sämtliche spitze Zähnchen entblößte.
    Hel hob die Augenbrauen.
    »Da ist eine Eilige Feder!« Tix deutete nach oben. »Das Wappen von Moia hängt dran. Also, wer wird verhaftet?«
    Ohne sich die Mühe einer Antwort zu machen, lief Hel aus dem Zimmer. Sie eilte die schmale Treppe hinauf an Deck. Als sie die Tür aufschob, schoss ihr tatsächlich eine Eilige Feder entgegen. Tix hatte nicht gelogen. Die Eilige Feder musste eine ganze Weile vor der Tür auf und ab getanzt haben, denn nun trudelte sie ungeduldig durch den Flur. Hel folgte ihr. Eine kleine Fahne war an die Feder gebunden, auf der das Wappen Moias prangte. Ungeduldig stieß das spitze Ende der Feder gegen die Tür von Kapitän Nord.
    Hel zögerte. Es war eher noch Nacht als Morgen, jedenfalls keine Uhrzeit, um jemanden ohne dringenden Grund aufzuwecken. Andererseits kam die Feder höchstwahrscheinlich von Meisterin Medeah. Und so heftig, wie sie gegen das Holz tippte, musste sie mit einem Eifrigkeitszauber belegt sein. Hel kaute auf ihrer Unterlippe, dann öffnete sie kurz entschlossen die Tür.
    Die Kapitänskajüte war hell erleuchtet. Drei, vielleicht sogar vier Leuchtkugeln schwebten nahe am Boden hinter Kleiderhaufen, umgestürzten Möbeln und Bücherstapeln. Hier hatte sich Nova seinen Ordnungssinn also abgeguckt.
    Rings um das weitläufige Himmelbett stand ein Heer aus Flaschen. Sogar ein kleines Rumfass war zwischen Nachtschränkchen und Bett gerollt und tropfte einen dunklen Fleck auf den Teppich. Das Zimmer roch wie fünfzig betrunkene Sturmjäger.
    Stockend blieb Hel im Türrahmen stehen, die Eilige Feder aber ließ sich nicht beirren. Wagemutig bahnte sie sich einen Weg durch das Flaschenmeer, bis sie auf ein nacktes, haariges Bein stieß. Hel wandte sich hochrot ab. Das war ein Hintern zu viel für eine Nacht.
    Kapitän Nord lag nur halb im Bett. Seine untere Hälfte hing auf dem Boden. Ein muffiges Knurren drang aus den Laken, als die Feder nicht aufhörte, ihn ins Bein zu piksen.
    »Kapitän?« Hel räusperte sich zaghaft. Genau genommen pikste die Feder ihn nicht direkt ins Bein . »Kapitän Nord … Ihr habt Post.«
    Zögernd trat sie ein und versuchte dabei nicht in die Richtung des Bettes zu blicken. Auf dem Schreibtisch suchte sie ein leeres Blatt Papier, fand aber nichts, das nicht von Wein durchweicht oder bekritzelt war. Schließlich riss sie die letzte, unbeschriftete Seite aus einem alten Buch, das dem Kapitän hoffentlich nicht allzu wichtig war. Seitlich bewegte sie sich auf das Bett zu, den Blick fest auf die Tapete gerichtet.
    »Kapitän. Wacht auf, da ist eine Eilige Feder für Euch.«
    Grunzen. Vielleicht auch nur ein bewusstloses Schnarchen. Sie tastete nach der Hand, die irgendwo zwischen Bettdecke und einer halb ausgelaufenen Flasche lag. Vorsichtig schob sie das Papier zwischen seine Finger.
    Augenblicklich ließ die Feder von seinem Bein ab und stürzte sich darauf. In Windeseile trug sie ihre Botschaft auf. Hel legte den Kopf schief, um die Nachricht zu entziffern – entsann sich aber dann, dass es sie ja gar nichts anging. Vielleicht enthielt der Brief romantische Details über Nords und Medeahs Beziehung, die sie gar nicht wissen wollte. Schon war die Feder fertig und sank leblos in die Laken.
    »Kapitän Nord«, versuchte Hel es noch einmal. Doch der alte Kapitän befand sich im seligen Schlaf der Trunkenheit. Sie gab es auf. Er würde die Nachricht schon lesen, wenn er gegen Nachmittag aus seinem Rausch erwachte. Sie unterdrückte ein Gähnen und schlich aus dem Zimmer.
    Ein Aufschrei, gefolgt von polternden Schritten, riss Hel aus ihren Träumen. Sie musste irgendwann in der Dämmerung eingedöst sein. Nun goss Sonnenlicht durch ihr Fenster und zog einen Balken aus goldenem Staub durch die Kajüte. Als Hel hochfuhr, geblendet und halb noch im Schlaf, war

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