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Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht

Titel: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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Nachricht.
    »Was ist los?«, rief Kapitän Nord aus der Steuerkabine.
    Medeah drehte sich um. »Es sind Zwerge!«
    Die Adler , das mächtige Schiff der Magier, sank aus seiner Position, um sich den wandelnden Felsen zu nähern.
    Angestrengt blickte Hel hinab. Zwerge? Die bewegten Felsen waren näher herangekommen, aber wo sollten da Zwerge sein? Nova, der seinem Vater aus der Steuerkabine gefolgt war, trat neben Hel. Er hatte ein Fernrohr dabei und spähte hinab. Nach einem Moment gab er es Hel, damit auch sie etwas sehen konnte.
    Durch das Fernrohr wurden Reiter sichtbar. Mit Fellkapuzen vermummte Gestalten saßen in Körben und Sänften, die am Gestein festgeschnürt zu sein schienen. Eisenketten blitzen im Licht der späten Sonne auf. Und wie die Felsen sich bewegten … als hätten sie Arme und Beine …
    Das Schiff der Magier landete am Rand der Kauenden Klippen und die Felsberge rollten zu ihnen herab. Hel traute ihren Augen nicht. Es waren Trolle.
    Die riesigsten Trolle, die sie je gesehen hatte. Ein einziger war halb so groß wie das Schiff. Zu zweit hätten sie es aufheben können wie ein Spielzeug. Doch ihre Gliedmaßen waren seltsam unregelmäßig; einer hatte einen langen, vorgestreckten Hals, der in einem winzigen Kopf mündete, ein anderer schien den Kopf direkt auf der Brust zu haben und viele bewegten sich auf nur drei säulenartigen Bein- oder Armstümpfen vorwärts. Manche hatten dafür knubbelige Klauen, die ihnen wahllos aus Schultern, Rümpfen und Rücken ragten und das Hinabklettern der steilen Hänge erlaubten. Sie sahen aus wie lebendig gewordene Steinmassen. Und sie näherten sich dem Schiff unaufhaltsam.
    Nun kletterten die Zwerge aus ihren Reitkörben und stiegen auf das Magierschiff. Unter ihren Kapuzen sah man nach Zwergenart kunstvoll geflochtene Bärte und dunkle Brillengestelle über den Augen, um sie vor der Sonne zu schützen. Es mussten die Zwerge von Gondurill sein – es gab kein anderes Zwergenvolk, das über die Jahrhunderte so lichtempfindlich geblieben war.
    Die Magier begrüßten die Zwerge höflich. Hel glaubte den Vorsitzenden Palairon zu erkennen, der zu ihnen sprach. Der Zwerg, der von einem Trupp bewaffneter Krieger eskortiert wurde, musste König Moradin von Gondurill sein.
    »Glaubst du, die Zwerge ziehen mit in den Krieg gegen das Alte Reich?«, fragte Nova.
    Hel senkte das Fernrohr. »Die Zwerge von Gondurill? Niemals. Weißt du nicht mehr, wie abfällig König Moradin von der Magierschaft gesprochen hat? Gondurill war immer unabhängig von Aradon.« Noch einmal blickte sie durch das Fernrohr. König Moradin und seine Leibwächter folgten den Magiern unter Deck. Hel schwenkte zu den Riesentrollen hinüber. Sie waren in schwere Ketten gelegt und bewegten sich jetzt kaum. Nur ein gelegentliches Schwanken der unförmigen Glieder verriet, dass sie keine leblosen Geröllberge waren.
    Sie schüttelte unmerklich den Kopf. »So was habe ich noch nie gesehen.«
    Nova nickte.
    »Unglaublich. Und ich dachte, der Troll in den Bergen sei schon eine Ausnahme. Ob die sich auch von kleineren Trollen ernähren? Harlem hat doch damals etwas erzählt … von Trollen, die fast mehr Fels sind als Lebewesen. Aber wenn sie das Lirium lebendig macht, das im Gestein fließt, müssten sie ja eher Geisterwesen sein …« Sie schob ihre Augenklappe hoch. Und tatsächlich, das Licht, das in ihren massigen Körpern pulsierte, schien sich grenzenlos mit dem Lirium in der Erde und den Kauenden Klippen zu vermischen. Es war kein geschlossener Energiekreis wie in allen gewöhnlichen Lebewesen.
    Plötzlich wurde Hel bewusst, dass Nova noch neben ihr stand – und sie beobachtete. Erschrocken schob sie ihre Augenklappe wieder zurück und senkte den Kopf. Verdammt. Das Blut schoss ihr in die Wangen. Hatte er …? Natürlich, natürlich hatte er! Ihr blindes Auge. Der hässliche weiße Ball, diese abstoßende Entstellung direkt in ihrem Gesicht …
    »Ich habe dein Auge noch nie gesehen.«
    Sie antwortete nicht. Dann spürte sie seine Hand, die ihr das Haar hinter die Ohren strich. Nur mit Mühe wiederstand sie dem Drang, sich von ihm wegzudrehen.
    »Wieso schämst du dich so?«
    »Schämen? Wieso?« Sie lächelte nervös.
    »Ich habe mich immer gefragt, wie es aussieht. Zeig noch mal.«
    »Nein!« Sie schlug seine Hand so heftig weg, dass er zurückwich. Einen quälend langen Moment starrten sie sich an. Hel spürte ihr Gesicht vor Hitze pochen. »Tut mir leid. Ich …«
    »Ich mag dich sehr, weißt

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