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Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht

Titel: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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Wrauden. Hel fuhr zärtlich durch das dichte Fell des Tiers, das sie so viele Tage getragen hatte, und murmelte ihm ihren Dank zu. Als das Lirium durch die Rohre zu gluckern begann, sprangen die Wrauden ins Dickicht fort.
    Auf dem Boot war gerade genug Platz, dass sie dicht gedrängt beieinandersitzen konnten. Nova hatte darauf geachtet, möglichst weit von Aricaa entfernt zu sitzen. Aber irgendwie schien sich trotzdem Bewunderung in seinen Blick zu mischen, als er sie in ihrem Boot sah. Hel hockte direkt neben dem Ofen und fühlte, dass er noch warm war. Was war das für ein Ding? Wie sollte es genug Energie erzeugen, um ein Flugboot anzutreiben? Sie konnte sich kaum vorstellen, dass Aricaa die Maschine erfunden hatte. Aricaa, die mit ihrem Kaninchengesicht und ihren kleinen Händen mehr wie eine Puppe aussah als wie eine Magierin.Vielleicht hatten sie sie alle unterschätzt. Aricaa stellte sich ans Steuer und das Boot hob ab. Ungestüm lenkte sie es durch das Loch in den Baumkronen. Schließlich waren sie im Freien und die letzten Zweige und Blätter flatterten mit dem Wind davon. Nicht weit entfernt sahen sie mehrere braune Punkte über den Wäldern schweben. Es waren Flugschiffe.

Trolle
    S oll ich euch zur Taube fliegen?«, rief Aricaa, als sie auf das Heer zusteuerten. »Ich muss auf die Adler . Aber ich setze euch gern zuerst ab.«
    Olowain nickte nur und klammerte sich an die Reling. Das Boot war nicht dafür geschaffen, so viel Gewicht zu tragen, und brummte durch die Luft wie eine betrunkene Hummel. Hel beäugte noch immer den Ofen neben sich und überlegte, ob sie im Notfall das schwere Ding über Bord werfen konnten.
    Doch das war nicht nötig. Eine Weile umflogen sie die Schiffe der Magierschaft, die still in der Luft ausharrten, um die Taube zu finden. Fast vierzig standen in der Luft. Nie hatte Hel Schwebeschiffe als so bedrohlich empfunden – wie ein Geschwader von Wurfgeschossen, die mitten im Flug erstarrt waren. In den großen Schatten, die sie auf das Land warfen, lagerten Fußsoldaten. Aus der Höhe ließ sich ihre Zahl schwer einschätzen. Feld um Feld waren Zelte aufgeschlagen, zwischen denen schwarze Menschenpunkte flimmerten. Fahnen von Moia, Warhall, Orrún und den anderen Königreichen ließen sich erkennen. Dazwischen standen gigantische Feenlichter auf Rädern, um das Heer vor dem Lebendigen Land zu schützen.
    Endlich entdeckten sie die Taube . Nova stand auf und schwenkte die Arme, als eine ebenso wild gestikulierende Gestalt aus der Steuerkabine rannte: Kapitän Nord. Nova dachte gar nicht erst daran, zu warten, bis sie im Heck gelandet waren. Mit einem Freudenschrei sprang er über die Reling, sodass das Flugboot ins Trudeln geriet, und rannte auf seinen Vater zu.
    Sie fielen sich in die Arme. Hel und die anderen ließen Aricaa landen und stiegen nacheinander aus, ohne das Wiedersehen von Vater und Sohn zu stören.
    Schließlich lösten die beiden sich aus ihrer Umarmung, und der Kapitän der Taube kam auf die Gefährten zu, um sie zu begrüßen. Mit Tränen in den Augen schüttelte er jedem die Hand und bat um Verzeihung. Obwohl Hel nicht einfach vergessen konnte, dass Nord sie in Tridad zurückgelassen hatte, fiel es ihr schwer, ihm jetzt noch böse zu sein. Arill erwiderte ein Grummeln auf Nords Entschuldigung, Berano hüllte sich in eisiges Schweigen – bestimmt machte er auch den Kapitän für den Tod seiner Kameraden verantwortlich. Immerhin wären sie Saraide nie begegnet, hätten sie ihre Reise mit dem Schiff fortgesetzt.
    Olowain streckte statt seiner Hand den Zauberstab aus, als Nord vor ihm stand. »Mein lieber Kapitän Nord, ich muss Euch darauf aufmerksam machen, dass Ihr vor das Tribunal der Magierschaft gestellt werdet. Ihr seid angeklagt wegen Befehlsverweigerung, schweren Raubs und Verschwörung gegen Aradon.«
    »Das ist völlig lächerlich!«, mischte sich Nova ein.
    Doch Kapitän Nord schüttelte entschieden den Kopf. »Ich war mir zu jeder Zeit bewusst, was ich tat, und habe die Konsequenzen in Kauf genommen. Mir wurde bereits die Lizenz zur Sturmjagd entzogen. Gebt mir die Chance, Aradon in diesem Kriegszug zu dienen. Danach soll entschieden werden, welche Strafe mir zusteht.«
    »Aber …«
    Nord hob die Hand, um Nova zum Schweigen zu bringen. »Es ist in Ordnung so. Ich weiß, was ich getan habe. Und warum.«
    »Meisterin Medeah!«, rief Aricaa und deutete eine Verneigung an. Alle drehten sich um und erblickten eine Frau in einem violetten Umhang. In der

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