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Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht

Titel: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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Rechten hielt sie einen langen Stab aus Silber. Der Wind hatte Strähnen aus ihrem Haar gelöst, das locker aufgesteckt war, und ließ sie weniger unbewegt und hoheitsvoll wirken als das letzte Mal, als Hel sie am Hof von Moia gesehen hatte. Die Gefährten folgten Nova und dem Kapitän auf sie zu. Etwas überrascht ließ Medeah sich von Nova umarmen; dann zuckte ein Lächeln um ihren Mund und sie legte zögerlich eine Hand auf die Schulter ihres Sohnes.
    »Ich bin froh, dass Ihr wohlauf seid, Mutter.«
    »Danke, Pienova. Und … es tut mir leid, dass ihr alle meinetwegen …« Sie trat an ihm vorbei, um Olowain die Hand zu geben. »Mein Freund! Es ist meine Schuld, dass Ihr diese beschwerliche Fußreise auf Euch nehmen musstet.«
    »Das lässt sich nicht bestreiten«, sagte Olowain mit einem freudlosen Lächeln. »Unsere Mission ist an Eurer kleinen romantischen Eskapade gescheitert. Wir haben zudem zwei Menschenleben verloren.«
    Medeah wurde blass, doch sie hielt Olowains Blick stand.
    »Aber das ist eine Sache für das Tribunal. Wir haben jetzt dringlichere Aufgaben.«
    Medeah nickte steif. »Meister Palairon erwartet Euch bereits.«
    »Wir müssen unter vier Augen sprechen«, sagte Olowain leise. Ohne ein weiteres Wort an die anderen drehten die Magier sich um und schritten unter Deck.
    Einen Moment blickte Nord ihnen nach, dann wandte er sich um und fuhr Nova durch die Haare. Man sah ihm an, wie glücklich er war, ihn wieder bei sich zu haben, doch sein Lächeln zitterte. »Tut mir leid, mein Sohn«, murmelte er noch einmal. Und es klang, als entschuldigte er sich nicht nur für sein Verhalten, sondern auch für das von Medeah.
    Arill, Berano und Harlem gingen unter Deck, um zu schlafen, Nova folgte seinem Vater in die Steuerkabine. Hel sah durch die Fensterscheiben, wie Nova mit verschränkten Armen am Glas lehnte, während der Kapitän am Steuer stand und redete. Es fiel ihr schwer, sich vorzustellen, was in Nova vorgehen mochte. Machte er seinem Vater gar keine Vorwürfe? Wahrscheinlich freute er sich einfach, dass sie wieder zusammen waren. Hel war nie in einer ähnlichen Situation gewesen und konnte schwer einschätzen, was er für seinen Vater empfand.
    Unschlüssig drehte sie sich zu Aricaa um, die wieder an dem Ofen ihres Flugbootes herumhantierte und dabei Kelda etwas erklärte, der sich neugierig vorbeugte, um ihr beim Arbeiten zuzusehen. Hel trat neben ihn.
    »… dadurch entsteht der starke Druck im Kessel und der Dampf wird dann hier abgelassen. Das Problem ist noch, dass der Kessel so viel wiegt und dabei zu wenig Antrieb für ein Schwebeschiff liefert. Darum die Flügelkonstruktion. Die Flügel nutzen den Wind beim Flug. Na ja. Noch nicht so richtig, aber ich arbeite dran.« Aricaa hob den Kopf, um Kelda ein Lächeln zuzuwerfen, und entdeckte Hel. Etwas unsicher wandte sie sich wieder ab. Hel räusperte sich.
    »Das hast du wirklich allein zusammengebaut?«
    »Das Zusammenbauen war keine Schwierigkeit. Es zu erfinden hat mich mehr Zeit gekostet.«
    Hel schwieg beeindruckt. Schließlich erhob sich Aricaa und gab dem Ofen noch einen liebevollen Klaps. »Ich habe viel über unmagische Energiegewinnung gelesen, seit ich bei der Magierschaft bin. Es gibt so viel Wissen in den Bibliotheken, das in Vergessenheit geraten ist. Wenn ich, ein Lehrling im ersten Jahr, auf so etwas kommen kann, dann könnten die Magier noch viel bessere Dinge erfinden, um …« Sie verstummte und warf Kelda und Hel einen Blick zu. »Entschuldigt, das interessiert euch bestimmt nicht. Ihr seid auf der Suche nach den Dämonen und habt sicher ganz andere Dinge im Kopf.«
    »Mich interessiert es trotzdem«, sagte Kelda schlicht.
    »Warum baust du eigentlich solche Geräte?«, fragte Hel. »Um die Kauenden Klippen zu überqueren?«
    Aricaa lachte. »Im Gegenteil. Damit wir sie vielleicht gar nicht überqueren müssen.«
    Weil weder Hel noch Kelda begriff, fuhr sie fort: »Wir brauchen nicht zwingend Lirium. Wir brauchen Energie. Energie, um Schiffe anzutreiben, um Licht zu haben, um es warm zu haben oder kühl. Diese Energie könnte auch woanders herkommen. Zum Beispiel von Feuer oder von Wind oder von Wasserfällen, alles ist schließlich lebendig, nicht nur das Lebendige Land. Irgendwann, wenn alle Liriumstürme gejagt worden sind, wird es sowieso kein Lirium mehr geben. Was machen wir dann?« Sie biss sich auf die Unterlippe und betrachtete ihren Kessel. »Aber davon will in der Magierschaft niemand etwas hören.«
    »Weil es

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