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Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht

Titel: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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mich gerufen«, sagte er endlich. Er räusperte sich leise. »Du hast die Feen gerufen.«
    »Ich?«
    »Tu nicht so verwundert. So unwissend kannst du nicht sein.«
    Ohne Antwort abzuwarten, wandte er sich wieder Hellesdîm zu. »Deine eigentliche Frage ist bestimmt, warum ich dich hergebracht habe.« Wieder verfiel er in Schweigen, atmete langsam und tief durch. »Ich habe ein Ziel. Und ich muss wissen«, er warf ihr einen raschen Blick zu, »ich muss wissen, was dein Geheimnis ist. Wer du wirklich bist.«
    Ein plötzlicher Windzug brauste durch die Wiesen, traf sie im Rücken und umhüllte sie mit den süßen Düften der Wildblumen.
    »Das Land verschiebt sich«, murmelte Mercurin. »Folge mir oder bleib draußen.« Und ohne weitere Erklärung machte er einen Schritt in den Abgrund.
    Hel riss den Mund auf. Doch als sie ihn schon in die Tiefe stürzen sah, wuchs ein schmaler Fels aus dem Klippenrand und fing seinen Fuß auf. In Windeseile entstand ein Pfad unter ihm. Mit pochendem Herzen beobachtete Hel das Wunder.
    Ein dumpfes Zittern fuhr durch die Erde. Das Land würde sich verschieben. Sie konnte nicht allein hierbleiben – sie musste ihm nach. Gerade als sie den handbreiten Steinpfad betreten wollte, schrumpfte er weg. Sie stolperte zurück. Mercurin hatte die Schlucht schon zur Hälfte überquert. Es war ein großartiges Schauspiel, wie der Steinpfad so ohne Befestigung über der Tiefe hing. Sie wollte ihn rufen, traute sich aber nicht.
    Mercurin blieb stehen und drehte sich zu ihr um. »Nur Auserwählte dürfen Hellesdîm betreten!«
    »Und wenn ich keine Auserwählte bin?«, rief Hel schrill. Das Zittern im Boden wurde immer stärker und sie bekam Panik.
    »Dann wirst du sterben!«
    Fassungslos sah sie zu, wie er seinen Weg fortsetzte. Aber Mitgefühl konnte sie wohl kaum von ihm erwarten. Sie begriff, dass ihr Leben ihm trotz allem gleichgültig war; gerettet hatte er sie nicht um ihretwillen, sondern um sie auf diese wahnwitzige Probe zu stellen.
    Tränen der Verzweiflung schossen ihr in die Augen und unbändige, hilflose Wut stieg in ihr auf.
    Ein Donnergrollen erscholl. Nur dass es kein Donner war. Langsam drehte Hel sich um. Die Wiesen wogten wild in der stillen Abendluft. Aus der Erde trat ein Glühen, das sich rasch näherte. Der Boden begann sich zu verschieben.
    »Himmel, steh mir bei!« Hel schloss die Augen, gab sich auf und – sprang.
    Ihr Fuß landete auf hartem Untergrund. Vor Schreck öffnete sie doch die Augen, obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, es nicht zu tun. Unter ihr war schwindelerregende Dunkelheit. Sie konnte nicht einmal den Grund sehen, so tief war die Schlucht. Ein nervenzerreißend schmales Stückchen Fels war ihr einziger Halt.
    »Beeil dich!«, rief Mercurin von der anderen Seite. »Wir verschieben uns!«
    Der Klippenrand bog sich, als bestünde er aus Leder und nicht Fels. Ohne nachzudenken, rannte Hel los, immer mit einem Sprung in den Abgrund, während der Pfad mit ihr mit raste. Jeder Schritt fühlte sich an wie ein Tod. Aus der Tiefe fegte ein heißer Wind, ließ sie taumeln, doch der Pfad fand ihre Füße immer. Schwefelgeruch stieg ihr in die Nase. Weit unten, in der Dunkelheit, glühte blutrotes Feuer. Hel erlaubte sich nicht, genau hinzusehen. Dann packten sie zwei Hände und zogen sie auf festen Boden.
    Atemringend ließ sie sich von Mercurin halten. Als er zurückwich, glaubte sie für eine Sekunde, einzuknicken. Ihre Knie waren butterweich. Der Schwefelgeruch. Die vielen Meilen in die Dunkelheit hinab, und das Feuer. War da wirklich Feuer gewesen? Sie drehte sich um, aber nichts war mehr zu sehen, nur bodenlose Schwärze. Auf der anderen Seite der Schlucht zogen die Wiesen vorüber wie schillernde Wassermassen.
    Hel versuchte wieder zu sich zu kommen, schluckte. Wütend blickte sie zu Mercurin auf. Er erwiderte ihren Blick aus unergründlichen, kühlen Augen. Hel gab ihm eine Ohrfeige.
    Der Schlag schien ihn kaum zu bewegen. Dafür begann Hels Hand unangenehm zu kribbeln. Er malmte mit den Zähnen, dann sagte er ruhig: »Komm. Du hast Durst.«
    Er wandte sich um und schritt auf die Bäume zu. Hel zögerte, dann folgte sie ihm verwirrt. Sollte sie wütend sein? Sich entschuldigen? Egal, was sie tat, er würde sich davon sowieso nicht beeindrucken lassen. Ihr Zorn auf ihn und sich selbst wurde schier grenzenlos, blieb aber stumm in ihrem Herzen stecken.
    Die Bäume öffneten ihre Zweige, um sie einzulassen. Das Holz knarzte und knackte unheimlich. Hel konnte

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