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Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht

Titel: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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keuchte, aber es war nicht genug Luft da. Schwindel wälzte durch ihren Kopf, dann Übelkeit.
    Sie nahm Mercurins Bewegung wahr, bevor die Attacke kam, und hechtete zur Seite. Haarscharf schoss der Blitz an ihr vorbei. Sie streckte die Hand aus – nein, nicht sie. Etwas in ihr hatte die Kontrolle übernommen, das weitaus geschickter mit ihrem Körper umgehen konnte als sie.
    Lirium strömte an ihren Fingern entlang auf Mercurin zu. Er öffnete die Hände. Ihr Angriff versank in seiner Brust, ohne den kleinsten Kratzer zu verursachen. Fast glaubte sie, er schüttelte bekümmert den Kopf. Er spreizte die Finger. Hel sank zu Boden wie von Magneten angezogen. Ächzend versuchte sie sich aufzurichten, aber es gelang ihr nicht. Sie blieb liegen wie eine Fliege im Spinnennetz.
    Mercurin kam auf sie zu. »Nein, ich lüge nicht. Du hast wirklich ein Totenlicht. Sonst hätte mein Angriff dich umgebracht. Wie hast du es bekommen?«
    Alles drehte sich. Hel sah die Baumkronen über sich in Bewegung, die Äste umschlangen sich knisternd und knarzend. Albträume von früher. Eine Erde, die Menschen auffrisst. Was war damals geschehen? Wer war sie? Wo war ihre Vergangenheit?
    »Wie hast du es bekommen?«, wiederholte Mercurin. Es klang wild und unkontrolliert. Er war durch nichts aufzuhalten, sie musste sich wehren. Hel trat mit dem Fuß nach seinem Schienbein. Überrascht ging er in die Knie. Sie konnte sich bewegen, fiel über ihn und ließ die Faust gegen sein Kinn krachen. Ihre Knöchel knackten, sie stöhnte auf. Lirium wogte aus seinem Körper, schleuderte Hel zurück. Panik, Wut und Schmerz überwältigten sie, er schrie auf und wurde mitten im Ansturm zurückgerissen. Er war nun auf allen vieren, keuchte. Hel taumelte auf ihn zu, streckte fahrig die Hände aus. Ihr Angriff versank abermals in seiner Brust, doch dann wehrte er sich nicht mehr, konnte es vielleicht nicht mehr und fiel auf den Rücken. Wie gelähmt sah Hel sein schmerzverzerrtes Gesicht durch die Lichter der zweiten Sicht. Sie würde ihn umbringen. Sie musste, oder er würde sie töten. Die Hitze in ihr war nicht zu bändigen, musste heraus, musste –
    Er öffnete die Augen, sah sie an. Nichts Menschliches war in seinem Blick. Wie durch Wassermassen stemmte er sich auf die Beine. Seine Hand durchdrang ihren leuchtenden Schutzwall und packte ihre Kehle. Hel würgte. Sie kratzte vergeblich an seinem Hals und seiner Brust entlang. Die Welt wurde dunkel, pochte in Lichtern auf, verdunkelte sich wieder. Ihre Arme hingen schlaff auf seinen Schultern. Und dann tauchte irgendwo in ihr neue Kraft auf, die letzte verzweifelte Kraft, die sie noch hatte: Sie riss das Knie hoch und traf ihn zwischen die Beine.
    Er gab ein merkwürdiges Stöhnen von sich. Er sackte in sich zusammen, Hel ebenfalls. Sie rang nach Atem. Luft, endlich. Ihr Kopf wollte platzen, sie spürte das Blut durch ihre Adern rauschen wie ein Sturzbach. Hell und dunkel. Die Dunkelheit wurde immer länger und ihr Verstand wollte sich davonstehlen.
    Wie lange lagen sie so da? Sonnen und Monde mochten jenseits des grünen Kuppeldachs vorbeigetanzt sein, während sie an der Oberfläche einer Ohnmacht trieben. War er womöglich tot? War sie tot? Machte es noch einen Unterschied?
    Dann fiel eine Berührung wie ein silberner Tropfen in Hels Bewusstsein, zog Ringe durch ihren ganzen Körper. Seine Fingerspitzen an ihren. Wahrscheinlich war es gar nicht seine Absicht. Plötzlich fühlte sie nichts mehr, als hätte er sie betäubt. Sie schob ihre Hand näher … und nun glitten seine Finger über ihre, ganz absichtlich. Sie musste sie berühren, dann umschlingen, wieder und wieder von Neuem, um die Berührung nicht zu verlieren. Ihre Hände umklammerten einander irgendwann so fest, dass es wehtat und keiner sich mehr lösen konnte.
    Sie hörte sein Lederwams knirschen, als er sich vorbeugte. Sein Gesicht tauchte über ihr auf, glänzend und bleich. Der Haarknoten an seinem Hinterkopf hatte sich fast aufgelöst und seine dunklen Strähnen kitzelten an ihrer Wange. Im Nebel der Erschöpfung trafen sich ihre Blicke. Schmerz und Wut und Verzweiflung brannten in seinen Augen. Hel schloss die Lider und wusste, dass sie nicht mehr kämpfen wollte. Wenn er sie jetzt tötete, war es ihr gleich.
    Er sank herab und küsste sie.
    Seine Lippen waren weich, heiß, kühl – irgendetwas in ihr zerplatzte wie eine alte Leuchtkugel, vielleicht war es ihr Herz. Dann umfing sie endlich gütige Dunkelheit und Hel hörte auf, zu

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