Sturmkaempfer
Die Adeligen würden
hingeschlachtet werden, wenn nicht schnell Hilfe käme. Die Geister bildeten ruhig und geordnet eine Linie um den General, der seine Axt zog und sie hochhielt, damit alle sie sehen konnten. Isak sah, wie auf beiden Seiten stachelbewehrte Streithämmer und Rabenschnabel-Äxte bereit gemacht wurden. Eine grausame Mischung von Hiebwaffen wurde überall emporgereckt.
Zu ihrer Rechten warteten die geordneten Reihen von Lordprotektor Keds Heer mit erhobenen Lanzen auf die Befehle ihres Generals. Sobald die Geister bereit waren, schickte sie ein doppelter Fanfarenstoß in einen Sturmangriff gezielt auf die Trolle. Sobald sie im vollen Galopp waren, gab er mit der Axt die Richtung an: zur linken Flanke der sich ausbreitenden Trollgruppe.
Isak gab seinem Pferd grob die Sporen und sein Streitross schoss vor. Entfernt hörte er eine Stimme, die ihn anwies, die Reihe geschlossen zu halten, aber eine eisige Wut erfasste seinen Geist und er nahm kaum etwas anderes wahr als die Kreaturen, die den Ort beschmutzten, den er sein Zuhause nannte. Dafür würden sie nun durch seine Hand zahlen.
Das widerwärtige, feuchte Knirschen von Lanzen, die auf Fleisch und Knochen trafen, menschliche Kriegsschreie und monströses Brüllen lagen in der Luft, als Isak seine Männer gegen die Bestien führte und wie ein Irrer nach beiden Seiten hackte. Er ließ jedes Bestreben fahren, elegant wirken zu wollen und schnitt und stach mit mechanischer Genauigkeit, vor Wut knurrend. Das Summen von Magie füllte seinen Geist, als sich die großen Schrecken mit animalischer Gier auf die Ritter stürzten.
Obwohl sie von drei Seiten angegriffen wurden, ignorierten die Trolle die gewaltige Überzahl und schwangen ihre Arme unermüdlich, zermalmten Pferde und Soldaten gleichermaßen. Wenn ein Troll fiel, nahm ein anderer seinen Platz an der Schlachtlinie ein, wütend und furchtlos. Isak war es gleich, er wollte es so. Ohne seine Kameraden zu bemerken, sprang er zwischen
die Kreaturen. Seine Wut verzehrte alles, stumpfte den Schmerz ab, vertrieb Angst und Verzweiflung – er bemerkte nicht einmal die Schläge, die ihn im Sattel hin- und herwarfen.
Mit der Ekstase seines Zorns kam die Erlösung, die er so verzweifelt ersehnte. Seine Arme füllten sich mit Wärme und die scharfe Note der Magie lag brennend in seiner Kehle. Zaghafte Blitze erhellten die schlammbedeckte graue Haut um ihn herum und sprangen dann über, um sich in sie hineinzuwühlen. Fäden gleißenden Feuers fraßen sich in den Hals und in die Nase des Trolls, stachen in die kleinen Ohren und reichten bis zu seinem Rückgrat. Isak lachte schallend und hob den Troll in seinem magischen Griff an, dann warf er den Leichnam in die Reihen der übrigen Trolle.
Bevor er sich dem nächsten Gegner zuwenden konnte, traf ihn ein gewaltiger Hieb in die Seite und eine Faust riss ihn aus dem Sattel. Wie in weiter Ferne spürte er, dass Rippen brachen, aber seine Wut überdeckte noch immer alles andere. Isak rollte sich auf dem Boden ab und kam mit Eolis in der Hand wieder auf die Beine, um den ersten Gegner in Reichweite auszuschalten. Er ließ die Klinge im Schädel stecken und breitete dann die Arme aus, um die wilde Energie zu umarmen, die ihn durchfuhr.
Ein Schimmer grellen Lichts umhüllte seinen Körper. Funken tanzten über seine Rüstung und schlugen in Bögen von einer Faust zur anderen über. Er erhob sich mit einem Schrei der Wut. Die Luft schimmerte, als er die wilde Magie fest in Händen hielt und dann als Lichtlanzen auf seine Feinde losließ.
Mit den Funken und den Schreien kam auch ein dichter Regenschleier. Er hörte jemanden rufen, einen Namen, doch er wusste nicht, ob es der seine war. Es war ihm auch gleich. Der Teil von ihm, der einen Namen besaß, war verborgen – jetzt war er ein Avatar Tods, triumphierte in der Größe seines Werks. Worte verließen ungebeten seine Lippen, sammelten die Funken
und Regentropfen. Er zog Eolis aus dem toten Ding, das er damit aufgespießt hatte, und schnitt durch den schimmernden Wirbel, den er erzeugt hatte. Er wurde zu einem Sturm aus goldenen Glasscherben, der sich schneller und schneller drehte, bis er ihn fortschleuderte, um ihn schneiden und vernichten zu lassen.
Als die Magie seinen Körper verließ, spürte Isak etwas anderes vor sich, etwas, das mit beunruhigender Geschwindigkeit wuchs und in dem der gleiche Ärger brannte wie in ihm. Die Luft um ihn wurde heiß und schmutziggraue Rauchfahnen stiegen von dem
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