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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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Kehle zu rammen.
    Diesem Angriff, noch dazu auf drei Seiten umgeben von erfahrenen Rittern, konnten die Trolle nicht mehr standhalten. Ängstliches Knurren erklang überall, als sie sich wie eine erschrockene Bisonherde umdrehten und flohen. Die wenigen, die verwirrt zurückblieben, wurden durch die von frischem Mut erfüllten Soldaten niedergemäht. Genedel stieß ein trimphierendes Brüllen aus. Mit einem Schlag seiner gewaltigen Flügel stieg er in die Luft und spuckte unter dem Jubel der Geister sein Feuer auf die fliehenden Kreaturen hinab.

    »General, der Feind kommt von hinten«, rief Bahl, auf dem grauen Leichnam stehend und das Feld betrachtend. »Unsere Infanterie ist noch nicht nah genug herangekommen. Man wird uns umzingeln.«
    »Herold!«, rief der General. Isak folgte der Stimme, um den General zu finden, blutüberströmt und geschlagen. Der Herold stand geduckt hinter ihm. Der General schob das Visier hoch und zog den Jungen nach vorn, damit er ihn ansah. »Gib dein Signal, dass die Infanterie nun zur Flanke vorrücken soll.«
    Der Herold hustete und fingerte an dem Horn herum, um es schließlich an die Lippen zu heben. Aber er hatte keinen Atem für den Stoß. General Lahk verlor die Geduld, entwand ihm das Horn und blies fünf kurze Töne, verzog das Gesicht und reichte dem Herold das Horn zurück, dann eilte er an die Seite seines Lords. Zur Rechten hob Sir Cerse seine Kampfaxt, um damit nach links auf die fliehenden Trolle zu zeigen.
    »Geister, formt eine Linie östlich von mir!« Der Befehl war laut und gut zu hören.
    Isak gesellte sich zu Bahl und dem General, die das Schlachtfeld so gut es ging zu überblicken versuchten.
    »Die Fußsoldaten halten Stellung, der Feind ist zu unorganisiert, um die Reihen zu durchbrechen, und die Kavallerie hat Angriffe auf der Flanke verhindert«, sagte Bahl. »Isak, du hast dich gut geschlagen, aber jetzt solltest du nur auf deinen Arm vertrauen. Du hast so viel Magie genutzt, dass sie dich bei einem weiteren Versuch übermannen könnte.«
    Isak nickte und stöhnte leise auf, während er die Hand auf die Rüstung über seinen Rippen legte.
    »Verletzt?«
    »Nicht so schlimm, dass es mich aufhielte.«
    »Gut. Such dir ein Pferd. Mit etwas Glück können wir den Kampf jetzt beenden.«

    Die Geister hatten sich bereits wieder geordnet. Herzog Certinse stand in den Steigbügeln, das brennende Schwert erhoben, und rief seine Ostmänner zu sich. Isak beobachtete die Leibwache in Uniform und die Ritter, die wie er selbst zu Lordprotektor Fordan hinübergingen. Er rief nach den Männern des Kernlandes. Die Provinzen waren nach alten Bündnissen geformt worden. Dies war ein Relikt des zersplitterten Reiches, das Bahl geerbt hatte. Isak erkannte erst jetzt, dass man sie für die Schlacht beibehalten hatte, da sie eine schnelle Möglichkeit darstellten, sich im Chaos des Kampfes neu aufzustellen.
    »General Lahk, gebt Signal für den Vorstoß der Infanterie und bringt die Geister zu ihren Brüdern«, befahl Bahl.
    Der General salutierte zackig und drehte sich sofort um. Bevor Bahl weitersprechen konnte, rief der General seinen Truppen bereits zu, sich nach Westen zu wenden. Die Infanterie und die Ritter der Geister würden eine Armee in zwei Teile schneiden, um zu ihren Brüdern zu gelangen. Die Zeit, die gebraucht wurde, bis sich die Soldaten neu formiert hatten, war gut genutzt.
    »Meine Lords.«
    Isak blickte auf, als sich Graf Vesna mit zwei Pferden näherte. Der Mann wirkte wie aus dem Ei gepellt, keine Beule und kein Kratzer in der Rüstung und ebenso wie sein Pferd kaum mit Dreck oder Blut befleckt. Isak konnte den Matsch und das Blut auf seiner eigenen Rüstung riechen. Hätte er nicht mit eigenen Augen gesehen, wie Vesna in die Trollmenge hineingeritten war, so hätte er geglaubt, der Mann habe sich noch niemals einem Schlachtfeld genähert.
    Bahl nickte dankend und nahm die Zügel von Vesna entgegen. Er behielt den Rotfuchs mit dem Überwurf im Schwarz-Weiß der Palastwache, seinen eigenen Farben, und reichte die Mähre in Gelb an Isak weiter. Der Krann musste sich wegen seines Schildes und der angeschlagenen Rippen anstrengen, um in den Sattel
zu kommen. Er fragte nicht nach den vorherigen Besitzern der Pferde.
    »Lord Isak, Euer Mantel … seid Ihr sicher, dass Ihr kämpfen könnt?« Vesna wies auf Isaks Mantel. Das einst so reine weiße Tuch war vom Schmutz und Ruß grau und bis zum Rand des Drachensymbols weggebrannt. Darunter waren Brandspuren auf der

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