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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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Platz!«, rief Emin in einem schulmeisterlichen Ton. Sie wandten sich dem König zu und murmelten zustimmend. An ihrer Kleidung erkannte Isak, dass sie Adelige waren, aber keiner von ihnen sah ihn mit dem Misstrauen an, dem er in den Bädern begegnet war.
    »Lord Isak, darf ich Euch einige Freunde vorstellen? Die beiden älteren Streithähne dort vorn sind Norimin Dele, Oberster Bibliothekar der Schule der Akademie der Magie, und Anversis Halis, mein Onkel. Ich bin nicht sicher, warum er hier ist. Also werden wir ihn für den Rest der Zeit unbeachtet lassen, bis er nicht mehr an sich halten kann und spricht – und dann wird ihn Coran hinauswerfen.«
    Der Bibliothekar gab ein kehliges Kichern von sich und klopfte seinem Freund auf die Schulter. Halis verwarf die Worte seines Neffen mit einer abrupten Handbewegung und ließ sich auf einem Lehnsessel nieder. Coran warf Halis einen bösen Blick zu, der darauf schließen ließ, dass dies weniger scherzhaft gemeint sein könnte, als Emin es klingen ließ.
    »Norimin, wie geht unsere Suche nach den Stigmata der Letzten Schlacht voran?«
    »Ah, sehr gut!«, rief der Bibliothekar begeistert. »Wir haben einige interessante Berichte, denen wir nachgehen können. Offenbar hatte eine junge Frau in Cholos seit dem Frühling des letzten Jahres kreisrunde Blutungen mitten auf dem Kopf. Einer unserer Freunde hat sich bereit erklärt, sie nach Narkang zu bringen, darum hoffe ich, dass wir sie hier mit in die
Vereinigung bringen können und der Sache weiter nachgehen.«
    »Hervorragend, ich freue mich darauf. Bitte, setz dich. Als Nächstes, Lord Isak, haben wir hier zwei sehr bekannte Männer, denn sie sind Gründungsmitglieder jener kriminellen Organisation, die diese Stadt so plagt. Sir Creyl und Marschal Dorik von Tohl. Sir Creyl ist zudem Hauptmann der Bruderschaft.«
    Die beiden verneigten sich respektvoll und setzten sich den alten Männern gegenüber.
    »Und Graf Alscap, ein alter Verbündeter, und auch Antern, den Ihr bereits kennenlerntet.«
    Diese Männer verbeugten sich ebenfalls. Antern setzte sich neben König Emin, während der rotgesichtige Graf Alscap damit zufrieden war, sich neben Isak zu setzen und ihn misstrauisch zu betrachten.
    »Graf Alscap ist eines der neuesten Mitglieder der Vereinigung und weiß darum weniger über unsere Vorhaben als die meisten anderen«, sagte der König sanft. »Ich hoffe ihn überzeugen zu können, dass sein Einfluss hier bessere Dienste leistet als bei dem Versuch, sein bereits beeindruckendes Vermögen zu vergrößern.«
    »Nun, davon ist er noch nicht überzeugt und hat es nicht eilig, mehr zu erfahren, aber er steht beim König in der Schuld und ist bereit, ihm nach Kräften zu dienen«, sagte Graf Alscap mit einer tiefen und kratzigen Stimme zu Isak.
    »Nun«, erklärte Emin, als ihm auffiel, dass nun alle seinen Gast neugierig anstarrten. »Ich hoffe, meine Neuigkeiten werden hinreichend weltlich für Euch sein, Graf Alscap. Antern, Creyl und Dorik wissen dies bereits, aber für diejenigen unter euch, die es noch nicht erfahren haben: Ihr habt sicher bemerkt, dass die diesjährige Frühlingsmesse die bisher größte wird. Jede Taverne, jedes Gasthaus und jeder Stall sind schon jetzt voll. Einige geschäftstüchtige
Seelen haben Zelte als zeitweilige Gaststätten errichtet.«
    Er blickte sich im Raum um. Bisher wirkte niemand besonders neugierig. »Das allein ist noch kein Problem«, fuhr er fort. »Aber ich habe erfahren, dass mehr Leute kommen, als Unterkünfte bezogen haben.«
    Isak sah, dass sich Graf Alscap und die beiden älteren Männer aufsetzten.
    »Zu viele der Wagenzüge verfügen über zu wenige Waren und zu viele Aufpasser, wenn man es aus dem Blickwinkel eines sozial gesinnten Diebes betrachtet.«
    »Konnte man die Wagen untersuchen?«, fragte Isak vorsichtig.
    »Nein«, antwortete Sir Creyl und lehnte sich mit einem vor Wut rot gewordenen Gesicht vor. »Zwei unserer Jungs wurden gefangen und von den Wachen totgepeitscht. Kein Mann von hier würde das wagen … sich gegen das Gesetz und die Bruderschaft zu stellen. Sobald die Wachleute eintrafen, bestach man sie äußerst großzügig, damit sie den Vorfall übergingen. Zu unserem Glück nahmen sie das Geld schweigend entgegen und erstatteten Kommandant Brandt sofort Bericht. Wir ermutigen unsere Wachen, auf solche Angebote einzugehen.«
    »Viele Männer, Wagen, in die Diebe nicht hineinsehen sollen – wer plant da eine Rebellion?« Isak sah in die Runde, aus der

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