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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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ihrerseits alle den Blick auf den König richteten.
    Der König räusperte sich. »Soweit ich weiß, ist es der Weiße Zirkel. Wir haben eine Reihe von bekannten Söldnerhauptmännern unter den eintreffenden Männern gesichtet, die die Geweihten nicht benötigen würden, selbst wenn sie nicht dafür bekannt wären, Söldner bei jeder Gelegenheit umzubringen.«
    »Aber das sieht dem Weißen Zirkel gar nicht ähnlich. Sie haben noch nie einen Aufstand unterstützt oder angezettelt«, widersprach Alscap. »Sie haben bisher stets Einfluss und Geld
genutzt, um ihre Ziele zu erreichen. Selbst beim Krieg in Tor Milist – sie mögen eine leitende Kraft gewesen sein, aber sie haben nie dafür gezahlt oder darin gekämpft. Warum sollten sie ihre Taktik nun ändern? Ihre distanzierte Haltung hatte bisher eine gute Wirkung.«
    Alle nickten zustimmend, nur Isak wusste nicht so recht, wovon sie sprachen. Der Weiße Zirkel tauchte immer wieder auf, aber bisher wusste er nur dies darüber, dass es um eine Schwesternschaft reicher Frauen ging, die Lesarl bisher nicht hatte unterwandern können; es sei denn, seine wunderschöne Meuchlerin hatte es mittlerweile geschafft, sich einzuschleichen. Jeder wusste, dass Helrect von einer Frau regiert wurde, Siala – das ist eine Herzogin, die ihren Titel durch eine Heirat erhalten hatte. Aber sie verwendete keinen Titel, um die Tatsache zu unterstreichen, dass sie ohne ihren Gatten herrschte.
    »Wohl wahr«, antwortete Graf Antern, »aber Narkang ist eine lohnendere Beute. Vor drei Monaten schickten sie einen Mann in die Stadt. Wir vermuten, dass er der Anführer des Aufstandes sein soll. Die meisten Söldner nehmen zwar Geld, aber keine Befehle von Frauen entgegen, und keiner der Männer, die mit dem Weißen Zirkel im Bunde stehen, ist in der Lage, ein Heer – ganz gleich welcher Art – zu führen.«
    »Keiner, der noch am Leben ist, meint Ihr«, murmelte der Bibliothekar Dele düster. »Ich kenne genug Männer, die dazu befähigt gewesen wären, bevor sie ›plötzlich krank‹ wurden, kurz nachdem ihre Frauen beschlossen, dem Weißen Zirkel beizutreten.«
    »Dieser Bastard Jex«, brüllte der Onkel des Königs mit einem Mal. Die Hälfte der Männer zuckte bei seinem unvermittelten Ausbruch zusammen.
    Halis murmelte eine Entschuldigung und sein Neffe sagte: »Sehr richtig, Onkel, Herolen Jex. Wir haben lange gebraucht,
um herauszufinden, wer es ist, aber selbst bei seiner Vergangenheit dürfte klar sein, dass er die Aufgabe großartig erfüllen wird.«
    Es sah Isak an. »Ihr habt vermutlich noch nicht von Jex gehört. Er war ein Piratenkapitän aus Vijgen, offenbar ziemlich berühmt, wenn man Zeit für Piratengeschichten hat, aber er ist mit Sicherheit ebenso skrupellos wie klug.«
    »Auf jeden Fall«, sagte Graf Antern, »wäre das Ende der Frühlingsmesse eine gute Zeit für den Angriff. All unsere Kundschafter waren sich einig, dass es an diesem Tag losgeht. Die halbe Stadt wird betrunken sein und sie wissen, dass sich der König draußen auf dem Feld befinden muss, um die Gewinner der Turniere und Kämpfe zu ehren.«
    »Also, wie sieht Euer Plan aus?« Isaks Frage traf den Nagel auf den Kopf und brachte den Raum zum Schweigen.
    Alle Blicke wandten sich dem König zu, als er aufstand und sich schwer auf die Tischplatte lehnte. Er blickte hinab, als würde er auf eine Karte oder einen Kampfplan sehen. Langsam hob er den Blick seiner kalten Augen. »Eine gründliche Schätzung ihrer Zahl beläuft sich auf eintausendfünfhundert Mann. Die gewöhnliche Stärke der Königswache von Narkang beträgt fünfhundert. Sie wurde in den letzten Tagen verdoppelt, und zwar so vorsichtig, dass es wohl niemand bemerkt hat. Damit sind wir noch immer in der Unterzahl, bis auf die Tatsache, dass ihre Söldner meiner Königswache unterlegen sein sollten.
    Einer meiner Männer sollte mittlerweile Burg Brodei erreicht haben. Verstärkung wird gegen Ende der Messe eintreffen. Wir müssen uns auf den Angriff vorbereiten und uns dann im Laufschritt in den Palast zurückziehen. Sobald wir drin sind, haben sie weder die Zeit noch die Fähigkeiten, uns zu besiegen.«
    »Jex ist ein überheblicher Mann«, setzte Antern ernst hinzu, »aber er ist kein Narr. Er weiß, dass ein schneller Rückzug unsere sofortige Antwort sein wird. Der König ist nie unbewacht.
Wir erwarten, dass er seine Truppen aufteilt. Der Hauptteil wird also den König angreifen und vielleicht ein Drittel wird an den Stadttoren warten und

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