Sturmkaempfer
Ihr wünscht.« Certinses Stimme klang kalt. Er erhob sich. »Ihr habt meine Männer empfangen, die Neuigkeiten über ihre Truppen brachten?«
»Ja«, sagte General Lahk und trat vor, um die Kontrolle über das Gespräch zu übernehmen. Vesna hatte Isak bereits gesagt, dass Certinse bei der geringsten Gelegenheit versuchen würde, die Führung des Kampfes an sich zu reißen.
»Lordprotektor Torl befehligt vier Legionen Reiterei – er ritt vor zwei Tagen vor, um ihre Bewegung zu stören. Wie viel Mann konntet Ihr aus Lomin mitbringen?«
»Die ganze Infanterie, die ich auftreiben konnte: vier Legionen Pikeniere und eine Legion Bogenschützen. Keiner aus den Stadtgarnisonen konnte herkommen, aber mit etwas Glück finden die Waldläufer noch einen sicheren Pfad, sodass einige von ihnen es vor Schlachtbeginn herschaffen.«
»Dann fehlen uns Bogenschützen, zumal ein so großer Teil der leichten Reiterei fort ist. Aber es wird reichen müssen. Soweit wir auskundschaften konnten, ist der Feind in großer Überzahl, doch die meisten sind zu Fuß unterwegs. Die Gruppe, die auf unsere Flanke zu gelangen versucht, besteht vollständig aus Berittenen. Das bedeutet, dass sie den Hauptteil des Heeres nicht sonderlich weit ziehen lassen wollen.«
»Dann werden sie das Nordende der Chir-Ebene nutzen.«
»Das wisst Ihr?« Lahk steckte eine Hand nach hinten und sofort legte einer seiner Leute eine Kartenrolle hinein. Ein anderer Mann brachte einen Tisch, auf dem er die Karte entrollte.
»Hier liegt die Ebene«, sagte Certinse und wies auf die Karte. Isak trat vor, um über Lahks Schulter zu blicken. Mit einem Grunzen trat der General beiseite, um Isak einen besseren Blick zu gewähren. Der Krann konnte aus den Kurven und Linien wenig herauslesen, aber er schwieg. Ein Wagenfahrer kannte das Land von seinen Reisen und aus den Berichten anderer, und nicht vom Papier. Aber das würde er noch lernen müssen.
»Hier liegt eine Anhöhe, die einen Großteil dieser Seite einnimmt. Wir können ungesehen dahinter reiten, doch wenn sie versuchen, sie zu überwinden, stecken sie in Schwierigkeiten. Der Abhang ist zu felsig, um ihn hinabzusteigen. Sie werden warten müssen, bis sie die Lücke erreichen, wo ein kleiner Fluss die Erhöhung durchschneidet. Er ist breit und führt geradewegs auf die andere Seite der Ebene.«
»Was gibt es noch?«
»Den Fluss. Er schneidet die Anhöhe hier und verläuft dort.
Allerdings ist er nicht tief. Es gibt da einen steilen Anstieg, der zu einem Plateau führt.« Certinse bewegte den Finger zu einer Stelle nordöstlich des Flusses. Auf der Karte war nichts eingezeichnet, aber weder der Herzog noch der General wirkten davon überrascht. »Einige alte Befestigungen stehen darauf, nichts Großes, aber es ist ein sicherer Ort, von dem aus man einen guten Überblick über das Gelände hat. Davon abgesehen gibt es noch eine leichte Anhöhe nach Osten und eine schöne große Ebene, wo wir sie uns schnappen können.«
»Wie ist der Fluss zu dieser Jahreszeit?«, unterbrach Isak.
Als Kind hatte er oft genug Pferde durch Flüsse gezogen, die vom Herbstregen angeschwollen waren, um zu erahnen, wie schwierig es für eine Armee sein würde.
Certinse blickte hoch und Ärger flammte in seinem Gesicht auf, aber er antwortete: »Nicht bedenklich. Selbst nach dem Regen, den wir hatten, wird es möglich sein, ihn zu überqueren.«
»Gut«, erklärte General Lahk entschlossen. »Dort werden wir angreifen. Wir können die schwere Reiterei durch die Kluft führen und den Gegner in die Flanke treffen.«
»Allein?«
»Nein. Eure Legion Bogenschützen wird auf der felsigen Anhöhe stehen und von einer von Lomins Pikenierlegionen beschützt werden. Wir haben eine Legion leichte Reiterei bei uns und eine Einheit wird vorher ein Scharmützel suchen, um die Trolle von diesem Anstieg wegzulocken …«
»Woher wisst Ihr, dass sie dort sein werden?«, unterbrach der Herzog.
»Hier sind sie vor der Kavallerie geschützt, darum werden die Trolle dorthin gehen, bereit, unsere schwere Reiterei anzugreifen, sobald wir sie ausschicken. Die Einheit wird im gesamten Parfüm- und Duftvorrat gebadet, die unsere schönen Ritter mitgebracht
haben. Meine Geister haben bereits jedes Bündel aller unserer Männer danach durchsucht. Eure Leibwache wird sich dem ebenfalls unterziehen, Herzog Certinse.«
Der junge Mann wurde rot vor Zorn, weil ihn ein Weißauge so herumkommandierte, aber Isaks Frage hielt ihn von Weiterem ab: »Parfüm?
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