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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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wäre«, sagte Tonk Fah.
    » Sie können nicht neugierig sein«, wandte Denth ein. » Sie haben keine Gefühle. Klump, geh zurück in deine Ecke.«
    Der Leblose drehte sich um und stapfte los.
    » Nein«, sagte Vivenna, die noch immer zitterte. » Bringt das Ding in den Keller.«
    » Aber die Treppe…«, wandte Denth ein.
    » Sofort!«, fuhr Vivenna ihn an, während sich ihr Haar an den Spitzen rot färbte.
    Denth seufzte. » Klump, ab in den Keller.«
    Der Leblose machte eine Kehrtwendung und begab sich zu der Tür im rückwärtigen Teil des Zimmers. Als er die Stufen hinunterschritt, hörte Vivenna das leise Knacken, aber die Kreatur kam wohlbehalten unten an, denn es waren bald regelmäßige Schritte zu hören. Vivenna setzte sich wieder und versuchte, ruhiger zu atmen.
    » Tut mir leid«, meinte Denth.
    » Ich kann ihn nicht spüren«, erklärte Vivenna. » Das ist sehr beunruhigend. Ich vergesse, dass er da ist, und merke es nicht, wenn er sich mir nähert.«
    Denth nickte. » Ich weiß.«
    » Bei Juwelchen ist es auch so«, sagte sie und sah ihn an. » Sie ist eine Farblose.«
    » Ja«, bestätigte Denth und setzte sich ebenfalls wieder. » Schon seit ihrer Kindheit. Ihre Eltern haben ihren Hauch an einen der Götter verkauft.«
    » Sie brauchen jede Woche einen frischen Hauch, damit sie weiterleben können«, fügte Tonk Fah hinzu.
    » Wie schrecklich«, sagte Vivenna. Ich muss unbedingt freundlicher zu ihr sein.
    » Eigentlich ist das gar nicht so schlimm«, meinte Denth. » Ich war auch einmal ohne Hauch.«
    » Ach ja?«
    Er nickte. » Jeder kommt mal in eine Lage, in der er Geld braucht. Das Schöne am Hauch ist, dass man ihn jederzeit einem anderen abkaufen kann.«
    » Und dass es immer jemanden gibt, der den seinen verkauft«, sagte Tonk Fah.
    Vivenna schüttelte den Kopf und erbebte. » Aber dann muss man eine Zeitlang ohne Hauch leben. Dann hat man keine Seele.«
    Denth lachte– und diesmal klang es echt. » Das ist bloß Aberglaube, Prinzessin. Es macht nicht viel aus, wenn man keinen Hauch hat.«
    » Es macht einen unfreundlicher«, wandte Vivenna ein. » Gereizter. Wie…«
    » Wie Juwelchen?«, fragte Denth belustigt. » Nein, sie war schon immer so. Dessen bin ich mir sicher. Wie dem auch sei, als ich meinen Hauch verkauft hatte, war danach kaum ein Unterschied zu spüren. Man muss wirklich genau achtgeben, wenn man feststellen will, ob er fehlt.«
    Vivenna wandte sich ab. Sie erwartete nicht, dass er es verstand. Es war leicht, ihre Überzeugungen als Aberglauben abzutun, aber sie konnte Denths Worte genauso gut gegen ihn selbst richten. Wenn er glaubte, ohne Hauch das Gleiche zu spüren wie mit ihm, war das nur eine einfache Möglichkeit, den Verkauf zu rechtfertigen– und auch den Kauf des Hauchs eines unschuldigen Menschen. Aber warum hatte Denth ihn überhaupt zurückgekauft, wenn er doch angeblich unwichtig war?
    Das Gespräch erstarb, als Juwelchen zurückkehrte. Sie trat ein, und erneut bemerkte Vivenna sie kaum. Allmählich verlasse ich mich zu sehr auf dieses Gespür, dachte sie verärgert und stand auf, als Juwelchen Denth zunickte.
    » Er ist tatsächlich der, für den er sich ausgegeben hat«, sagte Juwelchen. » Ich habe herumgefragt und drei Bestätigungen von Personen erhalten, denen ich ziemlich vertraue.«
    » Also gut«, meinte Denth. Er reckte und streckte sich und stand auf, dann weckte er Tonk Fah mit einem Fußtritt. » Wir sollten jetzt vorsichtig zum Haus zurückgehen.«

Kapitel 23
    L ichtsang fand Schamweberin auf dem Rasenstück des Hofes hinter ihrem Palast. Sie genoss es, eine der Meistergärtnerinnen der Stadt zu sein.
    Lichtsang schlenderte über das Gras, während sein Gefolge um ihn herumhuschte; sie hatten einen großen Schirm aufgespannt, damit er nicht der Sonne unmittelbar ausgesetzt war. Er ging an Hunderten Pflanzgefäßen, Töpfen und Vasen vorbei, die mit allen Arten von Grünzeug gefüllt und in langen Reihen und verwickelten Mustern aufgestellt waren.
    Es waren provisorische Blumenrabatten. Die Götter waren zu göttlich, um den Hof zu verlassen und die städtischen Gärten zu besuchen, also mussten die Gärten zu ihnen gebracht werden. Ein so gewaltiges Unternehmen erforderte Dutzende von Arbeitern und viele Karren voller Pflanzen. Doch nichts war zu gut für die Götter.
    Außer der Freiheit natürlich.
    Schamweberin bewunderte gerade die Muster, welche die Vasen bildeten. Sie bemerkte Lichtsang, als er auf sie zutrat. Unter seinem Biochroma

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