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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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den kleinen macht es doch nicht so viel aus.«
    Vivenna dachte nach, doch dann lachten Tonk Fah und Denth laut auf.
    » Also ehrlich«, sagte sie und wandte sich ab, » ich weiß nie, wann ihr ernst seid und wann ihr mich auf den Arm nehmt.«
    » Das macht es ja gerade so lustig«, meinte Tonk Fah und kicherte weiter.
    » Gehen wir jetzt?«, fragte Vivenna.
    » Nee«, erwiderte Denth. » Wir warten noch ein bisschen. Ich bin mir nicht sicher, ob Grabel nach uns sucht. Es ist besser, wenn wir uns ein paar Stunden nicht zeigen.«
    Sie runzelte die Stirn und sah Denth an. Erstaunlicherweise schnarchte Tonk Fah bereits leise.
    » Ich dachte, du hast gesagt, Grabel wird uns in Ruhe lassen«, meinte sie. » Er wollte uns auf die Probe stellen und sehen, wie gut du bist.«
    » Das ist wahrscheinlich«, stimmte Denth ihr zu. » Aber manchmal irre ich mich auch. Vielleicht hat er uns ziehen lassen, weil er Angst vor meinem Schwert hatte. Aber inzwischen könnte er es sich anders überlegt haben. Wir warten ein paar Stunden, gehen dann zurück und fragen meine Beobachter, ob jemand in der Zwischenzeit um das Haus herumgeschlichen ist.«
    » Beobachter?«, fragte Vivenna. » Du hast Leute, die unser Haus beobachten?«
    » Natürlich«, sagte Denth, » die Stadtkinder arbeiten für wenig Geld. Sie sind jede Münze wert, auch wenn man nicht gerade eine Prinzessin vor einem feindlichen Königreich beschützen muss.«
    Vivenna verschränkte die Arme und stand auf. Sie wollte nicht länger sitzen, und so lief sie im Raum auf und ab.
    » Ich würde mir an Eurer Stelle nicht zu viele Sorgen um Grabel machen«, beschwichtigte Denth. Er schloss die Augen und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. » Das hier ist nur eine Vorsichtsmaßnahme.«
    Sie schüttelte den Kopf. » Ich kann mir vorstellen, dass er Rache will, Denth«, sagte sie. » Du hast zwei seiner Männer getötet.«
    » Männer sind in dieser Stadt ebenfalls billig zu haben, Prinzessin.«
    » Du hast gesagt, er wollte dich auf die Probe stellen«, meinte Vivenna. » Aber worin liegt der Sinn, dich erst zu reizen und dann gehen zu lassen?«
    » Er wollte sehen, ob ich eine Bedrohung darstelle«, erwiderte Denth und zuckte die Schultern, während er die Augen noch geschlossen hielt. » Oder er wollte überprüfen, ob ich das Geld wert bin, das ich für meine Dienste verlange. Noch einmal– ich würde mir an Euer Stelle nicht so viele Gedanken darüber machen.«
    Sie seufzte und ging hinüber zum Fenster, so dass sie die Straße überblicken konnte.
    » Ihr solltet besser vom Fenster wegbleiben«, sagte Denth. » Sicherheitshalber.«
    Erst sagt er mir, ich soll mir keine Sorgen machen, und dann soll ich nicht einmal aus dem Fenster sehen, dachte sie frustriert. Sie ging zurück in den hinteren Teil des Zimmers, wo sich die Tür zum Keller befand.
    » Das würde ich ebenfalls nicht tun«, bemerkte Denth. » Die Stufen sind an einigen Stellen zerbrochen. Außerdem gibt es da unten sowieso nicht viel zu sehen. Lehmboden. Lehmwände. Lehmdecke.«
    Sie seufzte erneut und wandte sich von der Tür ab.
    » Was ist denn mit Euch los?«, fragte er und hielt die Augen weiterhin geschlossen. » Ihr seid doch sonst nicht so nervös.«
    » Ich weiß nicht«, erwiderte sie. » Ich habe es nicht gern, eingesperrt zu sein.«
    » Ich war der Meinung, dass Geduld auf dem Lehrplan einer jeden Prinzessin steht«, meinte Denth.
    Er hat Recht, erkannte sie. Das klingt so, als hätte Siri es gesagt. Was ist in letzter Zeit bloß mit mir los? Sie zwang sich, auf dem Schemel Platz zu nehmen, legte die Hände in den Schoß und erlangte wieder die Kontrolle über ihre Haare, die eine rebellische hellbraune Farbe angenommen hatten. » Bitte«, sagte sie und zwang sich, geduldig zu klingen, » erzähl mir etwas über dieses Haus. Warum habt ihr es ausgewählt?«
    Denth hob ein Augenlid ein wenig an. » Wir haben es gemietet«, sagte er schließlich. » Es ist eine gute Sache, einige Schlupfwinkel in der Stadt zu haben. Da wir sie nicht oft benutzen, nehmen wir nur die billigsten, die wir bekommen können.«
    Das habe ich bemerkt, dachte Vivenna, aber sie sagte nichts weiter. Ihr Versuch, ein Gespräch in Gang zu bringen, hatte sogar in ihren Ohren sehr gespreizt geklungen. Schweigend saß sie da, schaute hinunter auf ihre Hände und bemühte sich herauszufinden, warum sie so nervös war.
    Es war mehr als nur der Kampf. Sie machte sich Sorgen. Ihr Vater hatte ihren Brief sicherlich schon vor zwei

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