Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Raumes, und darauf saß eine Gruppe von Männern. Einige von ihnen standen auf, als Vascher die Stufen hinunterkam.
    » Vascher!«, rief einer von ihnen. » Willkommen. Möchtest du etwas zu trinken haben?«
    » Nein.«
    Die Männer tauschten Blicke des Unbehagens, als Vascher sein Schwert von sich warf. Es klapperte zu Boden und schlitterte über das Holz. Dann streckte er den Arm nach Vivenna aus und zog sie herbei.
    » Haar«, sagte er.
    Sie zögerte. Er benutzte sie genauso, wie Denth es getan hatte. Doch da sie ihn nicht verärgern wollte, veränderte sie die Farbe ihres Haars. Die Männer sahen ehrfürchtig zu, und einige neigten den Kopf. » Prinzessin«, flüsterte einer.
    » Sagt Ihnen, dass Ihr nicht in den Krieg ziehen wollt«, befahl Vascher.
    » Das will ich nicht«, sagte sie aufrichtig. » Ich habe nie gewollt, dass mein Volk gegen Hallandren kämpft. Es würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verlieren.«
    Die Männer wandten sich an Vascher. » Aber sie hat mit den Bandenführern zusammengearbeitet. Warum hat sie jetzt ihre Meinung geändert?«
    Vascher sah sie an. » Also?«
    Ja, warum hatte sie ihre Meinung geändert? Hatte sie es wirklich getan? Das alles kam zu schnell.
    » Ich…«, sagte sie. » Es tut mir leid. Ich… hatte es nicht erkannt. Ich habe den Krieg nie gewollt. Ich glaubte, er sei unausweichlich, und deshalb wollte ich vorsorgen. Möglicherweise wurde ich benutzt.«
    Vascher nickte und schob sie zur Seite. Er gesellte sich zu den Männern, die jetzt wieder auf dem Teppich Platz nahmen. Vivenna rührte sich nicht. Sie schlang die Arme um sich und spürte den unvertrauten Stoff des Hemdes und der Weste.
    Diese Männer sind Idrier, begriff sie, als sie deren Akzent wahrnahm. Und jetzt haben sie mich – ihre Prinzessin – gesehen, und zwar in Männerkleidung. Wieso kümmert mich das noch immer, wo ich doch so viel durchgemacht habe?
    » In Ordnung«, sagte Vascher und hockte sich hin. » Was werdet ihr tun, um das alles aufzuhalten?«
    » Moment mal«, sagte einer der Männer. » Erwartest du von uns, dass wir jetzt unsere Meinung ändern? Ein paar Worte von der Prinzessin, und schon sollen wir alles glauben, was du uns erzählst?«
    » Wenn Hallandren in den Krieg zieht, seid ihr tot«, fuhr Vascher sie an. » Begreift ihr das nicht? Was wird eurer Meinung nach wohl mit den Idriern in diesen Armenvierteln passieren? Ihr glaubt, es geht euch jetzt schlecht, aber wartet einmal ab, wie es sein wird, wenn ihr als Sympathisanten des Feindes angesehen werdet.«
    » Das wissen wir, Vascher«, sagte ein anderer. » Aber was erwartest du von uns? Sollen wir es hinnehmen, wie Hallandren uns behandelt? Klein beigeben und ihre faulen Götter anbeten?«
    » Es ist mir egal, was ihr tut«, sagte Vascher, » solange es nicht die Sicherheit der hallandrischen Regierung beeinträchtigt.«
    » Vielleicht sollten wir einfach zugeben, dass der Krieg kommen wird, und zu den Waffen greifen«, sagte ein anderer. » Vielleicht haben die Bandenführer Recht. Vielleicht ist es das Beste, einfach zu hoffen, dass Idris gewinnt.«
    » Sie hassen uns«, sagte ein anderer, ein Mann in den Zwanzigern mit Wut in den Augen. » Sie behandeln uns schlimmer als die Statuen auf ihren Straßen! Für sie sind wir weniger wert als die Leblosen.«
    Diese Wut kenne ich, dachte Vivenna. Ich habe sie selbst gespürt. Ich spüre sie noch immer. Wut auf Hallandren.
    Doch die Worte des Mannes klangen hohl in ihren Ohren. In Wahrheit hatte ihr das hallandrische Volk keinerlei Zorn, sondern eher Gleichgültigkeit entgegengebracht. Für die Hallandrener war sie lediglich ein weiterer Körper auf der Straße gewesen.
    Vielleicht hasste Vivenna sie deshalb. Sie hatte ihr ganzes Leben daran gearbeitet, eine wichtige Person für Hallandren zu werden. Sie hatte sich von dem Ungeheuer beherrscht gefühlt, das durch Hallandren und seinen Gottkönig verkörpert wurde. Doch am Ende hatten die Stadt und ihre Einwohner sie gar nicht beachtet. Vivenna war ihnen gleichgültig. Und das machte sie wütend.
    Einer der Idrier, ein älterer Mann mit einer dunkelbraunen Kappe, schüttelte nachdenklich den Kopf. » Das Volk ist unruhig, Vascher. Die Hälfte der Männer redet davon, den Hof der Götter zu stürmen. Die Frauen sammeln Vorräte und warten auf das Unausweichliche. Unsere Jugend schwärmt heimlich in Gruppen aus und sucht im Dschungel nach Kalads legendärer Armee.«
    » Sie glauben an diesen alten Mythos?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher