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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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töten bereit sind. Wenn Ihr nicht das tut, was wir von Euch wollen, dann werden noch andere sterben.«
    » Bastard…«, flüsterte Lichtsang.
    » Ich brauche Eure Kommandolosungen«, sagte der Priester. » Es ist wichtig. Viel wichtiger, als Ihr begreifen könnt.«
    » Du kannst sie aus mir herausprügeln, wenn du willst«, knurrte Lichtsang und spürte, wie die Wut in ihm allmählich den Schock überwand.
    » Nein«, sagte der Priester und schüttelte den Kopf. » Für uns ist das alles neu. Wir haben keine Ahnung vom richtigen Foltern, und es würde zu lange dauern, Euch auf diese Weise zum Reden zu zwingen. Und diejenigen, die Meister im Foltern sind, verhalten sich augenblicklich nicht sehr hilfsbereit. Man sollte nie einen Söldner bezahlen, bevor er seine Arbeit erledigt hat.«
    Der Priester winkte den anderen zu, und sie ließen Schamweberins Leichnam auf dem Boden liegen und begaben sich zu Llarimars Käfig.
    » Nein!«, schrie Lichtsang.
    » Wir meinen es ernst, Lichtsang«, sagte der Mann. » Todernst. Wir wissen, wie viel Euer Hohepriester Euch bedeutet. Jetzt wird Euch klar sein, dass wir ihn töten werden, wenn Ihr nicht das tut, worum wir Euch bitten.«
    » Warum?«, fragte Lichtsang. » Worum geht es hier? Der Gottkönig, dem ihr dient, könnte uns befehlen, die Armeen nach seinem Willen einzusetzen. Wir würden ihm gehorchen. Warum sind diese Kommandolosungen so wichtig für euch?«
    Die Priester zerrten Llarimar aus seinem Käfig und drückten ihn auf die Knie. Einer hielt ihm ein Messer an die Kehle.
    » Roter Panther!«, rief Lichtsang und musste weinen. » Das ist die Kommandolosung. Bitte. Lasst ihn in Ruhe.«
    Der Priester nickte den anderen zu, und sie schoben Llarimar zurück in seine Zelle. Schamweberins Leiche ließen sie mit dem Kopf nach unten in der Blutlache liegen.
    » Ich hoffe, Ihr habt uns nicht angelogen, Lichtsang«, sagte der Hauptpriester. » Das hier ist kein Spiel. Es wäre sehr unangenehm, wenn wir herausfinden müssten, dass Ihr uns an der Nase herumgeführt habt.« Er schüttelte den Kopf. » Wir sind keine grausamen Menschen. Aber wir arbeiten für eine sehr wichtige Sache. Bitte reizt uns nicht.«
    Mit diesen Worten ging er. Lichtsang bemerkte es kaum. Er starrte noch immer Schamweberin an und versuchte sich davon zu überzeugen, dass er halluzinierte, dass sie ihren Tod nur gespielt hatte oder dass irgendetwas ihn davon überzeugte, lediglich Teil eines ausgeklügelten Täuschungsmanövers zu sein.
    » Bitte«, flüsterte er. » Bitte nicht…«

Kapitel 54
    W elche Gerüchte laufen auf der Straße um, Tuft?«, fragte Vivenna, während sie sich zu dem Bettler hockte.
    Er schnaubte und streckte seinen Becher den wenigen Menschen entgegen, die im Licht des frühen Morgens an ihm vorbeigingen. Tuft war immer einer der Ersten, die am Morgen erschienen. » Was sollte mich das angehen?«, fragte er.
    » Na, komm«, sagte Vivenna. » Du hast mich damals dreimal von dieser Stelle vertrieben. Ich glaube, du schuldest mir etwas.«
    » Ich schulde keinem nichts«, sagte er und blinzelte die Passanten durch sein einzelnes Auge an. Das andere war nichts als eine leere Höhle. Er trug keine Klappe davor. » Vor allem schulde ich Euch nichts«, sagte er. » Ihr wart die ganze Zeit keine richtige Bettlerin, sondern nur eine Schwindlerin.«
    » Ich…« Vivenna hielt inne. » Ich war keine Schwindlerin, Tuft. Ich war bloß der Meinung, ich sollte wissen, wie es ist, auf der Straße zu leben.«
    » Hä?«
    » Wie es ist, unter euch zu leben«, sagte sie. » Ich habe mir vorgestellt, dass euer Leben nicht einfach ist. Aber ich konnte es erst wissen, als ich es selbst ausprobiert hatte. Also bin ich auf die Straße gegangen und habe beschlossen, eine Zeit lang hier zu leben.«
    » Ziemlich dämlich, so was zu tun.«
    » Nein«, wandte sie ein. » Die Dämlichen sind diejenigen, die an euch vorbeigehen, ohne auch nur daran zu denken, wie es wohl sein mag, so zu leben wie ihr. Wenn sie es wüssten, würden sie vielleicht etwas spenden.«
    Sie griff in ihre Tasche, holte eines der grellfarbenen Tücher heraus und legte es in den Becher. » Ich habe zwar keine Münzen, aber ich weiß, dass du das verkaufen kannst.«
    Er stieß einen grunzenden Laut aus und beäugte den Stoff. » Was meint Ihr mit Gerüchten auf der Straße?«
    » Störungen«, erklärte Vivenna. » Außergewöhnliches. Vielleicht im Zusammenhang mit Erweckern.«
    » Geht zu dem Armenviertel am dritten Dock«, sagte Tuft. »

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