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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Seht Euch bei den Gebäuden in der Nähe der Werft um. Vielleicht findet Ihr dort das, wonach Ihr sucht.«
    Licht drang durch das Fenster.
    Schon Morgen?, dachte Vascher. Mit gesenktem Kopf hing er noch immer an den Seilen, die um seine Handgelenke gebunden waren.
    Er wusste, was er von der Folter zu erwarten hatte. Das war nichts Neues für ihn. Er wusste, wie er schreien musste, damit der Folterer das bekam, was er haben wollte. Er wusste, dass er seine Kraft nicht zu sehr vergeuden und zu viel Widerstand leisten durfte.
    Er wusste aber auch, dass ihm das alles vermutlich nicht helfen würde. Wie würde es ihm nach einer Woche der Folterungen ergehen? Blut würde aus seinem Brustkorb tröpfeln und seine Unterhose sprenkeln. Ein Dutzend unbedeutenderer Schmerzen würden an seiner Haut nagen– Schnitte, in die Limonensaft gerieben worden war.
    Denth hatte Vascher den Rücken zugekehrt, und auf dem Boden um ihn herum lagen blutige Messer.
    Vascher schaute auf und zwang sich zu einem Lächeln. » Macht es etwa nicht so viel Spaß, wie du gehofft hattest, Denth?«
    Denth drehte sich nicht um.
    In ihm steckt noch immer ein guter Mensch, dachte Vascher. Selbst nach all den Jahren noch.
    Er wurde einfach nur zu Boden gezwungen. Ausgeblutet. Schlimmer verletzt, als ich es je wurde.
    » Es macht sie nicht wieder lebendig, wenn du mich folterst«, sagte Vascher.
    Nun drehte sich Denth um. Seine Augen waren dunkel. » Nein, das stimmt.« Er hob ein weiteres Messer auf.
    Die Priester stießen Siri durch die Korridore des Palastes. Gelegentlich kamen sie in den schwarzen Gängen an Leichen vorbei, und in manchen Gegenden hörte sie noch Kampfeslärm.
    Was geht hier vor? Jemand griff den Palast an. Aber wer? Einen Augenblick lang hoffte sie, dass es Mitglieder ihres eigenen Volkes waren– Soldaten ihres Vaters, die hergekommen waren, um sie zu retten. Doch diesen Gedanken verwarf sie sofort wieder. Die Männer, die gegen die Priester kämpften, setzten Leblose ein, und das schloss eine Beteiligung von Idris aus.
    Es war jemand anderes. Eine dritte Kraft, die sie aus den Klauen der Priester befreien wollte. Hoffentlich blieben ihre Hilferufe nicht unbeachtet. Treledees und seine Männer brachten sie rasch durch den Palast und kamen auf dem Weg zu ihrem Ziel– wo immer es liegen mochte– durch viele farbenfrohe Zimmer.
    Die weißen Aufschläge von Siris Kleid erstrahlten plötzlich in unzähligen Farben. Hoffnungsvoll schaute sie auf, als sie den letzten Raum betraten. Der Gottkönig stand darin; er war umgeben von einer Gruppe aus Priestern und Soldaten.
    » Susebron!«, rief sie und versuchte sich loszureißen.
    Er machte einen Schritt auf sie zu, aber ein Wächter packte ihn am Arm und zog ihn zurück. Sie fassen ihn an, dachte Siri. Jeder Anschein von Respekt ist verschwunden. Jetzt braucht niemand mehr etwas vorzuspielen.
    Der Gottkönig schaute auf seinen Arm herunter und runzelte die Stirn. Er versuchte sich zu befreien, doch ein weiterer Soldat trat auf ihn zu und packte ihn. Susebron sah zuerst diesen Mann und dann Siri verwirrt an.
    » Ich verstehe es auch nicht«, sagte sie.
    Treledees betrat das Zimmer. » Gesegnet seien die Farben«, sagte er. » Ihr seid eingetroffen. Schnell, wir müssen gehen. Dieser Ort ist nicht sicher.«
    »Treledees«, sagte Siri, drehte sich zu ihm um und sah ihn finster an. » Was geht hier vor?«
    Er beachtete sie nicht.
    » Ich bin deine Königin«, sagte Siri. » Beantworte meine Frage!«
    Er blieb tatsächlich stehen und überraschte sie damit. Mit einem verärgerten Blick drehte er sich um. » Eine Gruppe Lebloser hat den Palast angegriffen, Gefäß. Sie versuchen, zum Gottkönig vorzudringen.«
    » Darauf bin ich schon selbst gekommen, Priester«, fuhr Siri ihn an. » Wer sind sie?«
    » Wir wissen es nicht«, antwortete Treledees und wandte sich von ihr ab. Währenddessen ertönte ein ferner Schrei irgendwo draußen vor dem Zimmer, gefolgt von Kampfeslärm.
    Treledees schaute in Richtung der Geräusche. » Wir müssen von hier verschwinden«, sagte er zu einem der anderen Priester. In dem Zimmer befanden sich etwa ein Dutzend von ihnen sowie ein halbes Dutzend Soldaten. » Der Palast hat zu viele Türen und Gänge. Es wäre zu einfach, uns zu umzingeln.«
    » Der Hinterausgang?«, fragte der andere Priester.
    » Wenn wir bis dorthin kommen«, antwortete Treledees. » Wo ist die Verstärkungsschwadron, die ich angefordert habe?«
    » Sie kommt nicht, Euer Gnaden«, sagte eine neue

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