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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Ich könnte dir befehlen zu reden…«
    » Nein, das könnt Ihr nicht«, wandte Llarimar ein und lächelte, als er aufstand. » Es ist wie beim Regen, Euer Gnaden. Ihr könnt sagen, Ihr wollt dem Wetter befehlen, aber tief in Eurem Inneren glaubt Ihr nicht daran. Es gehorcht Euch nicht, und ich würde es auch nicht tun.«
    Eine passende theologische Erklärung, dachte Lichtsang. Besonders, wenn man etwas vor den Göttern verbergen will.
    Llarimar wollte gehen. » Es warten Bilder darauf, von Euch begutachtet zu werden, Euer Gnaden. Ich schlage vor, Ihr lasst Euch von Euren Dienern baden und ankleiden, damit Ihr mit dem Tagwerk beginnen könnt.«
    Lichtsang seufzte und reckte und streckte sich. Wie hat er das bloß gemacht?, dachte er. Llarimar hatte nichts wirklich enthüllt, aber Lichtsang war seinen Anfall von Niedergeschlagenheit losgeworden. Er sah Llarimar nach. Der Priester hatte die Tür erreicht und winkte die Diener herein. Vielleicht gehörte der erfolgreiche Umgang mit mürrischen Gottheiten zu seinem Berufsbild.
    Aber … er kennt mich von früher her, dachte Lichtsang. Und jetzt ist er mein Priester. Wie konnte das geschehen? » Huscher«, sagte Lichtsang und lenkte die Aufmerksamkeit des Priesters wieder auf sich.
    Llarimar drehte sich vorsichtig um; offenbar erwartete er, dass Lichtsang weiter in seiner Vergangenheit herumstöbern wollte.
    » Was soll ich machen?«, fragte Lichtsang. » Mit Schamweberin und der Königin?«
    » Das kann ich Euch nicht sagen, Euer Gnaden«, meinte Llarimar. » Seht Ihr, wir lernen von Euch. Wenn ich Euch anleite, haben wir nichts davon.«
    » Aber vielleicht hat ein junges Mädchen etwas davon, das als Spielfigur missbraucht wird.«
    Llarimar dachte nach. » Tut Euer Bestes, Euer Gnaden«, sagte er. » Das ist alles, was ich Euch raten kann.«
    Großartig, dachte Lichtsang, während er sich erhob. Er hatte keine Ahnung, was dieses » Beste« sein sollte.
    Es hatte sich nie die Mühe gemacht, es herauszufinden.

Kapitel 19
    D as ist nett«, sagte Denth, als er das Haus betrachtete. » Massive Holztäfelung. Wird sehr sauber aufzubrechen sein.«
    » Ja«, fügte Tonk Fah hinzu und spähte in eine Abstellkammer. » Und hier ist eine Menge Stauraum. Ich wette, da passen mindestens ein halbes Dutzend Leichen hinein.«
    Vivenna sah die beiden Söldner kurz an, und sie kicherten leise. Das Haus war nicht so schön wie das von Lemex; Vivenna wollte nicht angeberisch erscheinen. Es war eines von vielen in einer sauberen und gepflegten Straße. Das Gebäude war tiefer als breit und wurde auf beiden Seiten durch hohe Palmen begrenzt, die Blicke abhielten, falls jemand von den Nachbarhäusern hinüberspähen wollte.
    Sie war zufrieden. Ein Teil von ihr sperrte sich zwar dagegen, in einem Haus zu wohnen, das – auch wenn es nach hallandrischen Maßstäben bescheiden war – fast so groß wie der Königspalast in Idris war. Doch sie und Parlin hatten sich billigere Stadtteile angesehen und waren nicht begeistert gewesen. Sie wollte nicht an einem Ort leben, wo sie nachts Angst haben musste, vor die Tür zu gehen, besonders seit sie befürchtete, ihr Hauch könnte sie zu einem willkommenen Angriffsziel machen.
    Sie stieg die Treppe hinunter, und die Söldner folgten ihr. Das Haus hatte drei Stockwerke– ein kleines Obergeschoss mit Schlafkammern, die Hauptetage mit der Küche und dem Wohnzimmer und einen Keller für die Vorräte. Das Gebäude war nur spärlich möbliert, und Parlin war zum Markt gegangen, um einige weitere Einrichtungsgegenstände zu kaufen. Vivenna hatte nicht noch mehr Geld ausgeben wollen, aber Denth hatte betont, dass es wichtig sei, den Anschein aufrechtzuerhalten, damit sie keine Aufmerksamkeit auf sich zogen.
    » Um das Haus des alten Lemex wird man sich bald kümmern«, sagte Denth. » Wir haben hier und da im Untergrund angedeutet, dass der alte Lemex tot ist. Was wir nicht mitgenommen haben, wird eine Einbrecherbande heute Nacht plündern. Morgen wird die Stadtwache dort sein und annehmen, dass das Haus ausgeraubt wurde. Die Krankenschwester ist bezahlt, und sie wusste außerdem nicht, wer Lemex in Wirklichkeit war. Wenn niemand für die Beerdigung bezahlt, wird die Verwaltung das Haus pfänden, und Lemex’ Leichnam wird zusammen mit anderen Schuldnern verbrannt werden.«
    Vivenna blieb am Fuß der Treppe stehen und erbleichte. » Das klingt nicht sehr respektvoll.«
    Denth zuckte die Schultern. » Was wollt Ihr dagegen tun? Ihn im Leichenschauhaus für

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