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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Lichtsang.
    » Ihr könnt nicht krank werden, Euer Gnaden.«
    Lichtsang hustete mehrmals schwach, doch Llarimar rollte nur mit den Augen.
    » Bitte, Huscher«, sagte Lichtsang, » kannst du nicht wenigstens ein bisschen mitspielen und so tun, als ob?«
    » So tun, als ob Ihr krank wäret?«, fragte Llarimar und zeigte eine Spur von Belustigung. » Euer Gnaden, dazu müsste ich so tun, als ob Ihr kein Gott wäret. Ich glaube nicht, dass Euer Hohepriester damit ein gutes Beispiel abgeben würde.«
    » Es stimmt doch«, flüsterte Lichtsang. » Ich bin kein Gott.«
    Wieder zeigte Llarimar keinerlei Anzeichen von Verärgerung. Er beugte sich lediglich vor. » Bitte sagt so etwas nicht, Euer Gnaden. Auch wenn Ihr selbst vielleicht nicht gläubig seid, solltet Ihr das nicht öffentlich mitteilen.«
    » Warum nicht?«
    » Um derjenigen willen, die gläubig sind.«
    » Ich soll sie also weiterhin täuschen?«
    Llarimar schüttelte den Kopf. » Das ist keine Täuschung. Es ist nicht ungewöhnlich, dass andere mehr Glauben in sich haben als man selbst.«
    » Scheint dir das in meinem Fall nicht etwas merkwürdig zu sein?«
    Llarimar lächelte. » Keineswegs, da ich Euch kenne. Was ist der Grund für Euer Verhalten?«
    Lichtsang drehte sich um und schaute wieder hoch zur Decke. » Schamweberin will meine Kommandos über die Leblosen haben.«
    » Ja.«
    » Sie wird unsere neue Königin vernichten«, sagte Lichtsang. » Schamweberin befürchtet, die idrische Königsfamilie könnte es auf den hallandrischen Thron abgesehen haben.«
    » Seid Ihr anderer Meinung?«
    Lichtsang schüttelte den Kopf. » Nein. Vermutlich haben sie tatsächlich diese Absicht. Aber meiner Meinung nach weiß das Mädchen– die Königin– nicht, dass sie ein Teil dieser Intrige ist. Ich befürchte, Schamweberin wird das Kind aus Angst zerschmettern. Ich befürchte, sie ist zu aggressiv und wird uns alle in den Krieg stürzen, und ich weiß nicht, ob das vernünftig ist.«
    » Ihr scheint diese Sache bereits gut im Griff zu haben, Euer Gnaden«, sagte Llarimar.
    » Ich will keinen Anteil daran haben, Huscher«, wandte Lichtsang ein. » Ich habe das Gefühl, da hineingezogen zu werden.«
    » Es ist Eure Pflicht, Euch damit zu beschäftigen, damit Ihr Euer Königreich richtig führen könnt. Ihr könnt der Politik nicht aus dem Weg gehen.«
    » Doch, das kann ich, indem ich nicht mehr aufstehe.«
    Llarimar hob eine Braue. » Das glaubt Ihr nicht ernsthaft, oder, Euer Gnaden?«
    Lichtsang seufzte. » Du willst mir doch keinen Vortrag darüber halten, dass sogar meine Untätigkeit politische Auswirkungen hat, oder?«
    Llarimar zögerte. » Vielleicht. Ob es Euch gefällt oder nicht, Ihr seid ein Teil dieses Königreiches– und es hat sogar Auswirkungen, wenn Ihr im Bett bleibt. Wenn Ihr nichts unternehmt, dann sind die kommenden Schwierigkeiten genauso Eure Schuld, wie wenn Ihr sie entfacht hättet.«
    » Nein«, erwiderte Lichtsang. » Nein, ich glaube, du hast Unrecht. Wenn ich nichts tue, kann ich wenigstens nichts kaputt machen. Sicher, ich kann dadurch bewirken, dass es schiefläuft, aber das ist nicht das Gleiche. Das ist es wirklich nicht, egal was die Leute sagen.«
    » Und was wäre, wenn Ihr es besser machen könntet, indem Ihr etwas tätet?«
    Lichtsang schüttelte den Kopf. » Das wird nicht geschehen. Du solltest mich besser kennen.«
    » Das tue ich, Euer Gnaden«, sagte Llarimar. » Ich kenne Euch vielleicht besser, als Ihr Euch vorstellen könnt. Ihr seid schon immer einer der Besten gewesen, die ich je gekannt habe.«
    Lichtsang rollte mit den Augen, aber er hörte auf damit, als er Llarimars Gesichtsausdruck bemerkte.
    Einer der Besten, die ich je gekannt habe …
    Lichtsang richtete sich auf. » Du hast mich gekannt!«, warf er Llarimar vor. »Das ist der Grund, warum du beschlossen hast, mein Priester zu werden. Du kennst mich von früher! Aus der Zeit vor meinem Tod!«
    Llarimar erwiderte nichts darauf.
    » Wer war ich?«, fragte Lichtsang. » Ein guter Mann, behauptest du. Was war an mir, das mich zu einem guten Mann gemacht hat?«
    » Ich kann nichts sagen, Euer Gnaden.«
    » Du hast schon etwas gesagt«, meinte Lichtsang und hob den Finger. » Und jetzt solltest du weitermachen. Bloß nicht umkehren.«
    » Ich habe schon zu viel gesagt.«
    » Na los«, forderte Lichtsang ihn auf. » Nur noch ein bisschen. War ich aus T’Telir? Wie bin ich gestorben?« Wer ist sie – diese Frau aus meinen Träumen?
    Llarimar sagte nichts weiter.
    »

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