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Sturmkönige 02 - Wunschkrieg

Sturmkönige 02 - Wunschkrieg

Titel: Sturmkönige 02 - Wunschkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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und starb vor Scham und Entrüstung. Sein Anteil fiel damit an das arme Kind, das sogleich, von zwanghafter Liebe erfüllt, darum flehte, von dem Händler geheiratet zu werden. Womit auch das Erbe ihres Vaters an ihn übergegangen wäre. Nun aber wurde der Händler doch noch von einem schlechten Gewissen ergriffen – oder von Furcht vor dem gerechten Zorn Allahs, wer weiß? Jedenfalls wollte er seinen dritten und letzten Wunsch nutzen, um all das Übel wieder rückgängig zu machen. An sich wäre das kein ungewöhnliches Anliegen gewesen, und früher hätte der Ifrit es ihm wohl auch gewährt. Stattdessen aber verließen den Wunschdschinn mit einem Mal die Kräfte, und so sehr er sich auch bemühte, dem Begehr des Händlers nachzukommen – es war hoffnungslos. Seine Magie war erloschen, der dritte Wunsch konnte nicht mehr eingelöst werden.«
    »Das rührt mich zu Tränen«, sagte Tarik, »wirklich.«
    »Ja, das dachte ich mir.« Der Stumme Kaufmann stieß ein brüllendes Lachen aus. »Tatsache aber bleibt, dass es einer Menge Leute ganz ähnlich erging. Sie brachten mit ihren ersten beiden Wünschen Unheil über andere oder sich selbst und wollten ihren Fehler mit dem letzten Wunsch wieder rückgängig machen. Doch ihnen allen wurde der dritte Wunsch verweigert, und statt in ungetrübtem Glück mussten sie fortan mit den Folgen ihrer Habsucht und Torheit leben.«
    »Gilt das nur für dritte Wünsche, die irgendetwas wiedergutmachen sollten?«
    »Nein. Seit Jahren scheint es den meisten – oder gar allen – so zu ergehen, die sich auf Ifritmagie eingelassen haben. Zwei Wünsche wurden ihnen erfüllt, aber wenn es darum ging, den dritten einzulösen, war die Wunschmacht der Ifrit schlagartig aufgebraucht. Auch die Ifrit selbst soll das verblüfft haben, und sie alle flohen verstört und erniedrigt hinaus in die Wüste.«
    »Und im Ring des Dritten Wunsches haben sich -«
    »Einige jener Menschen zusammengeschlossen, die sich damit nicht abfinden wollen. Männer und Frauen, die mit ihren ersten Wünschen Schlimmes angerichtet haben, das sie nun um jeden Preis wieder rückgängig machen wollen.«
    Tarik lächelte spöttisch. »Aufrechte Bürger also, die für kurze Zeit ihre Skrupel über Bord geworfen und danach weiche Knie bekommen haben… Du erwartest nicht, dass ich Mitleid mit ihnen habe, oder?«
    Auch der Kaufmann wirkte amüsiert. »Im Grunde ist es lachhaft, ganz recht. Zumal der Ring kein Bund ist, der jedermann offen steht. Seine Mitglieder sind allesamt Bürger von hohem Stand, die genug Einfluss und Reichtum besitzen, um den Vorgängen auf den Grund zu gehen. Es heißt, sie haben Ifritjäger angeheuert, die die Wüsten nach Wunschdschinnen durchkämmen, sie einfangen und zurück zum Ring bringen.« Der Kaufmann bemerkte, dass sich Tariks Züge verhärteten. »Was?«
    »Kennst du einen Mann namens Almarik?«
    »Das ist kein arabischer Name.«
    »Er ist Byzantiner. Aber er steht unter dem Schutz des Kalifen und reitet an der Seite der Falkengarde.«
    Der Kaufmann schüttelte den Kopf. »Nie von ihm gehört.«
    Tarik berichtete ihm von seiner ersten Begegnung mit Almarik, draußen am Rand der Zagrosberge. Vom Interesse des Byzantiners, als Sabatea den Ifrit erwähnte, der sie seit der Schlacht um die Hängenden Städte verfolgt hatte. Und von dem sonderbaren Pochen in der Flasche an Almariks Gürtel, später, als er Tarik vor dem Palast aufgelesen hatte.
    »Was wollte er von dir?«, erkundigte sich der Kaufmann.
    »Er hat mich über Amaryllis ausgefragt.«
    »Und du hast ihm alles erzählt, so wie mir?«
    »Ich hab ihm die Zähne eingeschlagen und seinen Teppich gestohlen.«
    Die Mundwinkel des Alten zuckten. »Muss ich mir Sorgen um meine Nachtigallen machen?«
    »Denkst du, er könnte einer dieser Ifritjäger sein, die für den Ring arbeiten?«
    »Wundern würde es mich nicht.«
    »Warum hat er dann so großes Interesse an einem Dschinnfürsten wie Amaryllis?«
    »Nun, immerhin scheint es einen Zusammenhang zwischen Amaryllis und den dritten Wünschen zu geben. Falls dieser Almarik zum selben Schluss gekommen ist, dann ist es naheliegend, dass er mehr darüber in Erfahrung bringen will.« Der Stumme Kaufmann erhob sich und ging nachdenklich vor den Vogelkäfigen auf und ab. »Versetz dich einmal in seine Lage: Diese Leute geben dir den Auftrag, draußen in der Wüste Wunschdschinne einzufangen und zu ihnen zu bringen. Statt aber ziellos das Dschinnland zu durchkämmen und dich auf dein Glück zu

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