Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
Wirbelsturm dieses Kusses nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Viel zu schnell ist es vorbei, denn Evan zieht sich nach und nach zurück, bis sich ihre Lippen voneinander gelöst haben, auch wenn ihre Körper noch immer fest aneinandergepresst sind. Evan schaut benommen nach unten und löst seine Hand aus Dans Haar, um sie über Dans Wange und an seinem Kinn entlang nach unten gleiten zu lassen, während Dan ihm in die Augen blickt. „Meine Güte!“, flüstert Evan. „So war das nicht geplant.“ Er lässt Dan los und macht einen Schritt zurück und Dans Finger strecken sich und lösen sich von Evans Hemd. „Ich muss jetzt gehen. Du … Bitte lauf nicht mehr weg, okay?“ Und dann ist er derjenige, der wegläuft, ist in wenigen großen Schritten bei der Tür angekommen und reißt sie auf und dann hört Dan das Geräusch seiner Schritte am Fuße der Treppe, noch bevor die Tür wieder zugefallen ist.
Dan steht in der Küche und starrt die Tür an. Dieser Tag war … verwirrend. Er trinkt noch einen Schluck aus seinem Glas, bevor ihm bewusst wird, dass Wasser ihm jetzt nicht reicht. Er geht zurück ins Wohnzimmer zu seiner Flasche Bourbon. Er muss jetzt über einiges nachdenken.
Kapitel 37
A LS Dan am nächsten Morgen aufwacht, hat er einen Kater. Wenn er bedenkt, wie viel er getrunken hatte, nachdem Evan gegangen war, ist es zwar nicht überraschend, aber doch enttäuschend. Dan ist normalerweise kein Optimist, aber irgendwie redet er sich immer wieder erfolgreich ein, dass viel Alkohol bei ihm keine besonderen Nachwirkungen hat. Sein Kopf und sein Magen holen ihn in die bittere Realität zurück.
Ihm ist nicht so übel, dass er sich übergeben muss, aber übel genug, dass er es am liebsten würde. Stattdessen schleppt er sich unter die Dusche. Auch wenn Bettwäsche zur Wohnung gehört, gilt das gleiche offenbar nicht für Handtücher, also trocknet Dan sich mit einem sauberen T-Shirt ab, um dann in Jeans und ein anderes T-Shirt zu schlüpfen. Die Dusche hat geholfen, aber mies fühlt er sich immer noch. Er stolpert auf der Suche nach Kaffee in die Küche, doch wie vermutet hat sich der Ryan-Effekt in Luft aufgelöst und er wird nicht fündig. Er sucht die Autoschlüssel und macht sich auf den Weg zu seinem Pick-up. Er braucht dringend Kaffee und etwas Fettiges um seinen Magen auszukleiden.
Er findet beides in einem Restaurant am Highway und nach dem Essen fühlt er sich beinahe wieder wie ein Mensch. Er findet sogar wieder genug Energie für die Tagesplanung.
Er versucht, sich daran zu erinnern, was genau Evan über die Wiederaufnahme seiner Arbeit gesagt hatte. Er hatte versprochen, sich darum zu kümmern, aber … hatte er gesagt, es wäre bereits geregelt? War da irgendetwas Konkretes neben dem vielen „bleib ruhig“ und „vertrau mir“ gewesen? Dan möchte nicht beim Stall auftauchen, wenn ihm der Zutritt noch nicht erlaubt ist, aber eigentlich möchte er auch noch nicht wieder mit Evan reden. Evans Möglichkeiten vom Vorabend spuken ihm immer noch im Kopf herum und er weiß wirklich nicht, was er tun möchte. Und bis er es weiß, wird es verdammt unangenehm sein, mit Evan zu reden.
Dan beschließt Linda anzurufen. Soweit Dan weiß, ist sie über alles was Evan betrifft informiert, und falls sie es nicht wissen sollte, kann sie es herausfinden. Er verlässt das Restaurant, so dass die kühle Morgenluft seine Kopfschmerzen beruhigen kann, während er die Nummer wählt. Linda hebt beim zweiten Klingeln ab.
„Guten Morgen, Dan.“
„Hallo Linda, wie geht es Ihnen?“
„Mir geht es wunderbar, und selbst?“ Er versucht zu ergründen, ob mehr als nur Höflichkeit hinter dieser Frage steckt, ob sie einen Grund zu der Annahme hat, bei ihm sei irgendetwas nicht in Ordnung. Aber es gelingt ihm nicht – sie ist ausgesprochen professionell und die Feinheiten der Sprache waren noch nie sein Ding.
„Mir geht’s gut, danke. Ähm … ich hatte gestern ein Treffen mit den Sicherheitsleuten und sie haben mich gebeten, das Stallgelände nicht zu betreten, bis ich ihre Erlaubnis habe.“ Er wartet auf ein Zeichen ihrer Überraschung, das aber ausbleibt. „Evan hatte vor, sich darum zu kümmern, aber ich wollte lieber noch einmal nachfragen, bevor ich wieder rausfahre.“
„Hmm.“ Linda klingt, als hätte Dan sie gerade nach einem guten Rezept für Plätzchen gefragt. „Ich bin nicht sicher und Evan ist im Moment nicht erreichbar, aber ich kann schnell in der Sicherheitsabteilung anrufen und
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