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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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starrten mich einen Moment lang überrascht an. Schließlich nickte Anyan. »Entschuldige, Jane. Wir besorgen dir jetzt erst mal was zu essen. Julian?« Er rief den anderen Halbling und wies mit dem Kopf zur Tür, um ihm zu sagen, dass es Zeit zum Aufbruch war. »Ryu, du kannst mit Enrique zurück ins Hotel fahren, er wohnt in der Nähe von Borealis. In Ordnung, Enrique?«
    Der kleine, stämmige Mann nickte und sorgte damit dafür, dass Ryu noch finsterer dreinschaute. Ich zuckte mit den Schultern, als er mich wütend anstarrte. Ryu hätte eigentlich wissen müssen, dass er diesen Kampf nicht gewinnen konnte, und hätte es besser von vornherein auf sich beruhen lassen sollen.
    Julian, Anyan und ich gingen zum Ausgang und hinaus auf den Parkplatz, und diesmal war klar, wer uns beobachtete.
    Als wir gerade ins Auto stiegen, klingelte Anyans Handy. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und schnallte mich an, während ich seiner Seite des Gesprächs lauschte.
    »Hallo? … Hey, Cap … Ja, wir sind auf dem Weg … Cool, danke für den Anruf … Dann sehen wir uns in etwa vierzig Minuten.«
    Anyan grinste mich an, als wir vom Parkplatz auf die Hauptstraße bogen, die uns aus Plano herausführte. »Das war Cappie. Wir essen bei ihr zu Abend.«
    Ich musste an die Essen am Hof der Alfar denken. Für mich waren es immer kurze, aber heftige Spießrutenläufe gewesen, auf der Skala irgendwo zwischen steif und sehr, sehr steif.
    »Müssen wir uns vorher umziehen?«, fragte ich Anyan und warf einen Blick auf mein schwarzes T-Shirt, die graue Kapuzenjacke, meine Jeans und die lilafarbenen Chucks. Nichts davon war nach einem langen Tag in verlassenen Folterstätten besonders sauber.
    Anyan betrachtete mich vom Fahrersitz aus. »Nein, du siehst doch perfekt aus, Jane.«
    Ich schnaubte verächtlich, und sein großer Mund verzog sich zu einem kleinen Lächeln.
    »Ich sehe vielleicht perfekt aus, um schnell einkaufen zu gehen, Anyan. In einem Ghettoladen. Einem Ein-Dollar-Laden. Ich habe sowieso nichts Schickes eingepackt, aber ich könnte mich wenigstens ein bisschen frisch machen …«
    »Wir können noch mal im Hotel vorbeifahren, wenn du willst, aber ehrlich, du siehst gut aus.«
    Ich betrachtete vom Beifahrersitz aus Anyans markantes Profil und setzte meinen skeptischsten Blick auf. Er ignorierte mich.
    »Und das aus dem Mund eines Mannes, der ein T-Shirt mit Hundefutterwerbung trägt …«
    Anyan lachte glucksend. »Den Smoking habe ich in meiner Satteltasche vergessen, sorry.«
    Als ich zu lachen anfing, zuckten seine stahlgrauen Augen zu mir hinüber, und ich empfand seinen Blick wie ein Streicheln. Mein Lachen verklang, und kribbelnde Erregung sprang auf einmal in mir hoch wie ein kleiner Hund.
    Anyans große Hände legten sich fester ums Lenkrad, und ich fragte mich, ob auch er spürte, was da zwischen uns war … dann fluchte er. Und musste lachen.
    Nach einem Moment der Irritation merkte ich, dass er in den Rückspiegel blickte. Ich drehte mich um und sah nichts als Scheinwerfer und Julian, der uns in der Dunkelheit anblinzelte.
    Wieder einmal hatte ich vollkommen seine Anwesenheit vergessen. Ich musste an mein eigenes Leben nach Jasons Tod denken und daran, wie auch ich mich lange Zeit hinter Unscheinbarkeit versteckt hatte. Wie es schien, waren wir es beide gewohnt, uns zu verstecken, und das machte mich unendlich traurig.
    »Ach, Ryu.« Der Barghest gluckste und holte mich damit wieder in die Gegenwart zurück. »Das war so klar. Jane, Julian, haltet euch fest, wir müssen einen Alfar-Spion abhängen …«
    Und mit diesen Worten gab Anyan Vollgas. Der gewaltige Geländewagen mochte ja vielleicht gesetzt und korrekt wirken, doch er hatte mächtig Kraft unter der Motorhaube.
    Viel zu schnell rasten wir die dunklen Landstraßen entlang. Anyan ging mit Vollgas in die Kurven, wobei ich jedes Mal entweder an seinen massigen Körper oder gegen die Beifahrertür gedrückt wurde.
    »Sorry«, murmelte er immer, wenn ich gegen ihn prallte. Aber der Barghest klang nicht so, als täte es ihm wirklich leid, sondern eher so, als bereite es ihm ein diebisches Vergnügen.
    Irgendwann merkte ich, dass Anyan mit Ryu spielte. Der Motor heulte nicht mehr so laut, und ich sah, wie Anyan durch den Rückspiegel spähte, während das Auto langsamer wurde.
    »Oh, Ryu … von allen Autos, die da waren, hast du ausgerechnet Enriques Schrottkiste klauen müssen?«, sagte der Barghest lachend.
    Ich konnte es nicht glauben.
    »Würdest du bitte

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