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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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Gottes, der durch einen Wirbelwind mit ihm sprach, mochte ja vielleicht ätzend gewesen sein, aber zumindest hat er zu ihm gesprochen. Allein die Tatsache, dass er etwas dazu sagte, bedeutet ja, dass hinter diesem Sturm, der so viel Unglück über Hiobs Leben gebracht hat, etwas stand. Mit anderen Worten, die Stimme sprach von einem Zweck und untermauerte damit die Vorstellung, dass die Dinge aus einem bestimmten Grund passieren, selbst wenn diese Gründe für Hiob nicht nachvollziehbar waren.
    Aber wenn ich gegen den Wirbelwind antobe, bekomme ich nichts, Anyan. Wenn ich trauere, folgt auf meine Tränen bloß Schweigen, und wenn ich wütend werde, dann lacht sich Jarl bloß ins Fäustchen und plant die nächsten Grausamkeiten.«
    »Also was willst du jetzt tun?«
    »Ich muss aufhören, diese Fragen zu stellen. Ich muss aufhören darüber nachzudenken . Ich muss handeln .«
    »Was meinst du damit, handeln?«
    »Ich muss Jarl das Handwerk legen«, antwortete ich. Und bevor Anyan mir widersprechen konnte, fuhr ich fort. »Ich weiß, dass Jarl ein Alfar ist und einer der mächtigsten noch dazu. Mir ist auch klar, dass er, abgesehen von all der Macht, über die er selbst verfügt, auch noch die Unterstützung des Königspaars und aller anderer Alfar am Hof genießt.
    Aber all das spielt keine Rolle. Man muss ihn aufhalten . Und wenn das bedeutet, dass die Jane True, die ich bin, nicht gut genug ist, tja, ich kann mich ändern – bis ich schlau genug und stark genug und skrupellos genug bin, diesen Mistkerl zu stoppen.«
    Meine Stimme war ziemlich laut geworden und schallte sogar für meine eigenen Ohren ein bisschen ungestüm und überspannt durchs Hotelzimmer. Aber ich meinte jedes Wort so, wie ich es sagte.
    Ich bin es so leid, schwach zu sein , dachte ich und spürte, wie sich meine Fäuste ballten, während eine Welle aus Schmerz und Wut meine kühle Fassade bedrohte.
    Anstatt mir zu widersprechen, wie ich es erwartet hatte, reagierte Anyan, indem er sich auf die Seite rollte, sodass sein Kopf meine Hüfte berührte.
    »Kannst du mich mal am Schulterblatt kratzen?«, fragte er zu meiner Überraschung.
    »Was?«
    »Kannst du mich am Schulterblatt kratzen? Da juckt es mich schon die ganze Zeit. Ich hatte gehofft, du könntest mich da kratzen.«
    Ich starrte den Barghest irritiert an. Normalerweise war er der Erste, der mich zurechtwies, wenn ich versuchte die Kampf-Jane heraushängen zu lassen. Aber dann zuckte ich mit den Schultern und fing an, ihn zu kratzen, und als er knurrte und hechelte, gruben sich meine Fingernägel fester in seine Seite. Ich lächelte, doch dann lief ich rot an, denn ich erinnerte mich wieder daran, dass er nicht bloß ein schwarzer Hund war, sondern Anyan . Meine Finger wurden zögerlicher und hörten dann ganz mit dem Kraulen auf. Er zuckte daraufhin mit dem Ohr und schielte mit seinem grauen Auge zu mir hoch, als wolle er sagen: »Verdammt, nicht aufhören«, also kraulte ich ihn weiter.
    Schließlich brummte er: »Genug.«
    Er stand auf, schüttelte sich, und Büschel schwarzer Hundehaare rieselten auf meine vorher makellose Tagesdecke. »Das war wunderbar. Und jetzt reden wir Klartext.«
    Ich verzog das Gesicht. Ich hatte wirklich gehofft, er würde mich in Ruhe lassen …
    »Du bist wütend«, sagte er.
    Ich schnaubte bloß geräuschvoll.
    »Aber du kannst doch nicht bloß Wut verspüren?«, versuchte er mich anzustoßen.
    »Nein«, antwortete ich. »Das tue ich auch nicht. In Wahrheit drücke ich die Wut weg. Ich will einfach nur etwas tun, Anyan. Zorn und Trauer haben mich noch nie weit gebracht. Sie haben mir weder meine Mutter zurückgebracht, nachdem sie verschwunden war, noch haben sie Jason wieder lebendig gemacht. Und sie werden auch den Mord an Iris und meiner Mutter nicht rächen können.«
    »Also ist es das, was du willst? Rache?«
    Ich lachte, aber es klang trocken und bitter.
    »Ja, Anyan! Ich will wirklich Rache«, flüsterte ich schließlich mit einer Stimme, die so kalt und entschlossen klang, es hätte Jarl selbst sein können, der da sprach.
    Anyan drehte sich herum, damit er mich direkt ansehen konnte. Eine seiner Vorderpfoten hing unbequem über die Bettkante, denn er war weit genug vorgerutscht, um mir direkt ins Gesicht blicken zu können.
    »Was ist los mit dir, Jane?«, fragte er, als hätte ich ihm nicht eben genau gesagt, was ich fühlte.
    »Habe ich dir doch erklärt«, sagte ich gereizt.
    »Nein, du redest davon, was du willst, aber du hast noch nichts

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