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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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wichtiger.
    All diese Details erfuhr ich natürlich erst im Nachhinein. Denn an was ich mich tatsächlich erinnerte, war in etwa Folgendes:
    Lärm, Gebrüll, Hand am Rücken – dürfte Anyans sein – vorwärts, vorwärts, es geht vorwärts, oh mein Gott, ich will da nicht rein, Scheiße, wir sind drin, vielleicht ist Iris hier irgendwo? Überall Rauch, brennende Augen, oh mein Gott, ich mach mir gleich in die Hose, verdammt, das ist Blut, was, wenn es einen von uns getroffen hat, was, wenn es Iris ist, Laborkittel, oh Gott sei Dank, es ist einer von den Bösen, die Frauen, die armen Frauen, ich kann Iris nirgends sehen, ich wusste ja, dass sie nicht hier ist, aber was, wenn sich die Drudenfrau geirrt hat und sie hier irgendwo versteckt ist, da ist dieser Scheiß-Kappa, er ist auch tot, Meereskodex, Wichser! Oh nein, er hat eine von den Geiseln erwischt, aber jetzt ist er tot und die anderen zwei auch, WO IST IRIS , ich habe ja überhaupt nichts getan, war’s das?
    Und das war es dann tatsächlich. Denn nach all dem Chaos und der Angst drückte der große Daumen einen anderen Knopf, und die Zeit lief wieder in normalem Tempo. Ich stand mitten im Raum, Anyans eine Hand noch immer auf Taillenhöhe an meinem Rücken, in der anderen hielt er eine überflüssig gewordene Magiekugel.
    Nach einer Weile merkte ich, dass ich zitterte. Alles war erledigt und überstanden, aber ich zitterte noch immer wie eine mittelalterliche Jungfrau in ihrer Hochzeitsnacht. Ich schlotterte sogar so sehr, dass mir der verdammte Helm schon wieder über die Augen rutschte. Aber diesmal ließ ich ihn einfach, denn er blendete alles andere aus, bis Anyan ihn mir schließlich behutsam aus dem Gesicht schob.
    »Alles okay?«
    Ich sah ihn an und schwieg. Eine Mischung aus Angst und Adrenalin hielt meine Zunge in Beschlag.
    »Jane?«
    Ich suchte und fand schließlich meine Fähigkeit zu sprechen wieder. »War es das?«, fragte ich immer wieder, denn ich war noch immer nicht in der Lage, weiter zu denken als über die Vorstellung hinaus, dass es vorbei war.
    »Ja, Süße, das war’s. Und du warst super.«
    Ich stand blinzelnd da. »Also, ist jetzt alles vorbei? Und wir sind sicher?«
    »Ja, das sind wir«, sagte Anyan sanft. »Alles ist vorbei, und wir sind sicher. Und all die Frauen auch. Aber geht es dir gut?«
    Das Herz klopfte mir noch immer bis zum Hals, das Adrenalin ließ mich am ganzen Körper zittern, und ich spürte das Blut durch mein Hirn pulsieren, als bekäme ich jeden Augenblick einen Schlaganfall. Aber abgesehen davon fühlte ich mich … um ehrlich zu sein und trotz des ganzen Chaos um mich herum … fantastisch.
    »Das war so cool«, sagte ich schließlich. »Ich meine, ich habe eigentlich gar nichts gemacht, aber es war so cool. So müssen sich diese Leute fühlen, die aus Flugzeugen springen …«
    Anyan lachte, und seine schiefe Nase kräuselte sich vor Vergnügen. »Süße, du warst fantastisch. Und du hast durchaus etwas getan. Als ich zu dir sagte ›Vorwärts‹, bist du vorwärtsgegangen. Weißt du, wie viele Neulinge bei ihrem ersten Einsatz Reißaus nehmen? Außerdem ging es hierbei ja nie darum, dass du gleich jemanden um die Ecke bringst. Es waren ja auch nur ein paar Bösewichte, aber viele Geiseln. Es ging darum, genug Schlagkraft zu haben, damit wir die Frauen lebend da rausholen können. Und dabei hast du geholfen.«
    Ich grinste bei Anyans Worten. Plötzlich merkte ich, dass etwas Wahres darin lag, denn irgendwann hatte ich direkt zwischen dem Kappa und der Zelle von einer der Geiseln gestanden.
    Ich war ein menschlicher Schutzschild , sagte ich mir ziemlich stolz. Na ja, gut, ein Halblingsschutzschild … aber wo wir schon einmal von Schilden sprechen, warum hat die Havsrå sich nicht vor der Attacke durch den Kappa abgeschirmt? Und wie ist es überhaupt möglich, dass drei Leute fünf Übersinnliche gefangen halten können?
    Ich stand noch so lange da und starrte dämlich in den Raum, bis die Übernatürlichen, die den Ort nach Spuren untersuchen sollten, nachrückten. Einige Wesen durchwühlten die Arbeitsplätze und die Aktenschränke, während andere die verschiedenen medizinischen Instrumente erfassten und einpackten, die überall wild durcheinanderlagen.
    Isolde kam zusammen mit zwei anderen hochrangigen Offizieren herein. Sie blieben immer wieder stehen, um verschiedenen Teammitgliedern zu gratulieren.
    »Also, du hast dich wirklich gut geschlagen, Jane«, fasste Anyan noch einmal zusammen, und ich konnte

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