Sturmwarnung
Severe Storms Laboratory über die Frage,
ob sich die Sonne plötzlich abgekühlt hatte. Was würde geschehen, wenn ein
Sturm mit Windgeschwindigkeiten von 350 Stundenkilometern über Tokio
hereinbrach?
Die gesamte Menschheit
hielt den Atem an.
4
Unbekannte Menschheit
In Form ihrer frühesten Mythen besitzt die Menschheit
weitreichende Aufzeichnungen über eine gewaltige Umwälzung, die sich auf der
Erde abgespielt haben muss. Die einzelnen Kulturen halten sie auf unterschiedliche
Weise fest, aber ein Zusammenhang lässt sich bei allen erkennen: extremes
Wetter. Sehr häufig findet man Geschichten von Sintfluten. Wenn wir die
Vorstellung akzeptieren, dass unsere Vorfahren ihre Welt aufmerksam
beobachteten, dann könnten sich diese Mythen durchaus als Botschaften erweisen,
möglicherweise sogar als höchst dringende.
Während der
gesamten Entwicklung unserer Spezies war – und ist – die Erde einem umfassenden
Wetterkreislauf unterworfen. Dieser sorgt dafür, dass unser Klima zwischen
langen, von entsetzlicher Kälte bestimmten Perioden und kurzen Abschnitten mit
freundlichen, milden Bedingungen schwankt, die jeweils abrupt und
höchstwahrscheinlich von Katastrophen begleitet enden.
Die meiste
Zeit siedelte die Menschheit in südlichen und mittleren Breiten. Nach und nach
wanderte sie von Afrika nach Asien; die im Norden gelegenen Lebensbereiche
vermied sie weitgehend. Das änderte sich vermutlich erst gegen Ende der letzten
Eiszeit, als die Cromagnon-Völker in einem Jahrtausende dauernden Prozess nach
Norden vordrangen. Erleichtert wurde ihnen das durch sachkundig gefertigte
Steinwerkzeuge, bessere Kleidung und die Fähigkeit, effektivere Behausungen zu
errichten. Diese Entwicklung führte zu einer Explosion der menschlichen Kultur und
Zivilisation in einem nie dagewesenen Ausmaß.
Bisher hat
die Meinung vorgeherrscht, dass danach ein stetiger, linearer Fortschritt
eingesetzt habe und auch das Wachstum der menschlichen Zivilisation ein
evolutionärer Prozess gewesen sei.
Diese
Sichtweise wird aber nicht notwendigerweise von den vorgeschichtlichen
Zeugnissen bestätigt. Letztere sprechen eher für die Auffassung, dass
kulturelles Wachstum einer physikalischen Evolution ähnelt, bei der lange
Perioden des Gleichgewichts von plötzlich auftretenden Veränderungen
akzentuiert werden. Damit wird auch die Auffassung gestützt, dass selbst
Hochkulturen aussterben und verschwinden können.
Wie wir sehen werden, ist es
sehr gut möglich, dass es auf diesem Planeten lange vor der unseren eine weit
fortgeschrittene Zivilisation gegeben hat und viele unserer ältesten Mythen in
Wahrheit von deren akkuraten, aber völlig unterschiedlichen Darstellungen der
Welt und der Katastrophe abgeleitet sind, die zu ihrem Untergang geführt hat.
Es existieren handfeste Indizien, die nahe legen, dass diese Kultur sehr wohl
wusste, woran sie zugrunde gegangen ist, und uns eine Warnung hinterlassen hat.
Wenn
Zivilisationen aussterben, können ihre Errungenschaften verloren gehen,
manchmal für Jahrtausende, manchmal für immer… Wie zerbrechlich eine
Zivilisation im Grunde ist, belegt allein schon der Untergang des römischen
Reiches.
Bis zum Jahr
200 nach Christus hatte sich in ganz Europa eine geistig hochstehende,
technisch effiziente und wirtschaftlich äußerst mächtige Zivilisation
ausgebreitet. Sie besaß eine einheitliche Sprache, eine einheitliche Währung
und eine zentrale Regierung, deren Maßnahmen ein schriftlich festgehaltener, in
sich schlüssiger Kodex zugrunde lag. Die Bürger dieses Staates wurden im Lesen
und Schreiben unterrichtet: eine leistungsfähige, von oben bis unten straff
organisierte stabile Gesellschaft war entstanden. Zu ihren Errungenschaften
zählte ein systematisch angelegtes Straßennetz, das vielerorts bis heute
erhalten geblieben ist. Trotzdem hat am Ende ein unglückliches Zusammenwirken
verschiedener Ereignisse zu ihrem Niedergang geführt.
Das römische
Weltreich löste sich auf, und wir können uns heute kaum vorstellen, wie
umfassend dieser Verlust war. Innerhalb von drei Jahrhunderten nach dem Fall
Roms war Westeuropa in eine Unzahl von Herrschaftsgebieten zerbrochen; in jedem
dieser Reiche wurde eine andere Sprache gesprochen, die Kunst des Schreibens
war praktisch verloren gegangen. Paris und London, die unter den Römern
blühende Metropolen gewesen waren, schrumpften zu permanent von fremden Horden
belagerten Siedlungen, was allerdings nichts daran änderte, dass
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