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Sturmwarnung

Sturmwarnung

Titel: Sturmwarnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Art Bell , Whitley Strieber
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sie auch
weiterhin zu den größten Städten Europas zählten. In Rom ließen Hirten ihre
Herden zwischen den überwucherten Ruinen weiden. Die Macht des Gesetzes wurde
von der Macht der Waffen abgelöst. Der Ruhm Roms wurde zu einem Mythos. Tausend
Jahre sollte es dauern, bis man in der italienischen Renaissance damit begann,
seinen alten Glanz wieder zu entdecken. Von all seinen großartigen
Einrichtungen hatte bis dahin allein die römische Kirche den Untergang
überlebt. Und erst jetzt, beinahe 2000 Jahre später, führt Europa wieder eine
einheitliche Währung ein und bewegt sich langsam auf eine wirkungsvolle
Zentralregierung zu. Dass Europa jemals wieder zu einer einheitlichen Sprache
findet, ist heute eher unwahrscheinlich.
    Wenn eine derart mächtige
Zivilisation in geschichtlicher Zeit verloren gehen konnte, wie muss es dann
erst um weiter zurückliegende Epochen bestellt gewesen sein? Eine gewalttätige
Umwälzung kann leicht dazu führen, dass von einer Kultur wenig mehr als Mythen
und geheimnisvolle Ruinen zurückbleiben.
    Tatsächlich ist die Welt
voller rätselhafter Ruinen, wofür das wohl bekannteste Beispiel der ägyptische
Sphinx sein dürfte. Laut der in Archäologenkreisen vorherrschenden Meinung hat
ihn etwa 2500 v. Chr. Pharao Chephren erbauen lassen. Als Beleg wird eine Stele
mit Chephrens Emblem gewertet, die Thutmosis IV. unmittelbar davor errichtete.
    Diese Theorie
ist allerdings mit drei Problemen behaftet. Zunächst stellt dieses Zeichen
nicht den einzigen Bezug zum Sphinx dar. So gibt es eine im neunzehnten
Jahrhundert von dem Ägyptologen Auguste Mariette entdeckte Stele, die ebenfalls
Hinweise auf den Sphinx enthält, aber eindeutig vor Chephrens Herrschaft errichtet
wurde.
    Der zweite
Schwachpunkt liegt darin, dass der Sphinx aus einem riesigen Sandsteinblock
gemeißelt wurde, der heute größtenteils unterhalb des Wüstenbodens liegt. Mit
anderen Worten: Er wird ständig aufs Neue von Sand zugedeckt. Aber wer würde
ein Monument an einem Ort errichten, wo es zwangsläufig binnen weniger Jahre
zugeschüttet wird?
    Zum dritten –
und größten – Problem: Geologen haben am Stein Spuren von Erosion durch Wasser
festgestellt. Nun fällt aber in der ägyptischen Wüste nie so viel Regen, dass
diese spezifischen Erosionsmerkmale davon herrühren könnten. Ähnliche Merkmale
wurden von dem Gelehrten John Anthony West nicht nur am Sphinx nachgewiesen,
sondern auch an einem zweiten bislang noch rätselhaften Bauwerk, das unter dem
Namen Osireion bekannt geworden ist. Wests Ergebnisse sind schnell von 300
Mitgliedern der Geological Society of America aufgegriffen worden,
stoßen aber bei Ägyptologen auf Widerspruch, die darauf verweisen, dass es dort
in der angeblichen Bauzeit kein Wasser gab.
    Wenn nun
tatsächlich Wasser am Sphinx genagt hat, muss er zwangsläufig vor der
historischen Zeit von einer seitdem verschwundenen Zivilisation errichtet
worden sein. Das hieße also vor mindestens 10000 Jahren, als Ägypten noch ein
feuchteres Klima hatte. Andererseits haben Ausgrabungen ergeben, dass die
Menschen, die Ägypten damals bevölkerten, primitive Jäger und Sammler waren.
    Wie können
sie dann ein derart erhabenes Bauwerk wie den Sphinx geschaffen haben? Seine
Ausmaße sind mit 20 Metern Höhe und über 70 Metern Länge wirklich gewaltig. Um
ein solches Bauwerk aus Felsgestein zu meißeln, müssten auch heute noch
Hunderte von hoch qualifizierten Steinmetzen daran arbeiten. Doch die
Werkzeuge, die wir aus dieser Zeit finden, sind denkbar schlicht. Sie befähigten
die damaligen Bewohner allenfalls zum Töpfern, Weben und zur Jagd mit Pfeil und
Bogen sowie Speeren mit vorne zugeschliffener Steinspitze.
    Dieser
mächtige Sphinx kann jedoch nur von einer Hochkultur geschaffen worden sein,
nicht von einer Bevölkerung aus Sammlern und Jägern. Insofern ist es nur zu
verständlich, wenn die Ägyptologen mit den Ergebnissen der Geologen nichts
anzufangen wissen. Wie können sie auch einer Rückdatierung zustimmen, die eine
unglaubliche architektonische Leistung in eine Zeit verlegt, in der man gerade
erst das Töpfern entdeckt hatte und zum Schnitzen primitiven Flintstein
verwendete?
    Nun sind aber
auch andere Kunstwerke dieser Art über die ganze Welt verstreut. Kann es sein,
dass in einem isolierten oder verloren gegangenen Gebiet eine Zivilisation mit
beträchtlichen Kenntnissen und Fähigkeiten existierte, die auf der ganzen Welt
solche Monumente geschaffen hat? Kann es sein, dass sie von

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