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Sturmwarnung

Sturmwarnung

Titel: Sturmwarnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Art Bell , Whitley Strieber
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zur Schaffung von
Zivilisationen viel früher ansetzen müssen.
    Wir haben
immer angenommen, eine Zivilisation – also eine strukturierte Gesellschaftsform
– würde ausschließlich durch das geschriebene Wort definiert. Es ist jedoch
durchaus möglich, dass eine hochkomplexe Gesellschaftsform, die Dinge wie
Ingenieurs- und Baukunst umfasste, sich zuerst entwickelte und die Schrift erst
danach kam.
    Es ist nach
wie vor auszuschließen, dass die erste Zivilisation bereits vor 100000 Jahren
entstanden sein soll, andererseits können die Anfänge einer menschlichen
Gesellschaft im heutigen Sinn sehr viel länger zurückliegen als 7000 Jahre.
Wenn Sprache, Schiffbau und Navigation so viel früher möglich waren als bisher
angenommen, drängt sich der Schluss auf, dass es auch schon vorher Zivilisationen
gab.
    1992 haben
deutsche Paläontologen in einem für den Tagebau bestimmten Gebiet in
verzweifelter Eile tiefe Ablagerungsschichten untersucht, ehe sie den schweren
Maschinen weichen mussten. Am 20. Oktober gelang ihnen eine überraschende
Entdeckung: eine erhalten gebliebene Wurfkeule, die über 400000 Jahre alt war.
Solche Keulen bedeuten der Lanze gegenüber insofern einen technischen
Fortschritt, als damit Reichweite und Fluggeschwindigkeit gesteigert wurden.
Aber die Bedeutung dieses Fundes geht noch weiter: Um ein solches Gerät zu
benutzen, muss man die Wirkung des Windes erkennen und berücksichtigen sowie
Entfernungen richtig einschätzen können. Und um beim Ausholen die Hebelwirkung
von Arm und Oberkörper auszunützen und zugleich zu zielen, sind beträchtliche
Fähigkeiten vonnöten – Fähigkeiten, die gelehrt und geübt werden müssen. Mit
anderen Worten: Eine gewisse Intelligenz und eine strukturierte Gemeinschaft
müssen vorhanden gewesen sein, um den Gebrauch der Wurfkeule – ganz zu
schweigen von ihrer Entdeckung und Herstellung – zu ermöglichen.
    Bald darauf
gelang ein noch sensationellerer Fund. Vor Hunderttausenden von Jahren
benutzten diese Menschen nicht nur Wurfkeulen, sondern fertigten auch Speere
an, die modernen Speeren, wie sie bei Olympischen Spielen benutzt werden, in
nichts nachstehen und vielen in geschichtlichen Zeiten entstandenen Waffen
sogar überlegen sind. Sie wurden aus Fichtenholz geschnitzt, wobei der älteste
und dichteste untere Teil des Baumes für die Spitze verwendet wurde. Diese
Methode erforderte mehr Arbeit, weil der Stamm mit bekanntermaßen äußerst
einfachen Steinwerkzeugen genau dort zugespitzt werden musste, wo er am
dicksten und härtesten war. Und vergessen wir nicht, dass diese Wesen erst eine
Vorstufe des heutigen Menschen waren.
    Weil der
Schwerpunkt vorne an der Spitze lag, konnten unsere Vorgänger ihre Speere
weiter, schneller und zielgenauer werfen. Um überhaupt den Nutzen solcher
Eigenschaften zu erkennen, bedarf es zumindest einiger Grundkenntnisse der
Ballistik und der aufmerksamen Beobachtung von Flugbahnen.
    Früher hat
die Auffassung vorgeherrscht, die ersten Spuren komplexen menschlichen Denkens
und Handelns lägen etwa 150000 Jahre zurück. Diese Sichtweise hat sich
inzwischen geändert. Komplexes Denken und Handeln setzten vor bereits 800000
Jahren ein, wenn nicht noch früher.
    Wir waren denkende, planende
Lebewesen, lange bevor wir uns zu Menschen im heutigen Sinne entwickelt haben.
    Und doch
machte man 1998 die Entdeckung, dass das Gehirn der Hominiden eine deutlich geringere
Kapazität hatte als bisher angenommen. Mithilfe eine CAT-Scanners erhielten die
Wissenschaftler erstmals genauere Daten über den Schädel eines der mutmaßlichen
frühen Vorgänger der Menschheit, des Australopithecus, und es konnte
nachgewiesen werden, dass sein Gehirn entgegen allen bisherigen Vermutungen
nicht größer als das eines Schimpansen war. Das legt den Schluss nahe, dass es
sich bei den anderen Hominiden ähnlich verhielt. Und trotzdem waren diese nur
begrenzt zur Sprache befähigten Wesen in der Lage, komplex zu denken und
anspruchsvolle Werkzeuge herzustellen.
    Wie aus
neueren Studien hervorgeht, hängt Intelligenz offenbar nicht von der Größe des
Gehirns ab, sondern eher von seiner Struktur. So ist beispielsweise der
afrikanische Graupapagei mit einem Gehirn ausgestattet, das so groß ist wie die
Spitze eines kleinen menschlichen Fingers und trotzdem beträchtlich klüger als
das Rhinozeros mit einem hundertmal so großen Gehirnvolumen.
    Das Gleiche
gilt für den frühen Menschen, der Äonen vor unserer Zeitrechnung längst
sprechen, übers Meer

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