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Sturmwelten 02. Unter schwarzen Segeln

Sturmwelten 02. Unter schwarzen Segeln

Titel: Sturmwelten 02. Unter schwarzen Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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weiterreiten?«
    Der Offizier kniff die Augen zusammen. »Reiten? Wohl kaum. Ich glaube dir kein Wort, Bürschchen. Und die Armee kann so ein Pferd gut gebrauchen. Und solche Stiefel ebenfalls. Los, leer’ deine Tasche aus, damit ich sehen kann, was für Geschäfte du hast und ob irgendwas von deinem Zeug für die Glorie Géronays zu gebrauchen ist. Und was ist das für ein Viech auf deiner Schulter? Schaff es fort, oder ich lasse darauf Zielübungen abhalten.«

    Jaquento fluchte leise und setzte die Echse vorsichtig auf den Boden. Sinosh war klug genug, sofort einige Schritte davonzulaufen, während der junge Hiscadi vorsichtig eine Hand ausstreckte, um die Satteltasche des Pferdes zu öffnen. Er hatte keine Ahnung, was sich darin befand, da er noch nicht hineingeschaut hatte, seit sie Sargona verlassen hatten.
    Lass es Brot und Leibwäsche sein, betete er im Stillen, doch das Erste, was seine Finger ertasteten, war der Griff einer Pistole. Er hob sie aus der Tasche und hörte sofort, wie der Hahn eines der Gewehre gespannt wurde. Er ließ die Pistole zu Boden fallen.
    »Das reicht mir allmählich«, verkündete der Anführer der Géronay. »Ich denke, du wirst uns ein Stück begleiten, und dann finden wir genauer heraus, welcher Art deine Geschäfte sind. Enouis, steig ab und fessle den Mann.«
    Während der eine Soldat den Lauf seines Gewehres unverwandt weiter auf Jaquento richtete, stieg der andere ab, schnallte seine Muskete am Sattel fest und nahm ein Seil aus der Satteltasche. Doch als er auf den Hiscadi zutreten wollte, ertönte eine weibliche Stimme zwischen den Bäumen hindurch, die sich links von Jaquento befanden: »Lassen Sie die Waffe fallen, oder Ihr Vorgesetzter ist ein toter Mann!«
    Die Stimme sprach Hiscadi mit einem starken Akzent.
    Der Soldat zu Pferde blickte kurz zu seinem Offizier, der nickte. Dann senkte der Mann die Waffe.
    »Fallen lassen!«, rief Roxane, denn nur sie konnte es sein. Der Einheit sei Dank für die sturen Thayns, dachte Jaquento reuig.
    »Nehmen Sie das Gewehr auf«, ordnete Roxane an, doch als sich Jaquento nach der Waffe bückte, hob der Offizier die Arme und stieß ein Wort in einer Jaquento unbekannten Sprache hervor.

    Ein Maestre, schoss es ihm durch den Kopf, als er auch schon einen Schrei von Roxane hörte, gefolgt von einem dumpfen Knall. Ohne zu überlegen duckte er sich und rammte dem Offizier seinen Kopf in den Bauch. Gemeinsam stürzten sie zu Boden.
    Ein Hieb traf den Hiscadi in die Nierengegend, und er selbst schlug mit der Faust in das Gesicht des Offiziers, bis dieser die Augen verdrehte und offenkundig ohnmächtig wurde.
    Der Hiscadi sprang auf die Füße und sah eben noch Roxane, die mit dem Uniformierten, der Jaquento hatte fesseln sollen, um das Gewehr rang. Der Mann hatte es zu fassen bekommen und hämmerte Roxane nun den Gewehrkolben gegen die Schulter. Dann trat sie ihrem Gegner mit voller Wucht gegen ein Knie, was diesen zurücktaumeln ließ und es ihr ermöglichte, ihm das Gewehr aus der Hand zu reißen.
    Der dritte Géronay wollte eben aus dem Sattel steigen, um in den Kampf einzugreifen, als Roxane erneut auf ihn anlegte. »Bleiben Sie oben!«, ordnete sie an, und Jaquento griff dem Tier so in die Zügel, dass es hochging und seinen Reiter abwarf.
    »Los, verschwinden wir!«
    Jaquento und Roxane schwangen sich auf die Pferde: der Hiscadi auf sein eigenes, die Offizierin hastig auf eines der Gérons.
    »Dort hinunter.« Jaquento deutete auf einen schmalen Pfad, der in einen Olivenhain führte, und lenkte sein Reittier darauf zu.
    Roxane folgte ihm, und sie galoppierten davon, so schnell sie es vermochten.

ROXANE

    Je tiefer die Sonne sank, desto mehr zeigte sich die Erschöpfung der Pferde und desto klarer wurde, dass sie es an diesem Tag nicht mehr bis nach Boroges schaffen würden, um Groferton und den Mauresken dort wiederzutreffen. Sie kamen nur noch langsam voran, und Roxane merkte mittlerweile die Strapazen deutlich in den bleischweren Gliedern. Ein rascher Blick in Jaquentos Gesicht zeigte ihr, dass es ihm kaum besser gehen konnte.
    »Wir sollten allmählich anhalten. Die Sonne wird bald untergehen, und wenn ich ganz ehrlich bin, falle ich gleich aus dem Sattel.«
    Sie war auf einen zynischen Kommentar von ihm gefasst, doch stattdessen erwiderte er nur: »Ihr habt recht. Wir brauchen eine Rast.«
    Er deutete eine kleine Anhöhe hinauf. »Von dort oben sehen wir vielleicht etwas.«
    Von der Kuppe des Hügels entdeckte die junge Offizierin

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