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Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Titel: Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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manövrierfähig werden«
    »Gut. Wir müssen die Siorys in den Kampf zurückbringen, denke ich. Dieser Tag ist noch nicht zu Ende. Wir kommen zurück und unterstützen Sie, wenn es glücklich ausgeht. Beten Sie zur Einheit, dass es das tut.«
    Lirney salutierte. »Das werden wir, Thay. Die Männer und Frauen der Alcander werden die Drachentöterin nicht vergessen.«

SINAO

    Obwohl die Feinde sich erbittert wehrten, drang die Masse der Matrosen und Soldaten von der Imperial auf das viel größere Schiff vor. Die junge Paranao versuchte, die Vigoris zu formen, um jene um sich herum vor Kugeln, Granaten und Splittern zu schützen, aber in der Hitze des Gefechts gelang es ihr nur schwer, sich zu konzentrieren. Manoel und sogar Lamworth hingegen liefen und zauberten, als wären sie nicht umgeben von Tod, Blut und Vernichtung. Manoel sprang an ein Seil und kletterte es so schnell empor, dass er die Bordwand hochzufliegen schien. Selbst dabei gelang es ihm, die Vigoris in eine halbwegs passende Form zu gießen, und eine Granate, die an ihm vorbeisegelte, wurde von einem kurzen Stoß davongeschleudert und landete harmlos im Wasser.
    »Vorwärts!«, brüllte Thyrane irgendwo hinter Sinao. Dann wurde sie von der Woge aus drängelnden, stinkenden und blutenden Leibern mitgerissen und zwängte sich an der Mündung einer der Kanonen vorbei durch eine Geschützluke in das feindliche Schiff.
    Zu ihrer Linken wurde geschossen, Stahl schlug auf Stahl, ein Mann fiel zu Boden, das Gesicht halb entzweigehauen. Es war, als würde der Schock, ausgelöst durch diesen Anblick, eine innere Barriere in ihr einreißen. Sinao öffnete sich für die Vigoris und gab ihr Form; mit einem Ruck löste sich
eine der Kanonen, die dicken Taue rissen einfach ab, dann raste das fast drei Tonnen schwere Ungetüm in die Menge der Feinde, die sich achtern zur Gegenwehr versammelt hatten. Das Geschütz fegte durch ihre Reihen, schleuderte Männer und Frauen links und rechts davon, brach Knochen und zerquetschte Gliedmaßen.
    Durch den gelungenen Angriff angefeuert, drangen die Krieger der Imperial auf ihre Feinde ein, und Sinao tat, was sie konnte, um sie im Kampf zu unterstützen. Zweimal wehrte sie Granatwürfe ab. Ihre Magie fing die Geschosse auf und schleuderte sie zurück, so dass sie mitten unter den Feinden explodierten.
    Das ganze Deck war in Rauch und Qualm gehüllt, überall lagen Körper, Verwundete wanden sich am Boden, Tote lagen quer über Kanonen und übereinander, und der mit Sand bestreute Boden färbte sich rot.
    Langsam wurden die Verteidiger zurückgedrängt, und als der Weg nach oben frei war, lief Sinao den Niedergang empor.
    Das nächste Deck war beinahe menschenleer. Von unten und von oben drang der Kampfeslärm zu ihr, aber hier lagen nur noch Tote, stumme Zeugen der blutigen Schlacht. Und dann war sie auch schon weiter, lief die Treppe hinauf bis auf das offene Deck.
    Hier tobte der Kampf mit voller Härte. Sinao kam mitten im ärgsten Getümmel ins Freie. Neben ihr sank eine Frau zu Boden, die Hände so fest auf eine furchtbare Wunde im Bauch gepresst, dass ihre Finger in ihrem Leib zu verschwinden schienen. Die Krieger der Marine hatten sich ein Stück Deck an der Bordwand erkämpft und hielten dort stand, obwohl ein großer Pulk von Verteidigern auf sie eindrang. Immer mehr Soldaten und Seeleute der Imperial kletterten über die Schanz, sprangen ihren Kameraden bei.
    Manoel stand direkt an der Bordwand. Er hatte die Hände
erhoben und bildete Zauber um Zauber. Seine Lippen, seine Hände und selbst seine Zöpfe schienen in ständiger Bewegung zu sein, und er glühte förmlich von der Energie, der er Gestalt gab.
    Selbst Maestre Lamworth gelang es, seinen massigen Körper über die Schanz zu hieven, auch wenn sein Gesicht puterrot war und sein Atem schwer ging.
    »Sin! Hierher!«
    Sie folgte Manoels Ruf, duckte sich zwischen zwei Angreifern hindurch, kroch auf allen vieren die Reihen der Marine entlang, schlüpfte in eine Lücke und fand sich dann neben Manoel wieder, der ihr ein schnelles Lächeln schenkte.
    »Wir haben sie gleich«, rief er, und als wolle das Schicksal seine Worte bestätigen, gab es einen erneuten Sturm gegen die Gegner, der diese bis zum Achterdeck zurücktrieb.
    »Das Deck gehört uns!«, rief Admiral Thyrane, der gerade den Niedergang emporkam, seltsam würdevoll in seiner makellosen Uniform. Er gab ein prächtiges Ziel ab, und Sinao webte sogleich einen Zauber um ihn. Keinen Moment später schlug eine

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