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Sturmwind der Liebe

Sturmwind der Liebe

Titel: Sturmwind der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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der Sturm nachließ.
    Genny wagte es nicht, eine Bemerkung zu machen. Keiner sagte etwas. Abergläubische Furcht verschloß ihnen den Mund.
    Als es hell wurde, sah Genny einen Mann auf der Schonerbark, der ihnen zuwinkte. Sie winkte zurück. Dann hörte sie ihn schreien: »Verflucht, wir leben noch, Ma’am!«
    Typisch Engländer, dachte sie und lachte.
    Bald darauf lachten auch Snugger und Daniels. Sie hörten auch Alecs Männer auf der Schonerbark lachen.
    Der Himmel wurde jetzt etwas heller, ein leicht rosa getöntes stumpfes Grau. Der Sturm hatte stark nachgelassen. Aus den Wolkenbrüchen war ein leichter Nieselregen geworden.
    »Es ist überstanden!«
    Genny blieb noch eine weitere halbe Stunde auf Deck. Es waren Befehle zu geben, Aufgaben zu verteilen, Reparaturen zu machen. »Wir halten unsere Position hier noch einige Stunden, bis wir eine Übersicht über die Schäden gewonnen haben. Im Notfall kann uns die Bark ja nach Baltimore zurückschleppen.«
    Schließlich ging sie nach unten.
    Alec war immer noch bewußtlos und genauso blaß wie vorhin. Schnell entfernte sie das Tau über seiner Brust. Er zitterte wie im Schüttelfrost.
    Ohne Zögern zog sie ihre nassen Sachen aus, trocknete sich ab und legte sich dann zu ihrem Mann ins Bett. Sie umarmte ihn, massierte ihm den Rücken und wärmte ihn nach Kräften.
    »Alec, mein Liebster«, sagte sie immer wieder, während sie seinen Körper massierte, »komm doch bitte zu mir!«
    Er fühlte sich schon wärmer an, und sie spürte den kommenden Triumph. »Alec!« sagte sie und schmiegte sich leidenschaftlich an ihn.
    Plötzlich bewegte er sich. Sie stützte sich auf einen Ellbogen, ohne darauf zu achten, daß sie nackt war. »Komm jetzt! Wach auf!«
    Er öffnete die Augen und sah sie an. Sein Blick fiel auf ihre nackten Brüste, und er zog die Stirn kraus. Dann sah er ihr wieder ins Gesicht.
    »Was soll das alles?« fragte er schließlich mit leiser, rauher Stimme.
    Lächelnd beugte sie sich über ihn und küßte ihn leicht auf den Mund. »Hallo Wie fühlst du dich?«
    »Entsetzlich. Habe ich noch den Kopf auf dem Hals?«
    »Ja.«
    »Sie sind sehr hübsch, aber Ihr Haar ist ja ganz naß.«
    »Das war wohl nicht zu vermeiden. Es wird aber bald trokken sein. Alec, wir sind in Sicherheit. Der Hurrikan hat seine Richtung geändert, hat uns verlassen und ist auf den Atlantik hinausgewandert. Deine Bark ist unversehrt geblieben. Allerdings haben wir einen Mann verloren.«
    Seine Stirn lag wieder in Falten. »Ich finde es sehr schön von Ihnen, daß Sie zu mir ins Bett gekommen sind.«
    Überrascht antwortete sie: »Du hattest einen schweren Schock erlitten. Da mußte ich dich wärmen.«
    »Ja, das ist ein ausreichender Grund. Ich sollte mich bedanken. Haben wir uns auch geliebt?«
    »Ich denke, damit warten wir noch eine Weile. Bis es dir ein bißchen besser geht.«
    »Ist gut«, sagte er und schloß die Augen. »Ich habe schreckliche Kopfschmerzen. Ich möchte nur nicht, daß Sie denken, ich wüßte Ihre, äh, Reize nicht zu schätzen. Sie haben wunderschöne Brüste.«
    Genny sah an sich hinab. »Ich will ja nicht unbescheiden sein, Alec, es ist nur, daß …«
    »Erklärungen sind unnötig. Nur eins noch. Wie gesagt, das ist ja alles sehr nett. Trotzdem möchte ich gern wissen, wer Sie sind.«

18
    Genny sah ihn verblüfft an. »Was hast du gesagt?«
    Er wollte es ihr genauer erklären. Doch seine Kopfschmerzen waren so stark, daß er sich vor der Anstrengung fürchtete. Übrigens hätte er ihr sowieso nicht viel sagen können. Es war alles viel zu verwirrend.
    »Ich weiß nicht, wer Sie sind«, brachte er schließlich heraus.
    »Willst du damit sagen, daß du mich nicht erkennst?« fragte sie entsetzt.
    »So ist es.« Er schloß wieder die Augen, und Genny sah die Schmerzfalten um den Mund und seine Blässe. Mit den Fingerspitzen berührte sie leicht seinen Kopfverband. Vor langer Zeit hatte ihr jemand gesagt, Schläge auf den Kopf könnten dazu führen, daß man das Gedächtnis verliert. Doch sie hatte das noch nie erlebt. Alec wußte nicht mehr, wer sie war?
    Das war Wahnsinn.
    Sie spürte, wie ihre Körperwärme zu ihm hinüberfloß. Er brauchte sie, und zwar so, wie sie gerade war: nackt und eng an ihn geschmiegt. Sie rutschte ein wenig tiefer, damit ihre Brüste sich wieder an seinen Oberkörper legten. »Alec, hör gut zu! Du bist mein Ehemann. Mein Name ist Genny. Ich bin deine Frau.«
    Er wurde ganz still. Dann sagte er: »Meine Frau! Aber ich wollte doch nie

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