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Sturmwind der Liebe

Sturmwind der Liebe

Titel: Sturmwind der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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auf dem sehr kalten Fußboden. Dann packte sie ihren Hanellrock und warf ihn sich um die Schultern. »Bleib mir vom Leibe, Alec!«
    Er machte keine Miene aufzustehen, behielt sie aber im Auge. Sie rutschte leewärts und hielt sich an einem Schreibtischbein fest.
    »Mach dir keine Sorgen um mich!« sagte sie, zog sich hoch und legte sich den Rock wie eine Schärpe um den Körper. Der Klipper holte nach Backbord über. Sie verlor den Halt und flog quer durch die Kabine. Diesmal bekam sie den Türknopf zu fassen und hielt sich an ihm fest. Dann schaute sie sich um, ob Alec etwa vorhätte, aus der Koje zu springen. »Wage ja nicht, dich zu rühren!«
    »Genny, ich sage es dir noch einmal: komm her! Draußen ist es gefährlich. Du hast es ja selber erlebt. Ich will nicht, daß du stürzt und dich verletzt.«
    »Geh zum Teufel, Alec!« Sie wandte sich ab, schwankte mit dem Klipper und ließ ihr schmerzendes Hinterteil auf dem Schreibtischstuhl nieder. Sie zog ihn näher heran, stellte die Ellbogen auf den Tisch und sah Alec an. Langsam und ruhig sagte sie, und nur ein Anflug von Zorn klang in ihrem Ton mit: »Ich bin Kapitän dieses Schiffs, Sir, selbst wenn du Präsident Monroe wärst. Daß du mein Mann bist, ändert gar nichts daran. Es zählt hier nicht.«
    Alec zwang sich, seinen Unwillen nicht zu zeigen. »Hör mir bitte zu, Frau! Ich habe keine Lust, es immer wieder neu zu sagen. Dieses Schiff steht voll und ganz unter meinem Kommando. Als Mann und Gatte bin ich für deine Sicherheit nach besten Kräften verantwortlich. Du bleibst in dieser Kabine, und wenn ich dich an die Koje binden muß. Hast du mich verstanden, Genny?«
    Der Klipper schwankte und schlingerte, tauchte hinab und bäumte sich auf wie ein wildes Pferd. Doch die beiden nahmen davon kaum Notiz.
    »Wir sind nicht mehr im Auge des Sturms.«
    »So ist es. Man hört ihn wieder, den Sturm! Ich wiederhole: Hast du mich verstanden, Genny?«
    Was sollte sie tun? Er war stärker. Er konnte ihr seinen Willen aufzwingen. Es war nicht fair, aber es würde auch nichts nutzen, wenn sie ihn beschimpfte. Lieber wollte sie es mit Vernunftgründen versuchen.
    »Es ist mein Schiff, Alec.«
    »Nein. Ich habe dich nur vorübergehend als Kapitän geduldet, weiter nichts. Wenn du mit ihm Schiffbruch erleidest, verliere ich eine Menge Geld.«
    Damit war er zu weit gegangen. Nun ließ sie ihrer Wut freien Lauf. »Du willst mir wohl alles nehmen! Aber das lasse ich nicht zu, Baron Sherard, du verdammter blöder Engländer!« Blitzschnell ergriff sie trockene Kleidung und rannte zur Kabinentür. Doch Alec war schneller. Er packte sie am Arm und riß sie wieder an sich.
    »Laß mich los, Alec! Ich bin der Kapitän. Du sollst mich loslassen!«
    Doch er ließ sie nicht los. Sie konnte sich halb befreien und trat ihm vors Schienbein.
    Trotz des Sturmgeheuls war sein schmerzliches Gestöhne deutlich zu hören. Na schön, einmal hatte sie ihn erwischt. Er hätte darüber gelacht, wenn sie nicht gerade in einer nur schwach geschützten Fahrtrinne gesteckt hätten, beigedreht und darauf wartend, daß der Hurrikan sein Werk tat. Sie konnten nur hoffen, daß er sie am Leben ließ.
    Er beugte sich vor und küßte sie heftig. Ihre Lippen waren kalt und geschlossen. Dann riß sie den Mund auf, aber nicht, um seinen Kuß zu erwidern, sondern um ihn zu beißen.
    Genny keuchte. Beim nächstenmal würde sie ihn zwischen die Beine treten. Aber noch hielt er sie zu fest an sich gepreßt.
    »Eben wolltest du mich noch hier unten haben, und jetzt willst du mich hier allein lassen und selber rausgehen und die verdammte Welt retten!«
    »Nein, nur den verdammten Klipper. Ja, es stimmt, ich wollte dich. Du bist ja meine Frau. Kann doch sein, daß wir morgen nicht mehr am Leben sind. Also warum nicht? Vielleicht würdest du dann einsehen, daß du wirklich eine Frau bist. Und daß eine Frau nachgiebig, gehorsam und unterwürfig zu sein …«
    Sie sagte kein Wort, und ein Gefühl der Schuld beschlich ihn. Aber nur kurz, denn gleich darauf gelang es ihr, ihm einen recht kräftigen Faustschlag in den nackten Bauch zu versetzen.
    »Jetzt reicht’s aber«, sagte er und zerrte sie in die Koje. Dort hielt er sie eisern fest, zog ihr den Flanellrock aus, hob sie hoch und warf sie auf den Rücken. Dann legte er sich hart über sie. Keuchend lag sie da, sah ihm ins Gesicht und fühlte, wie er ihr die Beine spreizen wollte.
    »Nein, Alec, nein.«
    »Warum nicht? Du gehörst mir, Genny, dieser verdammte Klipper

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