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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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in einem Eimer auswusch und in einem zweiten nachspülte, ehe er ihn in das einfache Regal an der Steinwand stellte. Der zweite Platz links oben war für seinen Becher reserviert.
    Er knöpfte seine Jacke zu und öffnete die Nordtür. Sie quietschte und kratzte über den Steinboden. Eine Bö schleuderte ihm Regentropfen ins Gesicht, aber er eilte hinaus und schloss hinter sich rasch die Tür.
    Die Borduniform war zwar wasserabweisend, aber das würde ihn nicht lange schützen. Trotzdem, er musste die Abflüsse des unvollendeten Badehauses überprüfen. Das Letzte, was er wollte, war, dass der Regen die Mauern oder das Fundament unterspülte.
    Ein neues Donnergrollen erhob sich, darauf folgte wieder ein Regenguss, der Nylan beinahe wie eine massive Wand aus Wasser traf. Er rannte geduckt durch den erst halb überdachten Gang ins Badehaus, das überhaupt noch kein Dach besaß.
    »Oh, verdammt …«
    Das Wasser stand schon knöcheltief im Raum. Nylan watete durch den kleinen See zum ersten Abfluss, wo er eine Strömung spüren konnte. Er krempelte sich die Ärmel hoch und schob die Hände ins eiskalte Wasser, tastete herum und fand schließlich ein Stück eines Ziegelsteins. Er zog es aus dem Schlamm, schürfte sich dabei aber den linken Handrücken auf. Er warf den Brocken über die Mauer, bückte sich noch einmal und fand nach einigem Herumwühlen im schlammigen Wasser eine große Scherbe einer Dachpfanne. Auch dieses Stück flog über die Mauer, dann betrachtete er seine Hand.
    Der Regen spülte das Blut so rasch aus der Schnittwunde, wie es hervorquoll, aber es war auch kein sehr tiefer Schnitt. Das Wasser zog gurgelnd durch den Abfluss ab, dann blieb es wieder stehen. Der Ingenieur seufzte, fischte ein weiteres Mal im Abfluss herum und fand einen runden Stein, der gerade groß genug war, um das Rohr zu verstopfen.
    Er sah eine Weile zu, wie das Wasser ablief, dann war der Abfluss erneut blockiert.
    Nachdem er den Vorgang beinahe ein Dutzend Mal wiederholt hatte, schien der Abfluss frei zu bleiben und er tappte durch das immer noch ein paar Fingerbreit hoch stehende Wasser zum anderen Ende des Badehauses, wo der zweite Abfluss eingebaut war. Auch er war verstopft.
    Nach dem vierten Versuch lief das Wasser durch den zweiten Abfluss ab, aber der erste war inzwischen schon wieder verstopft – abermals durch Bruchstücke von Steinen.
    Alles in allem musste Nylan ein halbes Dutzend Mal zwischen den beiden Abflüssen hin und her laufen, bis das Wasser aus dem Badehaus abgeflossen war. Nur an einigen Stellen standen noch knöcheltiefe Pfützen.
    Als Nächstes umkreiste er den Turm und überprüfte die mit Felsblöcken eingefasste Leitung, die an der Ostseite des Turms angesetzt war. Das abfließende Wasser selbst war ein schmaler, eilig rauschender Bach, der die Überschwemmung aus dem Fundament des Turms abzuleiten schien, aber jenseits der Steine hatte das Wasser in die behelfsmäßige Straße, die zum Hügel führte, einen beinahe knietiefen Kanal gegraben.
    Nylan schüttelte den Kopf. Anscheinend musste er die Leitung unterirdisch in Rohren verlegen, damit die Straße nicht bei jedem schweren Regen unterspült wurde. Er holte tief Luft und ging zur Nordtür des Turms. In den Stiefeln, die einst zur Borduniform gehört hatten, quietschte bei jedem Schritt das Wasser.
    Nylans angeblich wasserabweisende Jacke war klatschnass, wie auch die übrige Kleidung. Aber die Abflüsse funktionierten wieder und auch aus dem ganzen Turm lief das Wasser ohne Störungen in die Leitungen, die er gebaut hatte. Hinter dem Abfluss aber … er zuckte zusammen.
    Der Kopf tat ihm schon wieder weh, in Nacken und Schultern waren die Muskeln angespannt, die Augen brannten. Er schlurfte zur Nordseite des Turmes zurück, zog den schweren Hebel herum und öffnete den Riegel. Ein kräftiger Stoß und die Tür ging ein Stück weiter auf, blieb dann aber hängen. Die Öffnung war gerade groß genug, dass er sich seitlich durchzwängen konnte.
    Drinnen angelangt, überprüfte Nylan die Tür. Die Zapfen waren in Ordnung und die aus Metallschlaufen geformten Scharniere waren nicht beschädigt. Er bückte sich und nickte. Wegen der Feuchtigkeit war das Holz gequollen und durch die Abnutzung und aufgrund des zusätzlichen Gewichts hatten die Scharniere ein wenig nachgegeben. Die Tür hatte sich auf dem Steinboden verkeilt.
    Er schnaufte, hob die Tür etwas an und schob sie zurück, bis sie geschlossen war. Dann zog er die Jacke aus und wrang sie aus. Das

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