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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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mit kaltem Wasser und Kleidern gefüllt, unbeaufsichtigt standen. Niemand war in der Nähe. Nylan streckte eine Hand zum Ofen aus. Er war warm.
    Er zuckte mit den Achseln. Da sie nur wenig Seife hatten, half es, die Kleidung lange einzuweichen. Er fragte sich, ob ein Teil des gerade erst geschlagenen und gesägten Holzes seinen Weg in den Wärmeofen des Badehauses gefunden hatte. Aber warum eigentlich nicht?
    Das Wasser floss gleichmäßig und Nylan trank direkt aus dem Wasserkran in der Waschküche, wobei er versuchte, möglichst wenig auf den Boden zu spritzen. Dann benutzte er die Toilette. Als er zurückkehrte, begegnete ihm Siret, die Kyalynn trug, an der Nordtür.
    »Bist du für die Wäsche eingeteilt?«, fragte er sie.
    »Ja, Ser. Das ist besser, weil ich jetzt das Kind habe. Aber an den Übungskämpfen und dem Training nehme ich noch teil.«
    Nylan schüttelte den Kopf. »Keine Sorge. Wahrscheinlich werden die Sachen sogar sauberer, wenn man das Wasser bis auf Zimmertemperatur aufwärmt.«
    »Ich hatte es gar nicht so geplant …«
    »Aber verrate es niemandem.« Nylan hielt ihr grinsend die Tür auf.
    »Ihr habt ja ziemlich lange gebraucht«, meinte Huldran.
    »Manche Dinge brauchen eben ihre Zeit.« Er nahm sein Ende der Säge und betrachtete das letzte Drittel des Stammes, das sie noch vor sich hatten.
    Bevor sie zwei weitere Scheiben abgesägt hatten, hatte die Küchenmannschaft schon das ganze Spaltholz abtransportiert und Nylan bat Jaseen, eine Fuhre zum Ofen im Badehaus zu bringen.
    »Auf diese Weise werden die Kleider sauberer und wir haben wärmeres Waschwasser«, erklärte er der Sanitechnikerin. Nur, dass sie jetzt eher eine Heilerin ist. Auf dem Dach der Welt gibt es keine Sanitechniker.
    »Ja, das ist eine gute Idee.« Jaseen blinzelte ihm zu.
    Nylan ignorierte das Zwinkern, fragte sich aber, was sie damit gemeint hatte. Dann sägten sie weiter und nach dem fünften Baumstamm, als die Sonne schon im Westen hinter den Gipfeln versank, spalteten sie das Holz in kleinere Stücke.
    Das Wiehern von Pferden unterbrach sie. Nylan blickte zum Hügel hinauf, wo Fierral drei Pferde führte, die jeweils zwei mittelgroße Bäume schleppten.
    Huldran und Nylan wechselten einen Blick, dann sahen sie zu den drei Stämmen, die noch neben dem Weg lagen.
    »Wir werden das nie aufholen.«
    »Stell es dir einfach so vor«, sagte Nylan. »Wir arbeiten jetzt für den nächsten Winter, damit wir den ganzen Winter über Feuerholz zum Heizen haben. Und wir wollen natürlich Duschen haben mit Wasser, das nur kalt ist und kein flüssiges Eis.«
    »So gesehen klingt es beinahe vernünftig.« Huldran nahm die Axt und spaltete eine halbe Baumscheibe in Viertel und dann das größere Viertel in Achtel, ehe sie Nylan die Axt gab.
    »Du wirst noch ganz steif, Ingenieur«, sagte Fierral lachend, als die Holzfällerinnen sechs weitere Stämme neben dem Weg ablegten.
    »Da ihr für heute fertig seid«, stöhnte Nylan, während er sich das nächste Stück vornahm, »könnt ihr ja Huldran eure Axt geben, damit wir hier schneller arbeiten können. Ihr könnt natürlich auch das Spaltholz mit nach drinnen nehmen.«
    Fierral löste die Axt vom Sattel und gab sie Huldran.
    Denalle, die gerade eins der Schleppseile einrollte, stöhnte.
    »Wollt ihr lieber mit dem Ingenieur tauschen?«, fragte Fierral.
    »Ich schufte doch schon den ganzen Tag …«, brummte Rienadre.
    »Ihr habt Pausen bekommen und wir waren sechs.« Fierral hob die Stimme. »Denalle, Rienadre und Berlis – ihr müsst nicht zum Stall hoch, ihr tragt das Holz nach drinnen. Selitra, Weindre und ich werden die Pferde in den Stall bringen und striegeln.«
    Einhelliges Stöhnen erhob sich auf der Zufahrt.
    »Wenn ihr es warm haben wollt, müsst ihr Holz schleppen.«
    Fierral, Selitra und Weindre führten die Pferde den im Schatten liegenden Weg zu den Ställen hinauf. Die anderen drei Wächterinnen brachten ihre Skier in den Turm und kamen wieder heraus, um sich Holzscheite auf die Arme zu laden.
    Huldran ließ die Axt einen Augenblick sinken und sah Nylan an. Sie mussten beide grinsen. Dann setzte auch Nylan die Axt ab und massierte sich mit der linken Hand, die in einem Handschuh steckte, die rechte Schulter.
    »Ich bin jetzt schon erledigt und da liegen noch zwei Tagewerke Holz für uns.«
    »Irgendjemand hat mir doch erklärt, dass wir es im nächsten Winter warm haben wollen«, erwiderte die stämmige blonde Wächterin.
    Nylan betrachtete die vier zugesägten, aber noch

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