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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Pferde zu den Ställen.
    »Es wäre gut, wenn wir mehr Holz hätten«, bemerkte die Köchin. »Wann kann ich kleines Feuerholz bekommen?«
    »Am Nachmittag«, schätzte Nylan.
    »Ich schicke Hryessa und Murkassa, es zu holen. Sie können bei diesem Wetter schon wieder vor die Tür.« Kadran überlegte einen Augenblick. »Es ist ja gar nicht mehr so kalt, aber sie wollen es nicht glauben. Diese Flachländer.« Sie schnaubte.
    »Man merkt, dass sie in den Höllenbergen geboren wurde«, sagte Huldran, als Kadran wieder im Turm verschwunden war. »Lasst uns noch die letzten Stücke schneiden, bevor wir essen gehen. Fierral und die anderen werden sowieso noch eine Weile mit den Pferden brauchen. Nach dem Essen können wir dann das Holz spalten.«
    Nylan nahm sein Ende der Säge.
    Nach dem Mittagessen holte Nylan sich eine Axt und betrachtete die Stücke des Baumstamms. »Ich weiß nicht recht.«
    Er hob die Axt und schlug zu. Die Schneide grub sich tief ins Holz, das einen Spalt bekam, aber nicht zersprang. Er hob die Axt und mit ihr das Stück Holz und ließ das Holz mit der Axt darin wieder auf den gefrorenen Boden fallen. Er brauchte zwei weitere Versuche, bis das runde Holzstück in zwei ungleiche Teile zerfiel.
    »Ich glaube, es ist doch einfacher, es zu sägen.« Nylan stützte sich keuchend auf den Axtstiel.
    »Lasst mich mal versuchen.«
    »Aber gern.« Nylan gab Huldran die Axt.
    Beim ersten Schlag blieb auch ihr die Axt im Holzklotz stecken, aber beim zweiten Schlag konnte sie das Stück Holz spalten. »Ich habe nur zwei Schläge gebraucht.« Die blonde Wächterin lächelte Nylan an. »Mit der Axt geht es leichter.«
    »Du hast dir ein kleines Stück genommen. Versuch’s mal mit den großen da.«
    Huldran zuckte mit den Achseln und hob die Axt. Wieder brauchte sie genau zwei Schläge, um den Holzklotz zu spalten. »Es ist schwer. Vielleicht haben wir es noch nicht richtig heraus.«
    »Ich glaube, bei frischem Holz ist es immer schwerer.«
    Sie wechselten sich ab und zerlegten die Holzklötze, bis sie zwei Stapel mit kleinem Feuerholz und größeren Scheiten für den Heizofen hatten. Die Wächterinnen, die vorbeikamen, verkniffen sich jeglichen Kommentar, als sie Nylans Gesicht sahen.
    Am Nachmittag lugten Hryessa und Murkassa, wie Kadran es versprochen hatte, aus der Tür. Nylan und Huldran hatten inzwischen schon begonnen, den nächsten grünen Tannenstamm zu zersägen.
    »Wir haben reichlich Holz für euch«, sagte der Ingenieur.
    Hryessa trat rasch heraus und blieb vor dem Stapel Holz gleich wieder stehen, um die offenen Jacken der beiden schwitzenden Arbeiter zu betrachten. Ihr Atem stand als weiße Wolke vor dem Mund, als sie antwortete. »Es ist immer noch kalt hier draußen. Nicht mehr so schlimm wie neulich noch, aber …« sie zuckte mit den Achseln. »Und Ihr schwitzt trotzdem.«
    »Es ist so kalt hier oben, dass man eigentlich meinen müsste, die Flachländer sollten uns in Ruhe lassen, nicht wahr?«, fragte Huldran, ohne die Säge abzusetzen.
    Nylan schwieg und konzentrierte sich auf die Arbeit.
    Murkassa, die sich gerade gebückt hatte, um eine Ladung Holz aufzunehmen, schüttelte traurig den Kopf. »Es sind Männer.«
    »In gewisser Weise ist es ja auch traurig«, fügte Hryessa hinzu, als sie in den Turm zurückkehrte und Huldran und Nylan allein ließ.
    »Ich weiß nicht, ob es so traurig ist, ein Mann zu sein«, schnaufte Nylan, während er ohne Pause weiter sägte.
    »Ihr seid beinahe so verbohrt wie die Eingeborenen hier.«
    »Die Frauen sind doch noch viel schlechter dran.«
    »Im Augenblick noch«, wandte Huldran ein.
    »Einverstanden«, sagte Nylan. »Lass uns eine Pause machen.« Er bewegte die Säge langsamer und schaute nach Westen, wo die Sonne knapp über den Westhörnern stand.
    Die Tür des Turms wurde geöffnet und Murkassa und Hryessa kamen wieder heraus, dieses Mal von Jaseen und Kadran begleitet, um die nächste Fuhre Holz zu holen.
    »Sie haben gesagt, ihr hättet hier eine Menge Holz«, erklärte Jaseen, indem sie den Stapel betrachtete. »Ihr zwei seid ein gutes Team.«
    »Das stimmt«, sagte Huldran. »Ich mache nicht gern Pausen und er hört nicht auf, ehe er nicht fertig ist.«
    »Ich brauche etwas zu trinken«, sagte Nylan zu Huldran. Sie nickte und er ging in den Turm und durch die Nordtür wieder hinaus in den überdachten Gang. Das Eis war zum größten Teil geschmolzen und die Bodenplatten waren fast ständig feucht. Er ging in die Waschküche, wo beide Badewannen,

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