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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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nicht zerkleinerten Baumscheiben. »Es sind ja nicht mehr viele.«
    »Da kommt Gerlich«, sagte Huldran auf einmal. »Aber Narliat kann ich nicht entdecken.«
    »Vielleicht folgt er dem großen Jäger in ehrfürchtigem Abstand.«
    »Vielleicht … aber wenn es ums Essen geht, ist Narliat normalerweise einer der Ersten.« Huldran setzte die Axt wieder in Bewegung.
    Nylan folgte ihrem Beispiel und als Gerlich sein Bündel auf die Zufahrt zog, säuberten sie bereits die Äxte. Rienadre lud sich gerade eine neue Ladung Holz auf die Arme, die anderen Wächterinnen waren noch nicht zurückgekehrt.
    »Wo ist Narliat?«, fragte Huldran.
    »Weg«, antwortete Gerlich. »Ich habe versucht, dieses Wildschwein oder was es auch ist den Hang hinauf zu schleppen, und als ich mich umgesehen habe, war er weg.« Der Jäger deutete auf das tote Schwein. »Das Biest ist schwer. Vielleicht nicht ganz so schwer wie ein toter Hirsch, aber es ist eine Menge Fleisch dran.«
    Nicht zum ersten Mal spürte Nylan irgendeine Art von Falschheit in Gerlichs Worten. Er sah sich instinktiv nach Ayrlyn um, aber die Heilerin war nirgends zu entdecken. Sie hatte ja auch keinen Grund, in der Dämmerung draußen in der Kälte zu sein.
    »Es sieht nach ein paar ordentlichen Mahlzeiten aus«, stimmte Nylan zu.
    »Der hinterhältige kleine Hund«, sagte Rienadre, die unter ihrer Ladung Holz beinahe taumelte.
    »Er ist hier geboren, nicht auf Himmel«, erklärte Gerlich. Er lehnte die Skier neben der Tür an die Mauer. »Ich hole Saryn, sie muss mir helfen, das Biest zu zerlegen.«
    Als er hineinging, kam Kadran mit der Triangel heraus. Sie schaute zum toten Tier. »Der Jäger ist wieder da. Was ist das?«
    »Gerlich hat ein Wildschwein erlegt«, antwortete Huldran. »Dabei hat er leider Narliat verloren.«
    »Warum muss uns das immer wieder passieren?«, fragte die Köchin. »Wir haben eine dünne Suppe gemacht und haben kaum genug Brot und jetzt schleppt er ein saftiges Wildschwein an und die Leute werden fragen, warum es nur Suppe gibt.« Sie schlug die Triangel an.
    »Wir kommen!«, rief Fierral.
    Saryn und Ayrlyn folgten Gerlich nach draußen, Saryn hatte das Dreibein und die Haken dabei. Gerlich hob das Wildschwein an, nachdem Saryn das Dreibein am Ende der Zufahrt im festgetretenen Schnee aufgestellt hatte.
    »Wir nehmen es aus und schneiden es grob zurecht«, meinte Saryn. »Die Teile können wir an der Nordtür unter dem Gang lagern. Dort ist es ziemlich kalt. Kyseen und Kadran können sich dann aussuchen, was sie in welcher Reihenfolge kochen wollen.«
    »Gut«, sagte Gerlich. »Gut.«
    »Endlich mal wieder ein gutes Essen«, meinte Weindre, als sie mit Selitra und Fierral am Dreibein vorbeikam.
    »Aber nicht heute Abend«, erklärte Ayrlyn. »Erst morgen.«
    Selitra nickte Gerlich zu, aber der Jäger erwiderte den Gruß nicht.
    »Lasst uns etwas Holz mitnehmen.« Fierral betrachtete das restliche Spaltholz.
    »Es war ja zu erwarten, dass Denalle etwas liegen lässt«, murmelte Weindre, während sie sich schon bückte und ein paar Stücke aufhob.
    »So viel ist es gar nicht mehr«, meinte Fierral.
    »Ich nehme auch eine Ladung, das müsste dann reichen«, erklärte Nylan.
    »Und ich bringe die Äxte weg«, bot Huldran an.
    »Danke.« Nylan folgte den Wächterinnen ins Untergeschoss bis zur hinteren Ecke der Küche, wo das Holz in grob gezimmerten Kisten gelagert wurde.
    »Seht ihr«, knurrte Kyseen, die eifrig in einem Topf rührte, »sogar der Ingenieur schleppt Holz.«
    Nylan nickte, nachdem er seine Fuhre abgeliefert hatte, und schlurfte ins Badehaus, um sich zu waschen. Die Waschtröge waren leer und gekippt aufgestellt, damit sie trocknen konnten. Er nahm an, die Kleidung war wie üblich auf Leinen rings um den Turm und auf einer Seite des vierten Stocks aufgehängt worden.
    Fierral stand in einer Duschkabine und wusch sich Gesicht und Hände ab. In einer anderen wusch sich Selitra, sie war bis zur Hüfte entkleidet. Nylan ging mit abgewandtem Blick rasch vorbei.
    Am Wasserkran in der Waschküche spülte er sich Hände und Gesicht ab und streifte sich das kalte Wasser mit bloßen Händen von der Haut. Die Hände schüttelte er anschließend aus.
    »Immer noch besser, als draußen im Bach zu baden«, meinte Fierral lachend, als sie sich auf dem Weg zum großen Saal zu ihm gesellte.
    »Das stimmt. Hoffentlich können wir genug Holz einlagern, damit wir es im nächsten Winter warm haben.«
    »Das wäre schön.«
    Nylan ließ sich auf seinem Platz

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