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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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etwas Mühe, die Stute von den weißen Blumen und den zarten Blättern wegzuziehen, über die sie sich inzwischen hergemacht hatte.
    »Ein schöner Tag, Ser«, rief Hryessa, die oben auf der Zufahrt die Stiefel ausgezogen hatte, um an den Steinen der Mauer den Schlamm abzuschlagen.
    Hinter ihr trainierten Llyselle und Siret auf dem kleinen Platz mit Übungsschwertern. Ihre Pferde standen ganz in der Nähe, denn Ryba hatte angeordnet, dass jederzeit mindestens zwei Reiterinnen einsatzbereit sein mussten.
    »Ja, endlich einmal.« Er winkte Hryessa zu und führte das Pferd den Hügel hinauf.
    Beim zweiten Mal suchte Nylan sich vor allem größere Steine heraus, die er für die Kanalisation verwenden konnte. Zwei lange grüne Baumstämme wären vielleicht auch eine Hilfe. Stein würde zwar länger halten, aber ideale Lösungen waren eben nicht immer möglich.
    Als der Karren beladen war, streckte er sich und versuchte, seinen Rücken zu massieren. Die Saatgruppe watete immer noch im Schlamm herum, als er zur Straße zurückkehrte und die zweite Fuhre Steine ablud.
    Er blickte zum Turm, als die Triangel einmal angeschlagen wurde. Noch bevor der Ton ganz verhallt war, galoppierten Siret und Llyselle den Hügel hinauf. Die Wächterinnen, die mit Pflanzen beschäftigt waren, legten Schaufeln, Hacken und Körbe zur Seite und holten sich die Bogen und Klingen.
    Nylan lud weiter Steine ab, bis er auf dem Weg, der vom Hügel herunter führte, Hufschläge hörte. Dann erst ließ er den Stein, den er gerade gehoben hatte, fallen und legte die Schwertscheide an.
    Zwei Pferde aus Westwind kamen herunter. Es waren Llyselle und Siret, die jeweils noch jemanden aufs Pferd genommen hatten.
    Als die beiden langsamer wurden und dem Loch in der Straße, dem Grauen und dem Karren auswichen, konnte Nylan die Neuankömmlinge sehen. Zwei Frauen waren es, eine braunhaarig und eine schwarz. Er ging die Zufahrt hinauf.
    Die silberhaarigen Wächterinnen setzten die Frauen am Ende der Zufahrt ab. Die beiden taumelten, als ihre Füße auf dem harten Stein standen.
    Nylan traf kurz nach den bewaffneten, neugierigen Wächterinnen aus der Saatgruppe dort ein. Die schwarzhaarige Frau mit dem schmalen Gesicht blickte Nylan, Siret, Llyselle und dann wieder Nylan an.
    Der Ingenieur sah sich um. Ryba war noch im Turm, Saryn war auf der Jagd. Allerdings vermutete Nylan, dass sie gleichzeitig auch Gerlich im Auge behielt. Ayrlyn hatte das Säen überwacht und stand jetzt hinter der bewaffneten Saatgruppe.
    »Ich glaube, sie bitten um Asyl, Ser«, erklärte Llyselle, »aber ich kann die örtliche Sprache noch nicht sehr gut sprechen.«
    »Der Dunklen traue ich nicht«, fügte Siret hinzu.
    Nylan richtete die Wahrnehmung auf die dunkelhaarige Frau und zuckte sofort zusammen. Eine Aura von weißem Chaos, mit Rot durchsetzt, ging von ihr aus.
    »Versteht Ihr, was ich meine, Ser?«
    Nylan grinste Siret an. »Du kannst auch nachts viel besser sehen als früher, nicht wahr?«
    Sie schlug die Augen nieder.
    »Keine Sorge.« Er wandte sich an Llyselle. »Bei dir ist es genauso, nicht wahr?«
    Llyselle sah ihn verwirrt an. »Ich dachte, das wäre bei allen so, deshalb habe ich nichts gesagt. Außerdem hasse ich Nachteinsätze.«
    Ayrlyn umrundete die Wächterinnen und baute sich neben Nylan auf. Mit den schmutzigen, verschlissenen Arbeitssachen wirkte keiner von ihnen besonders beeindruckend.
    Ryba, in sauberes Leder gekleidet, trat aus der Tür des Turms, beide Klingen am Gürtel. Direkt hinter ihr stand Ellysia, die Dyliess auf einem und Dephnay auf dem anderen Arm hatte. Die Marschallin überblickte die Gruppe und wandte sich schließlich an die beiden Frauen.
    Die beiden Flüchtlinge warfen sich zu Boden. »Bitte nimm uns auf, Engel der Dunkelheit.«
    »Steht auf«, sagte Ryba ruhig auf Alt-Anglorat. »Ich bin die Marschallin von Westwind, kein Engel der Dunkelheit. Hast du schon mit ihnen gesprochen?«, wollte sie von Nylan wissen.
    »Nein. Die braunhaarige Frau scheint in Ordnung zu sein, die schwarzhaarige riecht nach Ärger. Sie ist voller Chaos.«
    »Chaos?«
    »Die weiße Energie, die nichts Gutes bedeutet. Es ist wie eine Aura.« Nylan sah sich hilfesuchend um. »Sie ist einem Weißen Magier ähnlich.«
    Ryba zuckte zusammen und wandte sich an Ayrlyn. »Du bist die Heilerin. Was meinst du?«
    »Ich stimme dem Ingenieur zu.«
    Ryba betrachtete die schwarzhaarige Frau. »Du trägst noch das Übel der Männer und des Chaos in dir. Wir werden dir nichts tun,

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