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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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einer Seite offen, damit man die Enden umschlagen kann. Auf diese Weise …«
    »Ja, das ist sinnvoll. Wir könnten getrocknete Blumen hineinstecken. Das hilft vielleicht.« Ayrlyn blickte zu Cessya. »Wir müssen den Karren abladen.«
    Nylan taten die Füße weh. Er bewegte sich unbehaglich. »Ich muss weiter mauern und dann noch eine Türverriegelung aus einem Landefahrzeug ausbauen. Vielleicht mache ich das sogar zuerst.«
    »Eine Türverriegelung aus einem Landefahrzeug?«, fragte Ryba.
    »Etwas, das ich Relyn versprochen habe.«
    »Das ist eins der Dinge, die ich an dir mag, Nylan«, sagte Ayrlyn, bevor sie sich an Cessya wandte. »Du hältst, was du versprochen hast.«
    Ein kleines Gesicht lugte aus dem Fenster des großen Saals. Nylan winkte zu Niera hinauf. Half sie, die Kleinkinder zu beaufsichtigen? Wollte sie einfach nur in Gesellschaft der Mütter sein oder half sie mit kleinen Botengängen aus?
    Niera antwortete mit einem Winken und verschwand hinter dem Fenster. Nylan überquerte die Zufahrt und ging nach drinnen.
    Nachdem er sein Werkzeug aus dem vierten Stock geholt hatte, stieg Nylan langsam den Hügel zu dem Landefahrzeug hinauf, das als Lager für das Heu benutzt wurde. »Ich habe es ihm schon vor mehreren Achttagen versprochen«, schalt er sich selbst. »Mindestens.« Er schüttelte den Kopf.
    Die Tür des Landefahrzeuges stand wie üblich offen, denn der Schließmechanismus war stillgelegt und die Kontaktflächen entfernt worden. Die meisten Wächterinnen machten sich nicht die Mühe, den mechanischen Riegel zu benutzen, der das automatische System im Notfall ersetzen konnte.
    Nachdem er drei Platten der Verkleidung entfernt hatte, wobei er im Staub, der ihm vom Heu und Gras in die Nase stieg, immer wieder niesen musste, fand er etwas, das funktionieren konnte. Es war eine Art Steuerstange mit großen Löchern an den Enden. Wenn er diese Steuerstange entsprechend verbiegen konnte, würde es funktionieren. Allerdings musste er noch eine weitere Platte entfernen, bis er das andere Ende der Stange aus dem Mechanismus herauslösen konnte.
    Nylan schwitzte heftig und das verschlissene Hemd klebte ihm auf der Haut, bis er endlich alle Teile beisammen hatte, die er wahrscheinlich brauchen würde. Aber er lächelte, als er mit den Teilen und dem Werkzeug zur Schmiede zurückkehrte, wo Cessya ihn schon erwartete.
    »Die Heilerin sagte, ich soll mich hier nützlich machen, nachdem wir die Waren eingelagert haben, Ser«, verkündete sie. »Und ich habe keine Lust, Unkraut zu jäten oder Holz zu sägen. Was gibt es hier zu tun?«
    »Ich brauche noch mehr Mörtel«, erklärte Nylan grinsend. »Bist du sicher, dass du dich hier wirklich nützlich machen willst?«
    »Lavabrocken zu mahlen, um den Mörtel herzustellen, ist immer noch besser, als im Schlamm zu wühlen oder sich von umkippenden Tannen erschlagen zu lassen. Der Staub von den Felsen geht wenigstens leicht wieder ab. Außerdem ist das, was Ihr baut, von Dauer, und so kann ich wenigstens sagen, dass ich Euch dabei geholfen habe.«
    »Nun ja … ich weiß es zu schätzen, dass du ehrlich bist. Wir müssen alle ständig neue Dinge lernen und Huldran und ich werden jetzt als Nächstes eine Schmiede bauen und betreiben.«
    »Das klingt gut. Ich bin gleich wieder da. Ich muss nur noch die Holzhämmer und einen Eimer Wasser holen.« Cessya nickte knapp und war schon weg.
    Nylan legte die ausgebauten Einzelteile und das Werkzeug in eine Ecke. Da er einige gröbere und schwerere Werkzeuge brauchte, die in der untersten Ebene des Turms eingelagert waren, würde er an Relyns Messerklammer erst nach dem Mittagessen arbeiten. Er hoffte, es war nicht nötig, das Teil zu schmieden. Vielleicht reichte es aus, das Metall einfach zu biegen.
    Er sah sich in der unvollendeten Schmiede um. Mit Cessyas Hilfe würde es vielleicht doch nicht mehr so lange dauern, bis das Gebäude und der Schmiedeofen fertig waren. Die Versorgung mit Holzkohle war ein Problem und wie man Metall eigentlich schmiedete, war ihm auch noch nicht klar.
    »Werde ich jetzt ein Schmied? Wahrscheinlich doch nicht …« Er schüttelte den Kopf und schleppte die Ziegelsteine zur Baustelle.

 
LXXXVI
     
    N ylan betrachtete die fertig gestellte Rückwand der Schmiede und holte tief Luft. Er wurde müde und das Bauen nahm offenbar kein Ende. Er blickte kurz zu den hohen, dicken Wolken. Würde es denn niemals aufhören?
    Seine Mutter hatte Recht gehabt. Niemand machte sich Gedanken um das, was ihn

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